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Am Herner Bahnhof ging am Sonntag (7.2.2021) nichts mehr.

MCG-Wetterrückblick Februar 2021

Nachdem der Februar – wie zu erwarten – relativ kühl und feucht begann, stellte sich in unserer Region und auch in Herne eine Wetterlage ein, die sich so vor über vierzig Jahren das letzte Mal ergab:

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Im Tagesverlauf des sechsten Februar sorgte das rechtsdrehende Hoch „Gisela“ über Schottland und Skandinavien dafür, dass sich auf seiner Rückseite die vorher in Norddeutschland und in Dänemark vorherrschende arktische Kaltluft weiter nach Süden verlagerte. Gleichzeitig schaufelte das sich über Italien befindende linksdrehende Tief „Tristan“ warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum über die Alpen nach Süd- und Mitteldeutschland. Wir gerieten dadurch in die Luftmassengrenze zwischen der kalten, arktischen und der wesentlich wärmeren Mittelmeer-Luft.

Dadurch stellten sich, verteilt auf drei Tage am Ende der ersten Februarwoche, mehrere Schauer ein, die begleitet von dem böigen, kalten Ostwind, sich zu kräftigen Schneeschauer entwickelten. So kamen zwischen 40 und 50 Zentimeter Schnee zusammen. Zudem produzierte der böige Ostwind der Stärke 6 Schneeverwehungen, welche stellenweise die Schneemassen wesentlich höher auftürmte.

Danach folgten in der zweiten Februarwoche sieben Eistage, an denen die Temperaturen ständig unter null Grad blieben, so dass die Schneemassen nicht wegtauten. Andererseits wurde es tagsüber kaum kälter als -5 Grad Celsius, so dass ausgiebige Spaziergänge und Schlittenfahrten bei herrlichem Sonnenschein angesagt waren.

Dies alles bescherte uns gefühlt ein „Jahrhundertwinter“, der in Wirklichkeit eher ein Dekadenwinter war, da wir vor ziemlich genau zehn Jahren ähnlich große Schneemengen in Herne hatten. Auch die insgesamt zehn Frosttage sind für einen Februar in unseren Breiten nicht ungewöhnlich. Zu Beginn der zweiten Monatshälfte drehte der Wind zunächst auf west und danach auf süd-west, so dass zunehmend wärmere Luftmassen nach Herne vordrangen.

Hierdurch blieb es nachts frostfrei und tagsüber stiegen die Höchsttemperaturen auf fast zwanzig Grad, so dass ab der dritten Februarwoche Tauwetter angesagt war. Trotz der rund einwöchigen Kältewelle blieb die monatliche Durchschnittstemperatur etwas über den Vergleichswerten der letzten 31 Jahre. Nachts war es zwar ein Grad kälter als sonst, aber tagsüber ermittelte die Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule in Herne-Sodingen Höchstwerte, die die langjährigen Referenzwerte um 1,6 Grad Celsius übertrafen. Ursächlich hierfür waren sechs frühlingshafte Tage im Übergang von der dritten zur vierten Februarwoche, an denen die jeweiligen Tageshöchsttemperaturen zwischen fünfzehn und zwanzig Grad lagen.

Trotz der großen Schneemengen war es mal wieder trockener als früher. Unsere Wetterstation registrierte fünfzehn Regentage (drei mehr als sonst) an denen 52 Liter je Quadratmeter Niederschläge fielen in Form von Schnee und Regen. Das sind lediglich etwas mehr als 70% der für diesen Monat zu erwartenden Regenmenge.

Dafür schien die Sonne 114 Stunden lang und somit fast fünfzig Prozent länger als sonst. Tiefster Winter im zweiten Viertel dieses Monats und sonniger Vorfrühling nur fünf Tage später – das sind die Extreme diesen Monats, die in unserer Erinnerung bleiben werden, obwohl insgesamt die Wetterdaten des letzten Monats in diesem Winter eher durchschnittlich ausfielen.

Die wesentlichen Februar - Wetterdaten im Überblick, in Klammern stehen die Vergleichswerte der vergangenen 31 Jahre:

  • Durchschnittliche Monatstemperatur: 4,1 °C (3,7 °C)
  • Durchschnittliche Tageshöchsttemperatur: 7,7 °C (6,1 °C)
  • Durchschnittliche nächtliche Tiefsttemperatur: 0,4 °C (1,4°C)
  • Maximale Tageshöchsttemperatur: 19,7 °C, gemessen am 24. Februar um 15:30 Uhr.
  • Maximale nächtliche Tiefsttemperatur: -12,4 °C, gemessen am 12. Februar um 8:30 Uhr.
  • Summe der Frosttage: 10 Tage (9,6 Tage)
  • Monatliche Niederschlagsmenge: 51,8 mm (70,2 mm)
  • Summe der Niederschlagstage: 15 Tage (11,9 Tage)
  • Monatliche Sonnenscheindauer: 114 Stunden (70 Stunden)
  • Tage mit Windstärken > 45km/h: 1Tag (3,0 Tage)

Gesamtschule installiert. Die von ihr ermittelten Daten werden zunächst von Schülerinnen und Schülern der Mont-Cenis-Gesamtschule durch einen Vergleich mit den Durchschnittswerten der Jahre 1990-2019, ermittelt vomWetteramt in Essen, veröffentlicht auf www.wetteronline.de, ausgewertet. Den endgültigen Bericht schreibt ihr Lehrer Joachim Lilei. Tagesaktuelle Werte, welche die Wetterstation alle 30 Minuten erfasst, sind einsehbar auf der Homepage der Mont-Cenis-Gesamtschule Herne.

Freitag, 12. März 2021 | Quelle: Joachim Lilei