
Immer weniger Frauen nehmen das Angebot an
Mammographie-Zahlen rückläufig
Alle deutschen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden alle zwei Jahre angeschrieben und zum Mammographie-Screening eingeladen. Leider ist die Teilnahmequote rückläufig: Im vergangenen Jahr haben in Westfalen-Lippe nur 55 Prozent (2016: 59 Prozent) der angeschriebenen Frauen teilgenommen. Vor fünf Jahren (2012) waren es immerhin noch 62 Prozent. Bundesweit ist die Rate laut Kooperationsgemeinschaft Mammographie (www.mammo-programm.de) seit 2014 auch wieder leicht rückläufig und lag zuletzt bei 52 Prozent. Das hat die Krankenkasse IKK classic anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober ausgewertet. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen.
„Umso verwunderlicher ist es, dass das Mammographie-Screening so selten genutzt wird“, findet Susanne Thiel, Bereichsleiterin Prävention bei der IKK classic in Westfalen-Lippe. Zur Erläuterung: Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust. Sie eignet sich zur Brustkrebsfrüherkennung, weil sie schon sehr kleine, nicht tastbare Tumore in einem frühen Stadium sichtbar machen kann. „Warum nur etwas mehr als die Hälfte der Frauen das Mammographie-Screening in Anspruch nehmen, kann ich nur vermuten“, sagt sie. „Vielleicht haben sie Angst vor einem negativen Ergebnis oder der vorgeschlagene Untersuchungstermin passt nicht und sie vergessen schlichtweg einen anderen zu vereinbaren. Vielleicht machen sie sich aber auch Sorgen über Nebenwirkungen wie Strahlenbelastung oder Quetschung der Brust“. Dabei ist es – wie auch bei allen Krebsarten – besonders wichtig, Brustkrebs in einem so frühen Stadium zu entdecken, in dem der Tumor noch klein ist und die Lymphknoten (vielleicht) noch nicht befallen sind. „Dann haben Frauen die Chance auf eine günstige Prognose, schonendere Behandlung und darauf, vor dem Tod durch Brustkrebs bewahrt zu werden“, so Susanne Thiel.
Teilnahmerate bundesweit – Westfalen-Lippe
2012: 56 – 62 Prozent
2013: 57 – 61 Prozent
2014: 54 – 61 Prozent
2015: 52 – 58 Prozent