3500 Teilnehmer dabei, Gegendemo am Buschmannshof
Impfgegner-Demo in Wanne
Am Sonntag (6.3.2022) trafen sich rund 3.500 Teilnehmer - offensichtliche Impfgegner - bei einer angemeldeten Großdemonstration auf dem Cranger Kirmesplatz und zogen anschließend durch die Wanner Innenstadt.
Zeitgleich hatten sich erst rund 200 Personen zu einem interreligiösen Friedensgebet vor der Christuskirche versammelt (halloherne berichtete). Anschließend setzte sich dieser vom Bündnis Herne als Gegendemonstration angemeldete Zug in Bewegung, um am Buschmannshof gegen die Impfgegner zu demonstrieren. Hier war von 400 bis 500 Personen die Rede.
Verschiedene Redebeiträge
Hierbei waren verschiedene Bühnen und Stände aufgebaut, unter anderem gab es Redebeiträge von Stefan Marx, dem Regionsgeschäftsführer des DGB Region Ruhr-Mark, und Christoph Hövel als Experten für Verschwörungsideologien, aber auch zum aktuellen Krieg in der Ukraine. Musikalisch wurde die Kundgebung von maryaka und Edy Edwards und dem Samba-Syndikat begleitet.
Viele der Impfgegner hatten eigens angefertigte Banner und Plakate mitgebracht, auf denen Sprüche wie „Freiheit ist weder verhandel- noch erimpfbar“, „Freie Impfentscheidung“, „Gesund, getestet, gefeuert - keine Impfpflicht im Gesundheitswesen“ und „Nein zur Impfapartheid“ standen. Auf einem Auto steht die Aufschrift „An uns zerbrechen eure Nadeln".
Klar zu erkennen war, dass nicht nur Herner hier auf den Beinen waren, sondern sich viele Leute aus dem erweiterten Ruhrgebiet und sogar noch von weiter weg auf den Weg nach Crange gemacht hatten. In Gruppen beim Messengerdienst „Telegram“, der bei Impfgegnern und Verschwörungstheoretikern sehr beliebt ist, heißt es, dass sogar Personen aus Sachsen angereist waren.
Bei den Unterstützern wird die Demo im Nachgang als Erfolg gewertet, vor allem, weil bei der Gegendemo vom Bündnis Herne im Vergleich deutlich weniger Personen anwesend waren. Das Bündnis wiederum bedankte sich im Nachgang bei allen Unterstützern, trotzdem „müssen wir diesen Nachmittag erstmal sacken lassen." Am Rande der Veranstaltung am Buschmannshof hieß es, dass sich die Gegendemonstranten mehr personellen Zuspruch gewünscht hätten.
Die Polizei war stets zur Stelle
Die Polizei Bochum begleitete beide Demonstrationen mit einem Großaufgebot an Polizisten. An der Hauptstraße, auf Höhe der Sparkasse, trafen dann beide Demogruppen aufeinander - jedoch klar und strikt von der Polizei getrennt. Somit waren lediglich einige Wortgefechte, Buhrufe, gezeigte Mittelfinger und Pfiffe zu vernehmen. Zwischenfälle gab es keine. Sogar die Telegram-Nutzer schreiben vereinzelt von „netter Polizei".
Die Polizei vermeldete im Anschluss, dass sich der Demozug der Impfgegner von der Dorstener Straße bis zur Berliner Straße und wieder zurückbewegte, hierbei kam es im Streckenverlauf zu Verkehrsstörungen. Weiter heißt es: „Alle Versammlungen verliefen störungsfrei, die Polizei musste lediglich einen Platzverweis aussprechen.“