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Der österreichische Regisseur, Puppenspieler und Kunstpfeifer Nikolaus Habjan führt mit seiner Strauß-Erzählpuppe durch die semikonzertante Aufführung der Operette „Der Karneval in Rom“.

Der Karneval in Rom

Johann Strauß zum 200. Geburtstag

Aschermittwoch ist zwar schon vorbei, in Essen aber gibt’s, zum 200. Geburtstag des Wiener Walzerkönigs Johann Strauß (Sohn), eine Verlängerung der besonderen Art: die dreiaktige Operette „Der Karneval in Rom“ als semikonzertante Aufführung feiert am Samstag, 29. März 2025, um 18 Uhr im Aalto-Theater Premiere.

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Die nach „Indigo und die 40 Räuber“ (1871) zweite Operette des Komponisten, uraufgeführt am 1. März 1873 am Theater an der Wien, kommt in Kooperation mit dem Festival „Johann Strauss 2025 Wien“ auf die Essener Bühne. In einer semikonzertanten Aufführung haucht der österreichische Regisseur, Puppenspieler und Kunstpfeifer Nikolaus Habjan diesem fast vergessenen Werk neues Leben ein und erzählt Strauß’ selbsternannte „Polkaoper“ mit seinem faszinierenden Puppenspiel erfrischend neu.

Marie wurde verlassen

Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge Marie (Lisa Wittig), die in der Idylle eines Tiroler Bergdorfs mit ihrem Schicksal hadert. Der Grund: der Maler Arthur Bryk (Aljoscha Lennert), der vor einiger Zeit zu Gast in der beschaulichen Alpenregion war und Marie seine Liebe schwor, hat sich kurz darauf wieder auf und davon gemacht und seitdem nichts mehr von sich hören lassen.

„Maler wandern gerne“: Gerade als sich Graf Falconi (Mykhailo Kushlyk) und seine Gattin (Natalia Labourdette) in dem Dorf aufhalten, schauen auch die von ihnen sehr geschätzten Kunstmaler Robert Hesse (Tobias Greenhalgh) und Benvenuto Rafaeli (Robin Grunwald) auf ihrer Bergtour vorbei. Für die Gräfin ein idealer Zeitpunkt, gleich mit beiden zu flirten, um ihren Gatten eifersüchtig zu machen. „Nicht länger duld‘ ich dieses Treiben“: Was auch prompt gelingt, sodass es beinahe zum Duell gekommen wäre am Ende des 1. Aktes.

An dem Marie erfährt, dass es sich bei Hesse und Rafaeli um zwei Künstlerkollegen Arthurs handelt, den es inzwischen nach Rom verschlagen hat, wo er das Leben genießt und schon wieder den nächsten Liebesabenteuern hinterherjagt. Sie fasst kurzerhand den Entschluss, ihm nachzureisen. Als Mann verkleidet, heuert sie unerkannt bei Arthur als Schüler an: „Ein Künstler also willst du werden.“

Ab zum feiernden Volk

Da in der römischen Hauptstadt gerade der Karneval tobt, mischt sich Marie in Savoyer Tracht unters ausgelassen feiernde Volk. Worauf ausgerechnet Gräfin Falconi auf den hübschen jungen Mann aufmerksam wird, aber auch mit Arthur anbändelt. Weshalb es ihrem Gatten endlich zu bunt wird und sie ins Damenstift von Donna Sofronia (Marie-Helen Joël) steckt. Doch umgeben von Maskerade und Mummenschanz beginnt alsbald das turbulente Versteckspiel voller Liebe, Eifersucht und Verführung von Neuem…

1873 und damit ein Jahr vor der Uraufführung seiner „Fledermaus“ präsentierte Johann Strauß ein Werk voller feinsinniger Musik, kunstvollen Ensembleszenen, virtuosen Arien und Liedern, die eine Nähe zur Spieloper erkennen lassen und die Gefühlswelt des Publikums ansprechen. Romantische Italiensehnsucht trifft in diesem Werk voller Kontraste auf buntes Karnevalstreiben, alpenländisches Kolorit auf den oberflächlichen Glanz und Glamour Roms.

Die Koproduktion des Aalto-Theaters mit dem Wiener Festival hatte am 22. Februar 2025 am Ort der Uraufführung Premiere. Unter der musikalischen Leitung von Guido Mancusi steht neben dem Erzähler Nikolaus Habjan ein zehnköpfiges Ensemble auf den Aalto-Brettern, noch zu nennen Janina Dettenborn, Ju Hyeok Lee und Albrecht Kludszuweit. Dazu der von Klaas-Jan de Groot einstudierte Opernchor und die Essener Philharmoniker.

Die vier Vorstellungen der Operetten-Rarität:

  • Samstag, 29. März 2025, 18 Uhr
  • Freitag, 4. April 2025, 19:30 Uhr
  • Samstag, 12. April 2025, 19 Uhr
  • Sonntag, 20. April 2025, 16:30 Uhr
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Karten

Karten sind unter theater-essen.de sowie unter Tel. 0201 - 8122-200 erhältlich.

April
4
Freitag
Freitag, 4. April 2025, um 19:30 Uhr Aalto-Musiktheater, Opernplatz 10, 45128 Essen
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  • Samstag, 12. April 2025, um 19 Uhr
  • Sonntag, 20. April 2025, um 16:30 Uhr
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  • Samstag, 29. März 2025, um 18 Uhr
Donnerstag, 13. März 2025 | Quelle: Pitt Herrmann