halloherne.de lokal, aktuell, online.
Die Kinder duften die Geschwindigkeitsmessungen begleiten und hatten für die Autofahrer für ihr rücksichtvolles Fahren Geschenke.

Schulanfangsaktion an Max-Wiethoff-Grundschule

Kinder für den Schulweg fit machen

Mehrere Polizisten sowie Blitzer und mittendrin eine Traube voller Grundschüler: Autofahrer, die die Max-Wiethoff-Straße gegenüber der gleichnamigen Grundschule am Donnerstag (17.8.2023) passierten, staunen nicht schlecht, als sie mehrfach von den Polizisten herausgewunken werden.

Anzeige: LINKE - Bundestagswahl 2025

Aber nicht etwa, weil sie zu schnell unterwegs sind, sondern weil die Grundschüler sich mit selbst gemalten Dankeschön-Zetteln und Bildern bei ihnen für ihr rücksichtsvolles Fahren bedanken wollen.

Die Grundschüler bedankten sich mit selbst gemalten Dankeschön-Zetteln und Bildern bei ihnen für ihr rücksichtsvolles Fahren.

Die Geste ist Teil der Schulanfangsaktion der Verkehrswacht Wanne-Eickel an der Max-Wiethoff-Grundschule gemeinsam mit der Polizei Bochum, der Verkehrsüberwachung der Stadt Herne und der HCR.

Bewusstsein für rücksichtsvolles Verhalten schaffen

„An unserer Station haben die Schüler direkt Kontakt zu den Autofahrern. Die Kinder haben ein Dankeschön für die Fahrer vorbereitet", berichtet Polizeihauptkommissar Timo Rohde gegenüber halloherne. „Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass gegenseitige Rücksichtnahme im Verkehr wichtig ist. Ich glaube, dass die kleinen Geschenke bei den Autofahrern ein positives Gefühl auslösen und sie vielleicht daran denken, weiterhin rücksichtsvoll - besonders vor Schulen - unterwegs zu sein."

Fahrradparcours für Sicherheitstraining

Auch den Kindern macht die Aktion Spaß. Zum Dank schenken sie Rohde und seinen Kollegen ein selbst gemaltes Bild, was nun in der Wache ein neues Zuhause finden wird.

Aber nicht nur vor der Grundschule ist einiges los, auch auf dem Schulhof herrscht viel Betrieb. Dort können sich die Kinder beispielsweise beim großen Fahrradparcours der Verkehrswacht für den Straßenverkehr fit machen. Die Schüler bahnen sich ihren Weg durch Hütchen, Verkehrszeichen, Kreuzung, Haltelinien und Zebrastreifen.

Polizeihauptkommissar Timo Rohde freut sich über das selbst gemalte Bild.

So wie die neunjährige Lisa: „Mir macht der Parcours am meisten Spaß. Es ist toll, seine Fähigkeiten zu testen", berichtet die Viertklässlerin gegenüber halloherne.

Großer Andrang beim Verkehrszeichen-Memory

Ferner herrscht beim Verkehrszeichen-Memory großer Andrang. Der sechsjährige Milan hat schon vier Pärchen. „Ich habe schon das Einbahnstraßen-, das Ampel-, das Zebrastreifen- und das Stoppschild gefunden. Viele Schilder kannte ich schon, einige andere wurden uns erklärt", berichtet der Erstklässler im halloherne-Gespräch.

Beim großen Fahrradparcours testen die Kinder ihr Sicherheitswissen.

Seine Mitspielerin Charlotte sieht es ähnlich: „Es macht Spaß und ich finde gut, dass wir so alle Straßenschilder kennenlernen." Außerdem können die 234 Grundschulkinder an diesem Tag noch mit Kreide spielerisch Verkehrszeichen kennenlernen, sich beim Bewegungsparcours in der angrenzenden Turnhalle austoben und bei der Busschule der HCR alles über den Toten Winkel erfahren.

„Wir freuen uns, dass wir die Busschule nach Corona nun wieder anbieten können. Das Programm richtet sich an Viert- und Fünftklässler. Es ist uns wichtig, dass wir mit dem Programm die Selbstständigkeit von Kindern fördern können", so Dirk Rogalla, Pressesprecher der HCR.

Ähnlich sieht es auch HCR-Kollegin Katharina Weitkämper: „Ich finde es gut, dass die Kinder so auf spielerische Weise an die Verkehrserziehung herangeführt werden."

Elterntaxis als Ärgernis

Bei allem Spaß werden an diesem Tag aber auch ernstere Töne angeschlagen. Ein Ärgernis für alle Beteiligten seien die sogenannten Elterntaxis.

Beim Verkehrszeichen-Memory hatten die Kinder großen Spaß.

„Da sind noch ganz dicke Bretter zu bohren. Man hat ja manchmal das Gefühl, dass einige Eltern ihre Kinder am liebsten bis ins Klassenzimmer fahren würden. Wir möchten aber Eltern sowie Kinder sensibilisieren, dass der Schulweg ebenso gut per Rad oder auch zu Fuß bestritten werden kann", so Philipp Spitta, der sowohl in Herne als auch NRW-weit Ansprechpartner für die Verkehrserziehung und Mobilität ist.

Weiter führt er aus: „Uns ist wichtig, dass wir die Kinder an solchen Tagen in ihrer Selbstständigkeit stärken, damit sie mobil sind und nicht auf Elterntaxis angewiesen sind."

Verkehrssicherheitstrainings ist wichtig

Seit den 90er-Jahren veranstalte die Verkehrswacht nun schon solche Verkehrssicherheitstrainings für Grundschüler. Zunächst nur in Wanne, dann als die Verkehrswacht Herne sich auflöste, im ganzen Stadtgebiet.

Das sichere Verhalten im Straßenverkehr wurde trainiert.

„Wir bemerken zunehmend, dass Kinder unsicherer im Straßenverkehr werden. Von daher sind solche Veranstaltungen für uns immer sehr wichtig, denn Kinder müssen fit im Straßenverkehr sein, damit sich sie sicher fortbewegen können. Jedoch stehen wir vor Herausforderungen, da unsere Ehrenamtlichen mittlerweile auch älter werden und wir uns über Nachwuchs freuen würden", sagt Rainer Dembowy, Geschäftsführer der Verkehrswacht Wanne-Eickel.

Schulleiter Sebastian Reinhardt zieht jedenfalls ein positives Fazit des Tages: „Es ist ein actionreicher und spannender Tag für die Kids. Wir freuen uns, dass wir mit dieser tollen Unterstützung die Kinder wieder ein bisschen fitter für den Schulweg machen können."

Anzeige: ebk 2025 Ingenieur

Der Vormittag endet mit einem Mitsing- und Mitmachprogramm des Musikers und Liedermachers Rainer Niersmann aus Geldern am Niederrhein. Mit seinen Liedern holt er die Kinder spielerisch ab und zeigt ihnen das richtige Verhalten im Straßenverkehr.

Die Schulanfangsaktion 2023 war für alle Beteiligten ein Erfolg.
Freitag, 18. August 2023 | Autor: Julia Blesgen