Projektwoche an der Laurentiusschule
'Lesen soll Spaß machen'
Mucksmäuschenstill waren die Viertklässler der Laurentiusschule an der Gahlenstraße in Unser Fritz, als Autor Armin Pongs am Montag (4.3.2024) aus seiner Buchreihe 'Der magische Kalender' vorlas, in der es um vier Freunde geht, die das Artensterben von bestimmten Tieren verhindern wollen.
'Wer viel liest, wird reich an Bildern im Kopf'
Doch so leise war es nicht durchgängig. Pongs bezog die Grundschulkinder in seine Lesung mit ein. Er beantwortete Fragen, animierte sie, sich selbst zu den Geschichten Bilder im Kopf vorzustellen oder sang mit ihnen sein Lied 'Lesemillionär', in dem der Text schon Programm ist. So heißt es darin: Wer viel liest, wird reich an Bildern im Kopf, doch wer niemals in ein Buch schaut, der bleibt ein armer Tropf.
Dies ist auch das Ziel von Armin Pongs. Er will die Kinder weg von Handys sowie Computern holen und sie fürs Lesen begeistern. „Wir sehen leider, dass die Lesekompetenz von Kindern immer mehr abnimmt. Sie haben teilweise Probleme sich auszudrücken, was zu Frustration führt und im schlimmsten Fall später in Gewalttätigkeit mündet“, erläutert Armin Pongs im Gespräch mit halloherne.
Sorge um den Medienkonsum
Weiter sorgt er sich auch um den Medienkonsum von Grundschülern. „Viele Grundschüler spielen schon gewaltverherrlichende Computerspiele, das ist ein echtes Problem und Kindesschutz gefährdend“, meint der Psychologe.
Außerdem macht er deutlich: „Um die Lese- und Schreibkompetenzen dauerhaft mehr zu fördern, braucht es mehr Lehrkräfte. Da muss sich die Politik mehr bewegen. Eine Gesellschaft, die sich nicht um ihre Kinder kümmert, hat keine glorreiche Zukunft vor sich.“
Grundschüler sind von der Lesung begeistert
Den Kindern nimmt er am Ende seiner Lesung das Versprechen ab, zukünftig mehr zu lesen. Und das beherzigen die Kinder. Nach der Lesung zeigen sich die begeistert. So berichtet die zehnjährige Anissa im Gespräch mit halloherne: „Das war ein ganz tolles Erlebnis. Ich will jetzt unbedingt noch mehr lesen.“
Ähnlich sieht es auch Linus (10): „Ich lese auch gerne, von daher fand ich die Lesung echt super.“ Ebenfalls begeistert zeigte sich die zehnjährige Carla, die dem Autor auch schon während der Lesung durch ihre aktive Beteiligung auffiel: „Ich lese superviel. Die Geschichte heute rund um die vier Freunde war sehr spannend. Aber mein Lieblingsbuch ist Tintenherz von Cornelia Funke.“
Am Ende bekamen die Kinder noch einen Bims-Stein und eine Muschelkette geschenkt, die sie an diesen Tag und ihr Versprechen erinnern sollten.
Tägliche Projekte zum Thema 'Lesen'
Doch mit Ende der Lesung geht es eigentlich erst so richtig los. Denn die Lesung, die an diesem Tag im Übrigen für alle Jahrgänge stattfand, ist Teil der Leseprojektwoche der Laurentiusschule, die noch bis Freitag, 8. März 2024, andauert. Das Projekt ist durch eine Vorgabe des NRW-Bildungsministeriums entstanden, in der ab dem Schuljahr 2023/2024 in jeder Schulwoche 3x20 Minuten gelesen werden soll.
Die Kinder erarbeiten während der Woche eigene Projekte. So erstellt die Jahrgangsstufe 2 beispielsweise Leserollen zu ihren Lieblingsbüchern. In den ersten Klassen wird das Buch 'Freunde' von Helme Heiner gelesen, wogegen sich die Jahrgangsstufe 3 mit dem Thema Märchen auseinandersetzt und sich die vierte Jahrgangsstufe das Buch 'Lukas und die Halbwahrheiten' zu Gemüte führt.
Vorleseaktionen in den jeweiligen Herkunftssprachen
Ebenso wird es für die Kinder auch Vorleseaktionen in den jeweiligen Herkunftssprachen geben, diese werden unter anderem auf Ukrainisch, Russisch, Rumänisch oder auch Türkisch abgehalten.
Schulleiterin Martina Nissalk freut sich, dass sich auch die OGS mit eigenen Projekten beteiligt: „Es ist toll, wie sich das ganze Schulteam einbringt. In der OGS wird es auch eigene Projekte geben.“ Weiter sagt sie: „Wir sehen, dass wir mit der Projektwoche etwas bewirken können. Die Kinder sind alle mit Eifer dabei und haben viel Spaß.“
Büchertauschbörse
Am Freitag, 8. März 2024, stellen sich die Kinder dann gegenseitig ihre Projekte vor. Außerdem wird es eine Büchertauschbörse geben. Dazu wurden fleißig Bücher gesammelt. Die Kinder konnten eigene Bücher, die sie nicht mehr brauchen, in der Schule abgeben und erhielten dafür einen Büchertaler. Bei der Börse können sie ihren Taler gegen ein Buch ihrer Wahl tauschen. Organisiert wird das Ganze übrigens von der Klasse 4c unter der Leitung von Lehrerin Anja Bredenbröker.
„Die Kinder, die keine Bücher abgeben konnten, müssen aber nicht besorgt sein. Sie erhalten auch ohne Taler ein Buch ihrer Wahl“, nimmt Schulleiterin Nissalk vielleicht ein paar Kindern die Sorge.
Abschließend macht sie deutlich: „Wir wollen die Kinder für das Lesen begeistern. Ich glaube, dass wir mit der Projektwoche dazu einen guten Grundstein legen.“
