
Vom 15. März bis zum 8. April 2019
Literaturhaus auf Spurensuche
Das Literaturhaus Herne Ruhr an der Bebelstraße hat sich als Ort der kulturellen Begegnung im Herzen des Ruhrgebiets etabliert und bietet mit seinen rund 80 Veranstaltungen im Jahr ein so abwechslungsreiches wie hochwertiges Programm mit klassischen literarischen Lesungen, philosophischen Gesprächen, Vorträgen zu gesellschaftspolitischen Themen und Konzerten. Wofür in erster Linie Elisabeth Röttsches als Gründerin und Geschäftsführerin des Literaturhauses Herne Ruhr und Verena Geiger, Projektleitung Literatur und Kultur, verantwortlich zeichnen.
Vom 15. März bis zum 8. April 2019 begibt sich die weit über die Stadtgrenzen Hernes hinaus strahlende gemeinnützige Kultureinrichtung auf Spurensuche. So lautet das Motto der 1. Literaturhaustage, die in den Räumen der ehemaligen Druckerei, aber auch vorn in der Buchhandlung und im Literaturcafe stattfinden. Das Thema ist allen geladenen Autoren, Musikern und Moderatoren gemein, dabei ergibt sich ein breites Spektrum. Es geht um familiäre Wurzeln oder die jüngere politische Vergangenheit, aber auch um verschlungene Pfade detektivischer Ermittlung.
Dank einer Sockelfinanzierung durch die Kunststiftung NRW ist es gelungen, hochkarätige Autoren zu gewinnen, darunter die Georg-Büchner-Preisträgerin Terezia Mora, der ungemein populäre und bereits stark nachgefragte Familienroman-Autor Peter Prange und die einzigartige, vielfach preisgekrönte Autorin, Schauspielerin und Filmemacherin Adriana Altaras. Der Eintrittspreis ist auf 18 Euro gedeckelt, erstmals gibt es ermäßigte Schüler- und Studentenkarten. Und ein Begleitprogramm, das Literatur mit allen Sinnen erleben und genießen lässt. Speziell für die Veranstaltungen in der Buchhandlung und im Cafe sollten sich Interessierte schnell entscheiden, da dort deutlich weniger Plätze zur Verfügung stehen als im Literaturhaus.
Biographisches zum Auftakt am Freitag, 15. März 2019, 19 Uhr: Katharina Adler liest aus ihrer rasch zum Bestseller mutierten Spurensuche Ida. Ihre Großmutter Ida Bauer avancierte zur bekanntesten Hysteriepatientin des Wiener Psychoanalyrikers Sigmund Freud. Die Zeit-Feuilletonistin Ursula März spricht anschließend mit der Münchner Autorin.
Verbrechen! Rätsel! Falsche Fährten!: Am Mittwoch, 20. März 2019, 19 Uhr, wollen die beiden Krimiautoren Friedrich Dönhoff und Christian Schünemann für einen so spannenden wie amüsanten Abend um Kommissare, Verwirrspiele und natürlich Leichen sorgen mit Geschichten, die in Hamburg und Belgrad spielen.
Spuren des Lebens und Schreibens: Am Dienstag, 26. März 2019, 19 Uhr, liest die gebürtige Ungarin Terzia Mora, die gerade mit dem renommierten Georg-Büchner-Preis für ihr literarisches Schaffen ausgezeichnet worden ist, an der Bebelstraße 18 aus ihren aktuellen Erzählungen Die Liebe unter Aliens. Anschließend spricht sie mit Rainer Moritz, Literatur-Professor und Leiter des Literaturhauses Hamburg, über ihr Leben und ihr Schreiben.
