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Die IG Metall ruft zu Warnstreiks im Kfz-Handwerk auf (Archivfoto).

Beschäftigte fordern Anerkennung, Entlastung und faire Bezahlung

IG Metall Ruhrgebiet Mitte ruft zu Warnstreiks im Kfz-Handwerk auf

Bochum. Dortmund. Die IG Metall ruft Beschäftigten und Auszubildenden im Kfz-Handwerk in der Region zu Warnstreiks auf. Hintergrund sind die ergebnislosen Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern. Diese haben in der ersten Verhandlungsrunde am 28. März 2025 in Düsseldorf kein Angebot vorgelegt – trotz guter wirtschaftlicher Lage vieler Betriebe.

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Die Forderungen der IG Metall im Überblick

  • Erhöhung der Entgelte um 6,5 Prozent für 12 Monate
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 170 Euro für 12 Monate
  • Verbesserung der altersvorsorgewirksamen Leistungen (AVWL)
  • Einführung einer Entlastungskomponente für besonders belastete Beschäftigte

„Die Beschäftigten im Kfz-Handwerk leisten tagtäglich unter hohem Druck hervorragende Arbeit. Viele Betriebe schreiben gute Zahlen – doch bei den Beschäftigten kommt davon nichts an. Statt Wertschätzung erleben wir Blockadehaltung“, erklärt Yunus Emre Yildirim, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ruhrgebiet Mitte und Mitglied der Verhandlungskommission in NRW. Auch beim Thema Entlastung zeigten sich die Arbeitgeber kompromisslos. „Sie sagten, es gebe ja schon Sonderurlaub im Tarifvertrag, etwa beim Tod des Ehepartners“, berichtet Yildirim. „Wir gehen nun mit Vollgas in die Warnstreiks, denn wir lassen uns nicht abwimmeln. Ohne Bewegung am Verhandlungstisch bewegt sich was in den Betrieben und auf den Straßen.“ Statt auf Entlastung einzugehen, hätten die Arbeitgeber laut Yildirim sogar erklärt, „es wäre eher an der Zeit, wieder mehr zu arbeiten.“

Die IG Metall hat im Vorfeld der Verhandlungen über 12.000 Beschäftigte befragt. Die Ergebnisse zeigen eindeutig: Die Kolleginnen und Kollegen erwarten zurecht eine Beteiligung an den Erfolgen sowie konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. „Wir fordern die Arbeitgeber auf, sich zu bewegen und ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Wenn das ausbleibt, werden sich die Warnstreiks weiter ausweiten“, so Yildirim weiter. Gerade angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels sei es kurzsichtig, die berechtigten Anliegen der Beschäftigten zu ignorieren.

Montag, 7. April 2025 | Quelle: IG Metall