
Ausbildungsmesse in der Bochumer Disco 'Riff'
Interesse für das Handwerk wecken
Eine Ausbildungsmesse in einem Club? Für viele Menschen erst einmal schwer vorstellbar, doch am Mittwoch (19.4.2023) verwandelte sich das Riff am Bermuda3Eck Bochum in eine Messe-Halle. Wo sonst die Bässe hämmern und getanzt wird, gab es nun Infostände von Handwerksunternehmen, die sich potenziellen Auszubildenden vorstellen wollten.
Und es war proppenvoll. 28 Unternehmen präsentierten rund 900 Schülern 50 bis 60 Ausbildungsberufe. „Wir wollten einfach mal neue Wege gehen und haben uns deshalb für diese Location entschieden", berichtet Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, die auch für Herne zuständig ist, im Gespräch mit halloherne.
'Niederschwelliges Angebot für junge Menschen'
Weiter führt er aus: „Uns war ein niederschwelliges Angebot wichtig, das die Jugendlichen direkt anspricht. Viele kennen das Riff bereits. Wir wollten einen Veranstaltungsort finden, an dem die Jugendlichen sich wohlfühlen. Nach ersten Rückmeldungen scheint uns das gelungen zu sein."

Viele verschiedene Handwerksunternehmen
Unter den Ausstellern waren Dachdeckerbetriebe, Schornsteinfeger sowie unter anderem Unternehmen wie Heitkamp oder auch Eiffage. Ebenso war die Agentur für Arbeit vertreten. Auch der Fleischereibetrieb Holz aus Herne war bei der Messe anwesend. „Für die Jugendlichen ist dieser Ort sicherlich sehr interessant. Da wir alle um die Nachwuchssorgen im Handwerk wissen, präsentieren wir uns hier und möchten Interesse wecken", so Jutta Holz.

Ferner stellte sich das Unternehmen „Thomas - Kälte-Klima-Wärmepumpentechnik“ bei der Messe vor. „Wir präsentieren uns hier, um junge Menschen über einen Ausbildungsberuf in der Kälte-Klimatechnik zu informieren. Die Nachfrage ist schon ziemlich hoch bei den Besuchern", berichtet Laura Thomas gegenüber halloherne.
'So viele Fragen wie möglich stellen'
Dazu hatte Laura Thomas gleich Verstärkung mitgebracht: Ihre Auszubildenden Tom Vedder und Semih Sanal. Tom Vedder hatte auch gleich Tipps für zukünftige Bewerber. „Habt keine Scheu. Stellt bei den Unternehmen so viele Fragen wie möglich. Wir hatten teilweise das Gefühl, dass die Schüler zurückhaltend waren. Aber das ist total unnötig. Es ist wichtig, alles zu erfragen, was einem unter den Nägeln brennt", so der Azubi.

Überhaupt sah man an den Ständen viele Auszubildende und dies hatte einen Grund, wie Dr. Robin Köhler-Kelzenberg, Teamleiter des Arbeitgeberservices der Bundesagentur für Arbeit Bochum, gegenüber halloherne verriet.
„Die Unternehmen und wir haben uns gedacht, dass es hier für die jungen Menschen leichter ist, mit Auszubildenden ins Gespräch zu kommen, weil hier die Hemmschwelle niedriger ist. Die Auszubildenden können den Schülern vielleicht auch einige Ängste nehmen oder sie über mögliche Hürden aufklären", sagt Dr. Köhler-Kelzenberg.
Tolle Sache am ungewöhnlichen Ort
Und wie kam das und die Location bei den jungen Besuchern an? „Es ist eine gute Idee, dass sich Unternehmen einmal auf diese Art präsentieren", sagt die Schülern Gülcan. Ähnlich sah es auch Selina: „Es ist eine tolle Sache, diesen ungewöhnlichen Ort zu wählen. Die vorgestellten Berufe sind alle sehr interessant."
Alles in allem zeigten sich die Schüler und auch die Aussteller zufrieden mit dem ungewöhnlichen Ausstellungsort. Obgleich sich der ein oder andere Aussteller im Innenbereich etwas mehr Platz und Licht gewünscht hätte.