Feiner, kitschfreier Humor für Kinder ab acht Jahren wie für Erwachsene: Am Donnerstag, 28. März 2019, wird um 16 Uhr der Hamburger Autor Stefan Beuse erwartet zusammen mit Sophie Greve, die sein Werk Die Ziege auf dem Mond mit poetisch-zarten Illustrationen bereichert hat: Die Ziege in besagter Geschichte lebt allein und hochgradig zufrieden auf dem Mond. Gesellschaft leisten ihr ihre bunten Hawaiihemden, ein Beet voll Rucola und plaudernde Sukkulenten. Das Leben ist schön. Doch eines Tages landet etwas Großes und Beängstigendes im Mondkrater und erfordert den ganzen Mut der Ziege…
Nur noch wenige Karten für Schnellentschlossene gibt es für Freitag, 29. März 2019 für die literarische Zeitreise Eine Familie in Deutschland von Peter Prange, die um 19 Uhr beginnt. Seit Generationen leben die Isings im Wolfsburger Land, fernab von der Welt und doch mitten in Deutschland. Alles verändert sich für die Familie, als auf Hitlers Befehl eine gigantische Automobilfabrik entstehen soll, um den Volkswagen zu bauen. Kinderärztin Charly und Filmproduzentin Edda, Autoingenieur Georg und Parteisoldat Horst - sie alle müssen sich entscheiden: Mache ich mit? Beuge oder widersetze ich mich?
Gesucht und gefunden: Literatur! lautet das Motto eines lebendigen Büchertalks mit den beiden Journalistinnen Insa Wilke und Wiebke Porombka am Montag, 1. April 2019, 19 Uhr, in der Buchhandlung Koethers & Röttsches. Zwischen den Regalen begeben sich die renommierten Hörfunk- und Zeitungskritikerinnen auf eine ganz persönliche literarische Spurensuche. Sie erzählen von Herzensbüchern, präsentieren Neues und auch Unbekanntes. Rechtzeitig Karten sichern, da nur etwa vierzig Plätze zur Verfügung stehen.
Noch weniger Plätze hat das Cafe in der Buchhandlung, wo am Dienstag, 2. April 2019, um 19 Uhr die FAZ-Journalistin Verena Lueken aus ihrem jüngsten Roman Anderswo liest. Eine deutsche, in den USA lebende Frau stellt sich den Gespenstern der eigenen Familiengeschichte und begibt sich auf die Suche nach den Lebensspuren ihres verstorbenen Vaters, mit dem sie zu Lebzeiten nicht recht warm geworden ist. Der Roman speist sich naturgemäß auch aus den Erfahrungen Verena Luekens als langjährige Kulturkorrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in New York.
Für Lokalkolorit sorgen die beiden Gruppen der ID-55 Schreibwerkstatt am Donnerstag, 4. April 2019 um 19 Uhr im Literaturhaus, wo sie sich auch regelmäßig treffen. Unter der Leitung der Lektorin und Historikerin Anette Pehrsson haben sich aus dem vor fünf Jahren gebildeten Anfängerkurs heraus die Schreibwerkstätten am Montag und am Donnerstag gebildet. Die hier entstehenden Texte gehen aus Impulsen zum kreativen Schreiben und Übungen zum autobiografischen Schreiben hervor. Die Teilnehmer widmen sich allen Textformen, vom Gedicht bis zur Kurzgeschichte, und allen Themen, denen sie nachgehen möchten, von der eigenen Biographie bis hin zu politischen Statements.
Zum Abschluss trifft am Montag, 8. April 2019, um 19 Uhr Literatur auf Oper: die vielfach preisgekrönte Autorin, Schauspielerin und Filmemacherin Adriana Altaras liest aus Die jüdische Souffleuse und wird musikalisch begleitet von der Essener Opernsängerin Franziska Dannheim und der Pianistin Jeon-Ming Kim. Mit hinreißender Tragikomik erzählt Adriana Altaras in ihrem jüngsten Roman von den Absurditäten des Theateralltags und der abenteuerlichen Reise zweier Frauen. An einem Provinztheater geraten Adriana, die Regisseurin, und Sissele, die jüdische Souffleuse, bei den Proben zu einer Mozart-Oper heftig aneinander. Denn Sissele verfolgt ein Ziel, das gar nichts mit dem Theater zu tun hat: Sie ist seit Jahrzehnten auf der Suche nach ihren Verwandten, die nach dem Zweiten Weltkrieg in alle Winde zerstreut wurden. Und sie ist überzeugt, nur Adriana könne ihr bei dieser Spurensuche helfen.
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- Freitag, 15. März 2019, um 19 Uhr