
Fast 300 Sonnenstunden im Monat
MCG-Wetterrückblick April 2020
Während der Corona-Krise konnte wettertechnisch ein Rekord verbucht werden: Es wurde der sonnigste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Fast den ganzen April zeigte sich der Frühling in Herne mit viel Sonne, tagsüber frühsommerlich warmen Höchsttemperaturen und frostigen Nächten. Erst ganz am Ende des Monats entwickelte sich das Wettergeschehen etwas launischer.
Verantwortlich für diesen positiven Trend waren viele Hochdruckausläufer, welche mit zum Teil böigen Winden trockene Luft aus östlicher Richtung in unsere Region schaufelten. Diese kontinentalen Einflüsse sorgten für eine geringe Bewölkung und dementsprechend viel Sonne, welche tagsüber die Luft erwärmte, nachts kühlte es allerdings merklich ab.
Dies zeigen auch die Höchsttemperaturen, welche tagsüber im Durchschnitt mehr als vier Grad über dem langjährigen Vergleichswert lagen. Dies ist schon ein großer Wärmeüberschuss und demzufolge war es in den vergangenen dreißig Jahren nur im April 2007 tagsüber minimal wärmer als dieses Mal. Am 19.4.2020 kletterte die Höchsttemperatur auf über 25 Grad und somit stellte sich in diesem Jahr der erste Sommertag in Herne ein. Der beständig frische, aber nicht stürmische (Ost-)Wind ließ tagsüber die Wärme weniger intensiv erscheinen und sorgte mit der fehlenden Bewölkung für die ausgeprägte Temperaturabnahme nach Sonnenuntergang.
Nachts war es demzufolge fast ein Grad kühler als sonst. Somit registrierte die Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule in der ersten Aprilwoche noch drei Frostnächte mit Tiefsttemperaturen unter null Grad. Das sind doppelt so viele, wie aufgrund der langjährigen Vergleichswerte zu erwarten gewesen wären. Insgesamt war es aber 1,6 Grad wärmer als sonst im April, was nicht zuletzt an der extrem hohen Sonnenscheindauer lag.
So zeigte sich der Himmel mehr als drei Wochen lang strahlend blau und die Sonne schien rekordverdächtige 294 Stunden lang, also fast zehn Stunden täglich! Kein Wunder, dass der monatliche Vergleichswert um fast 130 Stunden übertroffen wurde, und in keinem April der vergangenen 30 Jahre die Sonne auch nur annähernd so lang schien wie dieses Jahr.

Aufgrund der vorherrschenden Sonne blieb in den ersten drei Wochen des Monats tagsüber der Regen nahezu aus und auch nachts ließen sich keine Wolken blicken. Deshalb betrug die monatliche Regenmenge mit knapp 26 Litern je Quadratmetern lediglich die Hälfte der sonst üblichen Niederschlagsmenge. Insgesamt regnete es bei uns seit dem 13.3.2020 47 Tage beziehungsweise fast sieben Wochen lang kaum. Diese Trockenphase glichen die atlantischen Tiefdruckstörungen am Monatsende mit ihren mäßigen Niederschlagsmengen, zum Leidwesen der Landwirte, Förster und Waldbesitzer, bei weitem nicht aus.
Die wesentlichen April-Wetterdaten im Überblick, in Klammern stehen die Vergleichswerte der vergangenen 30 Jahre:
- Durchschnittliche Monatstemperatur: 11,9 °C (10,3 °C)
- Durchschnittliche Tageshöchsttemperatur: 18,6 °C (14,2 °C)
- Durchschnittliche nächtliche Tiefsttemperatur: 5,4 °C (6,2 °C)
- Anzahl der Frostnächte: 3 Nächte (1,4 Nächte)
- Maximale Tageshöchsttemperatur: 25,3 °C, gemessen am 19. April 2020 um 16.00 Uhr
- Maximale nächtliche Tiefsttemperatur: -3.1 °C, gemessen am 1. April um 8.00 Uhr
- Monatliche Niederschlagsmenge: 25,8 mm (51,1 mm)
- Summe der Niederschlagstage: 4 Tage (9,5 Tage)
- Monatliche Sonnenscheindauer: 294 Stunden (168 Stunden)
- Tage mit Windstärken > 45km/h: 1 Tag (0,7 Tage)
Die Wetterstation wurde Mitte Februar 2011 auf dem Dach der Mont-Cenis-Gesamtschule installiert. Die von ihr ermittelten Daten werden zunächst von Schülern der Mont-Cenis-Gesamtschule durch einen Vergleich mit den Durchschnittswerten der Jahre 1990 bis 2019, ermittelt vom Wetteramt in Essen, veröffentlicht auf www.wetteronline.de, ausgewertet. Den endgültigen Bericht schreibt ihr Lehrer Joachim Lilei.
Tagesaktuelle Werte, welche die Wetterstation alle 30 Minuten erfasst, sind einsehbar auf der Homepage der Mont-Cenis-Gesamtschule Herne unter: https://mcg-lerncampus.de/wetter/mcgwetter.htm.