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Nur etwa jeder vierte Teenager in Herne nutzt die gesetzlichen Jugenduntersuchungen, teilt die AOK nach einer aktuellen Auswertung mit.

AOK: Nur jeder vierte Teenager geht zum Gesundheits-Check

Jugenduntersuchungen werden häufiger genutzt

Wachstum, körperliche Veränderungen, Stimmungsschwankungen - alles normal in der Pubertät. Aber ist das Kind wirklich gesund? Genau das soll die Jugenduntersuchung klären: ein Angebot, das in Herne jedoch nur etwa jeder vierte Teenager nutzt. Die gute Nachricht: Im vergangenen Jahr wurden die Jugenduntersuchungen J1 und J2 wieder mehr in Anspruch genommen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest, heißt es in einer Mitteilung von Montag (7.10.2024).

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Danach gingen in 2023 insgesamt 26,3 Prozent der AOK-versicherten Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren zu den medizinischen Checks, die von der AOK NordWest für ihre Versicherten kostenfrei angeboten werden. Im Vorjahr waren es nur 23 Prozent.

'Entwicklung ist erfreulich'

„Die Entwicklung ist erfreulich. Dennoch darf nicht darüber hinwegsehen werden, dass das Niveau zu gering ist. Denn Jugenduntersuchungen leisten einen wichtigen Beitrag zur körperlichen und seelischen Gesundheit genau wie die Untersuchungen für Babys und Kleinkinder. Leider lässt die Motivation im Laufe der Jahre nach. Wir appellieren daher dringend an alle Eltern, ihre Kinder zu diesen wichtigen Vorsorgeuntersuchungen zu motivieren, auch wenn es augenscheinlich keinen Grund für einen Arztbesuch gibt“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Im Jahr 2023 gingen insgesamt 26,3 Prozent der AOK-versicherten Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren zu den medizinischen Checks. Im Vorjahr waren es nur 23 Prozent.

Nach den bekannten U-Untersuchungen für Kinder werden die sogenannten Jugenduntersuchungen angeboten, denn die Entwicklung ist auch als Jugendlicher nicht abgeschlossen. Die AOK als größte gesetzliche Krankenkasse in Westfalen-Lippe schreibt alle bei ihr versicherten Jugendlichen sogar persönlich an und weist auch auf verschiedenen digitalen Kanälen auf die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen gezielt hin.

Die J1 für Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren gehört zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Während in 2023 immerhin 42,8 Prozent der Jugendlichen zumindest diese Untersuchung genutzt haben, nahmen nur 11,3 Prozent die J2 wahr, die die AOK NordWest als besondere Mehrleistung für ihre Versicherten im Alter zwischen 16 und 17 bezahlt.

Warum man sie nutzen sollte

„Neben den Veränderungen in der Pubertät geht es bei den Jugenduntersuchungen um die Früherkennung von Krankheiten“, so Kock. Im Rahmen der J1 werden Größe, Gewicht und der Impfstatus sowie Blut und Harn überprüft. Bei der körperlichen Untersuchung klärt der Arzt die pubertären Entwicklungsstadien sowie den Zustand der Organe, des Skelettsystems und der Sinnesfunktionen ab. Fehlhaltungen aufgrund von Wachstumsschüben sowie chronische Krankheiten können frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden. Auch auf eventuelle Hautprobleme und Essstörungen wie Magersucht oder Übergewicht wird eingegangen. Außerdem wird auf Allergien geachtet, die für die spätere Berufswahl wichtig sein können.

Die Jugenduntersuchung J2 zielt zusätzlich unter anderem auf das Erkennen von Pubertäts- und Sexualitätsstörungen, Haltungsstörungen und Diabetes-Risiko ab. Zu den Terminen sollten die elektronische Gesundheitskarte und der Impfpass mitgebracht werden.

Premiere: Ohne Eltern zum Arzt

Beide Untersuchungen bieten neben einem Gesundheits-Check auch immer die Chance, ausführlich mit dem Arzt zu sprechen. Denn in dem Alter ist es wichtig, nicht nur die körperliche Entwicklung zu kontrollieren, sondern auch über die geistigen und sozialen Kompetenzen sowie eine gesundheitsfördernde Lebensführung zu beraten. Das persönliche Gespräch ist selbstverständlich vertraulich und häufig eine Premiere, denn bis zu den Jugenduntersuchungen sind üblicherweise die Eltern beim Kinderarzt mit dabei. Zu beiden Jugenduntersuchungen können die Jugendlichen dann auch allein gehen.

Dienstag, 8. Oktober 2024 | Quelle: AOK / Jörg Lewe
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