halloherne.de lokal, aktuell, online.
Auch zwei wissbegierige Nerds wie Pierre (David Kiefer, li.) und Nadine (Silvia Schmidt) brauchen gegenseitige Unterstützung, wenn es zu brenzlig wird.

Im Mai 2025 im Herner Kulturzentrum

Kapitän Nemo: 20.000 Meilen unter dem Meer

Wir befinden uns – angeblich – im Jahre 1868. Wo die Zeitungen voll gewesen sind vom unerklärlichen und daher unheimlichen Verschwinden von Schiffen auf hoher See! Wo sind die Schiffe abgeblieben? Hat sie ein gigantischer Narwal verschluckt? Nadine Landinger (Silvia Schmidt) und Pierre Arronax (David Kiefer), zwei hochbegabte dreizehnjährige Schüler, die natürlich, Brechtscher V-Effekt des 20. Jahrhunderts, von sehr engagierten jungen Schauspielern verkörpert werden, haben viele Theorien, was dahinterstecken könnte: Eine urzeitliche Riesen-Krake etwa oder ein Meeresstrudel.

Anzeige: Herner Sparkasse Solit 2025

Die beiden schleichen sich heimlich zum Hafen und gehen als blinde Passagiere an Bord eines, wie sich bald herausstellt, seltsamen Schiffes. Das auch sogleich von einem „Ungeheuer“ angegriffen wird. Jedenfalls erscheint es beiden so, die ziemlich durchgerüttelt werden. Das vielgesuchte mordende Ungeheuer entpuppt sich freilich als ein schier unglaublich-märchenhaftes Gebilde – die „Nautilus“, ein Untersee-Boot der Hightech-Sonderklasse!

Es gibt keinen Ausweg nach oben

Pierre und Nadine lernen den hochintelligenten, in seiner Unerbittlichkeit aber auch despotischen und letztlich unheimlichen Kapitän Nemo (Alexander Maria Wolff) kennen. Doch wer das Forschungsschiff dieses Genies einmal betreten hat wie etwa der Smutje (glänzt auch als „Drunken Sailor“-Matrose mit Hamburger Slang: Alexander Maria Wolff), darf nie mehr an die Oberfläche zurückkehren. Es gibt aus Sicht der beiden Neuzugänge an Bord sowieso keinen Ausweg nach oben: Wer kann schon von 20.000 Meilen unter dem Meer bis zur Wasseroberfläche die Luft anhalten?

Nadine (Silvia Schmidt, li.) und Pierre (David Kiefer, hinten) lassen sich vom plötzlich ganz aufgeschlossenen Kapitän Nemo (Alexander Maria Wolff) Ideen zur Rettung unserer Umwelt erläutern.

Jules Verne wurde 1828 und damit vor fast 200 Jahren geboren und schrieb von vielen technischen Entwicklungen lange bevor es sie gab. Er gilt als Erfinder der Science-Fiction-Romane. Seine Bücher „20.000 Meilen unter dem Meer“, „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ und „In 80 Tagen um die Welt“ machten ihn weltbekannt. Eine Reise zum Mond, Schiffe, die sich weit unter der Meeresoberfläche fortbewegen können, Menschen, die in wenigen Tagen um die Welt reisen – dies alles hat der Visionär Jules Verne vorausgeahnt und in seinen Romanen zu spannenden Geschichten verarbeitet. So ist es kein Zufall, dass davon vieles heute wahr geworden ist.

Schwere familiäre Schicksale

In seinem 1869/70 erschienenen zweibändigen Roman „Vingt mille lieues sous les mers“, dem vorgeblichen Erlebnisbericht des französischen Professors Pierre Aronnax („Die Geheimnisse der Meerestiefen“) über sein Zusammentreffen mit dem „Nautilus“-Kommandanten, hat Kapitän Nemo nach schweren familiären Schicksalen mit der Menschheit gebrochen und befährt als Rächer der Entrechteten mit seinem Untersee-Boot die Weltmeere.

In Karin Epplers Kinderstück für alle zehn 10 Jahren (ab 5. Klasse) übernehmen die beiden Kinder die Rolle des Professors. Sie bekommen beim Blick durch das riesige Bullauge (Ausstattung: Philipp Kiefer) nicht nur aus eigener Anschauung die Verschmutzung der Meere mit (Figurenbau: Iskra Glavas, Schattenspiel: Karin Eppler), sondern lernen bei Kapitän Nemo Erfindungen kennen, die möglicherweise der weiteren Umweltzerstörung unseres Planeten Einhalt gebieten können.

Premiere im Castroper WLT-Studio

„Kapitän Nemo – 20.000 Meilen unter dem Meer“, gut sechzig Minuten lang flott inszeniert von Karin Eppler mit allen drei Darstellern auch als Erzähler, welche sich die Bälle gegenseitig zuwerfen, hatte am 13. April 2025 umjubelte Premiere im WLT-Studio in Castrop-Rauxel und ist am Mittwoch, 21. Mai 2025 um 16 Uhr im Herner Kulturzentrum zu sehen. Tickets unter www.reservix.de ab sechs Euro.

Mai
21
Mittwoch
Mittwoch, 21. Mai 2025, um 16 Uhr Kulturzentrum Herne, Willi-Pohlmann-Platz 1, 44623 Herne Tickets unter www.reservix.de ab sechs Euro.
Mittwoch, 23. April 2025 | Autor: Pitt Herrmann