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Mehr Neubau, mehr Sanieren in Herne. Der Wohnungsbau muss ein Schwerpunkt bei den Koalitionsverhandlungen werden, findet die IG Bau.

Bau-Gewerkschaft will den Wohnungsbau in den Fokus der Politik rücken

Mehr Neubau, mehr Sanieren

Ob aus Stein, Beton oder Holz: In Herne gibt es rund 24.700 Häuser mit rund 82.500 Wohnungen. Ein Großteil davon ist längst in die Jahre gekommen: Rund 19.400 der Gebäude wurden vor 1980 gebaut. Das geht aus einer statistischen Auswertung zum Gebäudebestand hervor, die das Pestel-Institut für die IG BAU Bochum-Dortmund gemacht hat.

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Die Bau-Gewerkschaft will damit den Wohnungsbau in den Fokus rücken – den Neubau genauso wie die Sanierung älterer Gebäude: „Damit da in Herne mehr passiert, muss die neue Bundesregierung für den Wohnungsbau eine Offensive starten. Genau danach sieht es im Moment aber nicht aus“, sagt Gabriele Henter. Die Vorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund warnt CDU/CSU und SPD davor, den Wohnungsbau bei den Koalitionsverhandlungen zu vernachlässigen.

Deshalb appelliert die IG BAU Bochum-Dortmund jetzt an die CDU und an die SPD in Herne, deutliche Signale nach Berlin zu senden: „Wohnen ist das A und O für die Menschen. Wohnungsnot und Mieten-Explosion sind für viele Menschen ein massives Problem. Eine Regierung, die das jetzt nicht effektiv anpackt, regiert an den Menschen vorbei“, so Gabriele Henter. Diese Botschaft müsse dringend „von Herne aus an den Tisch der Koalitionsverhandlungen gefunkt werden“. Immerhin gehe es auch um den Neubau von Wohnungen in Herne. Ebenso wie um die Energiespar-Sanierung alter Wohngebäude – von der Dachdämmung bis zum Austausch alter Fenster. Insgesamt gibt es in Herne nach Angaben des Pestel-Instituts rund 68.700 Wohnungen, die vor 1980 gebaut wurden. „Gerade von diesen Wohnungen, die 45 Jahre und älter sind, brauchen die meisten eine Sanierung: Es geht darum, deutlich mehr Wohnungen altersgerecht zu machen, wenn demnächst immer mehr Baby-Boomer in Rente gehen und älter werden“, sagt Gabriele Henter. Dabei komme es auf Badsanierungen an. Denn bei Seniorenwohnungen seien vor allem Duschen ohne Schwellen wichtig. Außerdem gehe es um breite Türen: „Ältere müssen in der Lage sein, sich mit einem Rollator in der Wohnung zu bewegen“, sagt Henter.

Die IG BAU Bochum-Dortmund appelliert außerdem an die neuen Koalitionäre in Berlin, „mehr Menschen in Herne endlich wieder eine Chance auf Wohneigentum“ zu geben. „Wer heute ein Durchschnittseinkommen hat, kann vom eigenen Einfamilienhaus, vom Reihenhaus oder von einer Eigentumswohnung nur träumen. Das muss sich ändern. Schwarz-Rot muss dafür sorgen, dass ein Facharbeiter, der Wohnungen baut, sich die endlich auch wieder leisten kann“, fordert Gabriele Henter. Der Bund müsse da „dringend etwas unternehmen“ – erst recht bei wieder steigenden Bauzinsen. Es komme darauf an, dass die neue Bundesregierung „die Weichen für eine Trendwende beim Wohnungsbau stellt – für einen Neubau-Turbo“, so die IG BAU Bochum-Dortmund. Insbesondere beim sozialen und bezahlbaren Wohnungsbau.

Ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben. „Es ist höchste Zeit, dass wieder mehr Wohnungen gebaut werden – dass die Zahl der Neubauten wieder deutlich nach oben geht“, so Henter. Als bundesweite Zielmarke nennt die IG BAU 100.000 neu gebaute Sozialwohnungen und 60.000 neue bezahlbare Wohnungen pro Jahr. Union und SPD setzten mit ihrer Infrastruktur-Offensive bei den Koalitionsverhandlungen einen entscheidenden Schwerpunkt: „Es ist richtig und wichtig, in die Infrastruktur zu investieren – in jede sanierte und neu gebaute Straße, jede Brücke, jede Schiene“, sagt Gabriele Henter. Davon werde auch Herne enorm profitieren. Es sei auch gut, Schulen als Teil der Infrastruktur zu sanieren. „Es ist dabei aber auch wichtig und notwendig, dafür zu sorgen, dass sich Familien das Wohnen im Umfeld sanierter Schulen wieder leisten können“, so die Vorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund.

Donnerstag, 20. März 2025 | Quelle: IG Bau - Presse