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MCG-Wetterrückblick Februar 2020

Rückblickend entwickelte sich das Wettergeschehen im Februar 2020 in Herne äußerst turbulent. Dementsprechend ermittelte die Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule in Herne-Sodingen einige rekordverdächtige Werte, welche belegen, dass es mal wieder ziemlich mild und vor allem extrem nass und windig war.

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Sicherlich dürften dem aufmerksamen Beobachter die vielen Regentage in Erinnerung geblieben sein. Vierundzwanzig waren es und damit dreimal so viele wie sonst üblich im Februar. Aber auch die absolute Regenmenge übertrifft alle in den vergangenen dreißig Jahren in unserer Region ermittelten Werte: 169 Liter Regen fielen in diesem Monat auf jeden Quadratmeter. Das sind 250 Prozent des durchschnittlichen Regenmenge der letzten Jahrzehnte. Lediglich im Februar 1990 fiel ähnlich viel Regen an 26 (!) Regentagen.

Verantwortlich für diese Mengen waren gleich mehrere Tiefausläufer, die aus westlicher bis nordwestlicher Richtung feuchte atlantische Luftmassen nach Herne transportierten. So zogen die Tiefs „Sabrine“, „Yulia“, „Zehra“ und „Charlotte“ im fast wöchentlichen Rhythmus über uns hinweg – eine Häufung, die im Rückblick sehr ungewöhnlich erscheint. Sie sorgten an vier Tagen für die absoluten Regenspitzen, welche zusammen über 50 Prozent der riesigen monatlichen Regenmenge abdeckten.

Weitaus bedrohlicher erschienen hingegen die jeweiligen Sturmwarnungen, welche im Zusammenhang mit den vier Tiefs offiziell ausgegeben wurden. Zum Glück hielten sich in unserer Stadt die Sturmschäden in Grenzen, da an den Folgetagen lediglich abgebrochenen Äste und vereinzelt aus ihrer Verankerung herausgerissene Dachziegel zu verzeichnen waren. Trotzdem kann sich die Bilanz der Windstärken durchaus sehen lassen:

An vier Tagen erreichten sie die Stärke acht (> 61 km/h am 9., 10., 16. und 29. Februar), an zwei weiteren die Stärke sieben (> 49 km/h am 23. und 28. Februar) und insgesamt an elf weiteren Tagen wurde die Windstärke sechs (> 38 km/h) erreicht. Der statistisch für die Erfassung der Windstärke relevante Wert liegt bei 45 km/h. Dieser wurde im Februar 2020 in unserer Stadt gleich elf mal überschritten, zwei bis drei Tage mit entsprechender Windstärke wären eigentlich zu erwarten gewesen.

Die feuchten atlantischen Luftmassen sorgten zugleich für milde Temperaturen, so dass in diesem Wintermonat sich lediglich ein Frosttag einstellte, an dem die Minimaltemperatur mit 0,4 °C die Frostgrenze so eben erreichte. Auch dies kam so in den vergangenen dreißig Jahren noch nicht vor, normal wären zehn Frosttage gewesen und vor zwei Jahren bescherte uns der Februar in Herne gleich 23 Frosttage. Die monatliche Durchschnittstemperatur lag mit 6,4 °C fast drei Grad über dem Vergleichswert. Großen Anteil an diesen Verhältnissen hatten in Herne die milden nächtlichen Tiefsttemperaturen. Lediglich im Februar 1990 war es bei uns nachts noch etwas wärmer. Aber auch tagsüber stiegen die Temperaturen – so am 17. Februar auf über siebzehn Grad.

Somit verwundert es nicht, dass Schnee ausblieb, trotz der vielen Niederschläge und der damit verbundenen vorherrschenden Bewölkung. Es war nämlich ausgesprochen trüb: Mit lediglich fünfzig Sonnenstunden erreichte die Sonnenscheindauer nur 70% des langjährigen Vergleichswertes und die milden Temperaturen lagen demzufolge weniger an der Sonnenstrahlung als an den relativ warmen westlichen Luftmassen.

Die wesentlichen Februar - Wetterdaten im Überblick, in Klammern stehen die Vergleichswerte der vergangenen 30 Jahre:

  • Durchschnittliche Monatstemperatur: 6,4 °C (3,2 °C)
  • Durchschnittliche Tageshöchsttemperatur: 9,0 °C (6,0 °C)
  • Durchschnittliche nächtliche Tiefsttemperatur: 3,6 °C (1,3 °C)
  • Anzahl der Frosttage: 1Tag (10 Tage)
  • Maximale Tageshöchsttemperatur: 17,1 °C, gemessen am 16 Februar um 18.30 Uhr.
  • Maximale nächtliche Tiefsttemperatur: -0,4 °C, gemessen am 05. Februar um 9.00 Uhr.
  • Monatliche Niederschlagsmenge: 169,4 mm (67,2 mm)
  • Summe der Niederschlagstage: 24 Tage (11,6 Tage)
  • Monatliche Sonnenscheindauer: 50 Stunden (72,5 Stunden)
  • Tage mit Windstärken > 45km/h: 11 Tage (2,8 Tage)

Die Wetterstation wurde Mitte Februar 2011 auf dem Dach der Mont-Cenis- Gesamtschule installiert. Die von ihr ermittelten Daten werden zunächst von Schülern der Mont-Cenis-Gesamtschule durch einen Vergleich mit den Durchschnittswerten der Jahre 1990-2019, ermittelt vom Wetteramt in Essen, veröffentlicht auf www.wetteronline.de, ausgewertet. Den endgültigen Bericht schreibt ihr Lehrer Joachim Lilei. Tagesaktuelle Werte, welche die Wetterstation alle 30 Minuten erfasst, sind einsehbar auf der Homepage der Mont-Cenis-Gesamtschule Herne.

Montag, 9. März 2020 | Quelle: Joachim Lilei