Lichterkette gegen Gewalt an Frauen
Auf der Bahnhofstraße versammelten sich am Montag (26.11.2018) Herner Bürger und beteiligten sich an der Aktion - Wir brechen das Schweigen - mit einer Lichterkette. Aufgerufen dazu hatte die städtische Gleichstellungsstelle und rund 40 Menschen sind der Einladung gefolgt. Die Leiterin der Gleichstellungsstelle, Sabine Schirmer-Klug, sagte: „Rund 33 Prozent aller Frauen erleben einmal in ihrem Leben häusliche Gewalt. Das geht gar nicht und zeigt uns, dass wir dieses Thema in die Öffentlichkeit holen müssen. Hier gibt es ganz viel Informations-Bedarf.“ Eine Möglichkeit mit dem Thema in die Öffentlichkeit zu gehen, ist eben diese menschliche Lichterkette, die jährlich zum Tag gegen Gewalt an Frauen (24. November) stattfindet.
Damit an die Öffentlichkeit zu gehen, ist nur ein Aspekt. Ein anderer ist, dass es insgesamt zu wenig Beratungsmöglichkeiten für Gewaltopfern gibt. Über 38.500 Menschen haben im Jahr 2017 häusliche Gewalt erlebt, das geht aus einer Statistik des Bundeskriminalamtes hervor - 83 Prozent der Gewaltopfer sind Frauen. Die Hälfte der Frauen erfährt Gewalt dort, wo sie sich eingentlich sicher fühlen sollten - im eigenen Heim und durch ihrem Lebenspartnern.
Dabei geht diese Gewalt durch alle Schichten und durch alle Altersstufen. Viele der Frauen verschweigen die Gewalt, die ihnen angetan wird - egal ob sie geschlagen, bedroht oder vergewaltigt wurden - aus Scham. Nicht selten suchen sie die Schuld bei sich selber und fragen sich: „Wie kann ich mich besser verhalten, damit mein Mann zufrieden ist?“
Mit der bundesweiten Aktion - Wir brechen das Schweigen - soll endlich hin- und nicht weggeschaut werden. Das bundesweites Hilfetelefon - Gewalt gegen Frauen- 08000 116016 berät Frauen, die Gewalt erleben um sich daraus zu befreien.