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Saoirse Ronan als Maria Stuart.

Kino-Cafe in der Filmwelt Herne

Maria Stuart, Königin von Schottland

Als Katholikin in einer Zeit religiöser Unruhen geboren, wird Maria als Waise zu ihrer Sicherheit in das katholische Frankreich geschickt. Mit fünfzehn Jahren heiratet sie den französischen Thronerben, wird im zarten Alter von 16 Jahren Königin von Frankreich - und mit 18 Jahren Witwe. Maria (herausragend: die irische Schauspielerin Saoirse Ronan) widersetzt sich dem Druck der Politiker, noch einmal zu heiraten, und kehrt 1561 in ihre Heimat Schottland zurück. In Edinburgh fordert sie ihren rechtmäßigen Anspruch auf den schottischen Thron ein. In Marias Abwesenheit haben freilich Protestanten die Kontrolle über Holyrood Palace erlangt und ihr Halbruder James Stewart, Earl of Moray (James Mcardlle) regiert an ihrer Stelle. Der so einflussreiche wie ulltraorthodoxe John Knox (David Tennant) führt Schottlands Protestanten an und glaubt, dass ein weiblicher Monarch der Natur zuwider und gegen Gottes Willen ist.

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In England drängen die Politiker um den so raffinierten wie manipulativen Strippenzieher William Cecil (Guy Pearce) derweil Marias Cousine, Queen Elisabeth I. (lässt Cate Blanchett erblassen: die australische Schauspielerin Margot Robbie), dazu, zu heiraten und ein Kind in die Welt zu setzen. Denn aufgrund der Erbfolge hat die katholische Maria durch ihre Geburt einen rivalisierenden Anspruch auf den nach der Abspaltung der anglikanischen Kirche 1558 von der protestantischen Elisabeth bestiegenen Thron. Bliebe Elisabeth im Gegensatz zu Maria kinderlos, beerbte Marias erstgeborenes Kind den Londoner Thron – mit der Folge einer Vereinigung von England und Schottland…

Josie Rourke, die der deutschen Sprache mächtige künstlerische Leiterin des renommierten Donmar Warehouse Theaters in London, die auch am New Yorker Broadway, im Londoner Westend und bei der Royal Shakespeare Company große Inszenierungs-Erfolge feierte, kennt „ihren“ Friedrich Schiller. Weshalb es nicht verwundert, dass es wie in seinem fünfaktigen Trauerspiel bei ihrem betont emanzipatorischen Kinodebüt Maria Stuart, Königin von Schottland zu einer Begegnung der beiden Rivalinnen kommt. Was bei der Uraufführung am 14. Juni 1800 in Goethes Weimarer Hoftheater noch niemand ahnen konnte, hat der britische Historiker John Guy nun in seinem Buch Queen of Scots: The True Life of Mary Stuart publiziert: 2010 wurde ein Brief gefunden, in dem Elisabeth über Maria von Frau zu Frau als Schwester-Königin schreibt. Guys Resümee: „Obwohl wir wissen, dass ein Treffen der beiden Königinnen nie stattgefunden hat, bestand doch die Möglichkeit.“

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  • Mittwoch, 5. Juni 2019, um 14 Uhr
Donnerstag, 30. Mai 2019 | Autor: Pitt Herrmann