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Wir sind doch nicht aus Zucker! Der Wald-Unterricht im Gysenberg findet bei jedem Wetter statt. Den Drittklässlern der Max-Wiethoff-Grundschule Sodingen machte das nichts aus, den Gästen auch nicht: (von links) Waldpädagogin Judith Altenbockum, Dietmar Jäkel (Lernen! in Herne), Teamer Samuel Schwark (GFS) und Cordula Klinger-Bischof (Ruhrwerk).

Grundschulprojekt erhält 100.000 Euro aus Spenden

'Lernen neu denken' wird 2024/25 fortgesetzt

Diese Kraftanstrengung hat sich doppelt gelohnt: Das Bildungsprojekt „Lernen neu denken“ für Grundschulkinder wird im neuen Schuljahr nicht nur an der Max-Wiethoff-Schule in Sodingen fortgesetzt, sondern auch auf die Grundschule Kunterbunt an der Neustraße ausgeweitet.

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Finanziert wird das außerschulische Angebot für insgesamt acht Grundschulklassen durch Fördermittel und private Spenden in einer Gesamthöhe von rund 100.000 Euro. Um diese Summe zusammenzutragen, haben sich die Vereine „Lernen! in Herne“, Ruhrwerk und GFS (Gesellschaft freie Sozialarbeit) seit 2023 gemeinsam mächtig ins Zeug gelegt. Unterstützt wurden sie dabei durch das Bildungsbüro der Stadt Herne.

Revierpark Gysenberg oder Lehrküche

Um Grundschulkinder für das Lernen zu begeistern und ihre Lernfortschritte nachhaltig zu stärken, führt das Projekt „Lernen neu denken“ dritte Klassen an außerschulische Lernorte, zum Beispiel in den Revierpark Gysenberg und in eine Lehrküche. Unter Anleitung einer Waldpädagogin wird ihnen in der freien Natur praktische Naturkunde vermittelt mit einfachen Bezügen zu Biologie, Insekten-, Pflanzen- und Tierkunde, - und das bei jedem Wetter.

In der Lehrküche steht ein Einkauf auf dem Herner Wochenmarkt, das Zusammenstellen von Einkaufslisten und das Kochen auf dem Stundenplan. Das erfordert nicht nur mathematisches Wissen beim Bestellen und Bezahlen, sondern auch Kenntnisse über Obst, Gemüse, Gewürze, Rezepte und Freude am gesunden Essen.

Gutes Zeugnis für das Pilotprojekt

Pilotschule für „Lernen neu denken“ in Herne war die Max-Wiethoff-Schule in Sodingen. Nach Ablauf des ersten Projektjahrs stellten die Lehrer dem Projekt ein gutes Zeugnis aus. Es sei festzustellen, dass die teilnehmenden Kinder der dritten Klassen ihre Ich-Stärke, ihre sozialen Fähigkeiten und ihre Sprachkompetenzen steigern konnten.

Hühnersuppe für alle! Unter Anleitung der Köchin Anna Funk (GFS) lernten die Schülerinnen und Schüler der Max-Wiethoff-Schule die Zubereitung leckerer, gesunder Gerichte in der Lehrküche der Grundschule Kunterbunt. Zuvor hatten sie einen Einkaufszettel für das Rezept erstellt und alle Zutaten auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt selbst eingekauft.

„Wir sind von den positiven Rückmeldungen und den sichtbaren Fortschritten der Kinder begeistert“, erklären die Projekt-Verantwortlichen Cordula Klinger-Bischof (Ruhrwerk), Lothar Przybyl (Lernen! in Herne) und Frank Köhler (GFS). Das Projekt habe gezeigt, wie wichtig und effektiv alternative Lernmethoden und -orte sein können. „Wir freuen uns sehr, dass wir ,Lernen neu denken‘ im kommenden Schuljahr fortsetzen und sogar ausweiten können.“

Kosten für ein Schuljahr: Mehr als 70.000 Euro

Die Kosten für ein Jahr „Lernen neu denken“ mit insgesamt zwei Klassen an der Max-Wiethoff-Schule und vier Klassen an der Kunterbunt-Schule werden im Schuljahr 2024/25 mit mehr als 70.000 Euro zu Buche schlagen. Benötigt werden die Mittel für den Einsatz der Waldpädagogen, Köche und Teamer, aber auch für die Ausstattung der Kinder, Bustickets, Wareneinkäufe und vieles mehr. Die Personalgewinnung und die organisatorische Durchführung des Projekts liegt in den Händen der GFS.

„Um das Projekt stemmen zu können, sind wir als gemeinnützige Vereine auch weiterhin auf Spenden angewiesen“, betont die Ruhrwerk-Vorsitzende Cordula Klinger-Bischof, die „Lernen neu denken“ 2023 gemeinsam mit „Lernen in Herne“-Vorstand Dietmar Jaekel aus der Taufe gehoben hat. Der Dank gelte deshalb allen Unterstützern, insbesondere dem Rotary Club Herne-Luna, dem Lions Hilfswerk Herne und der Herner Sparkasse über die Stiftung Bildung und Erziehung.

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Lothar Przybyl, Vorsitzender des Vereins „Lernen! in Herne“: „Der Bedarf für außerschulische Bildung ist enorm. Deshalb ist es unser größter Wunsch, das Projekt zu verstetigen und noch mehr Grundschulen näherzubringen. Dies wird aber nur gelingen, wenn wir weitere Unternehmen, Firmen und Einzelpersonen dafür begeistern können, Unterstützung zu leisten. Jede Spende zählt – für die Zukunft unserer Kinder."

| Quelle: Susanne Schübel / JBH
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