
Folkwang-Doppel im Prinz Regent
Mephisto und Katharina Blum
Seit vielen Jahren besteht eine Kooperation zwischen dem Bochumer Prinz Regent Theater und dem Studiengang Regie der Essener Folkwang Universität der Künste. Jetzt haben gleich zwei Literatur-Adaptionen Premiere, die im Bochumer Folkwang-Theaterzentrum geprobt wurden und jeweils nur zweimal aufgeführt werden: „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Heinrich Böll und „Mephisto“ von Klaus Mann.
Die verlorene Ehre
Die Erzählung „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Heinrich Böll schlug bei ihrem Erscheinen 1974 hohe politische und mediale Wellen. Sie ist bereits 1975 von Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta u.a. mit Angela Winkler, Mario Adorf und dem Bochumer Schauspielhaus-Ensemblemitglied Werner Eichhorn verfilmt worden.
Die Kölnerin Katharina Blum wird zu Unrecht verdächtigt, an einem Verbrechen beteiligt gewesen zu sein. Das Boulevardblatt „Die Zeitung“ dringt immer aggressiver in ihr Privatleben ein, bis schließlich Katharina Blum selbst zur Täterin wird. Im Vorwort zu seinem Roman macht Böll kein Geheimnis daraus, dass er die fragwürdigen journalistischen Praktiken einer bestimmten deutschsprachigen Tageszeitungen kritisiert: „Personen und Handlung dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der BILD-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.“
Der Dramatiker und Dramaturg John von Düffel hat die Erzählung zu einem Bühnenstück mit dem leicht modifizierten Titel „Die verlorene Ehre von Katharina Blum“ adaptiert. Der Folkwang-Regiestudent Simon Friedl inszeniert es in der Ausstattung von Isabela Voicu (Bühne), Una Güth (Kostüme) und Slata Didhsun (Licht) mit Leona Bert, Carla Njine und Anna Slavicek.
Aufführungen
Premiere ist am Freitag, 21. März 2025 um 19:30 Uhr, eine weitere Aufführung ist am Sonntag, 27. April 2025, um 18 Uhr im Prinz Regent Theater.
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- Freitag, 21. März 2025, um 19:30 Uhr

Mephisto
Klaus Manns „Mephisto – Roman einer Karriere“, 1936 im Exilverlag Querido in Amsterdam erschienen, 1956 erstmals in Deutschland vom Ost-Berliner Aufbau-Verlag ediert und 1981 vom ungarischen Regisseur István Szabó mit Klaus Maria Brandauer in der Titelrolle des Hendrik Höfgen an der Seite u.a. von Krystyna Janda, Karin Boyd und DDR-Star Rolf Hoppe verfilmt, ist die Geschichte eines begnadeten Schauspielers, der unter den Nazis zum Generalintendanten der Staatstheater in der Reichshauptstadt Berlin aufstieg. Ein Schelm, wer dabei an Gustaf Gründgens denkt.
Die freie Bearbeitung der Folkwang-Regiestudentin Nele Schillo handelt jedoch nicht von Hendrik Höfgen, sondern von Felix Feldmann. Nach vielen Jahren harter Arbeit zählt Feldmann zu den berühmtesten Schauspielern des Landes. Hat er auch jenseits der Bühne seine Wandlungsfähigkeit genutzt, um bei den „richtigen“ Leuten anzukommen? Sich Freunde in einer Partei gemacht, die gerade dabei ist, die Macht im Land zu übernehmen? Würde er auch über Leichen gehen? Während Felix Feldmann seine Wahrheit erzählt, wird er von Mephisto heimgesucht, der alles verändernden Rolle seines Lebens. Mephisto kennt die Schattenseiten, den Schmutz, die andere Wahrheit - und wird nicht zulassen, dass Feldmann sie verschweigt. In der Regie von Nele Schillo (Licht: Slata Didhsun) spielen Rebecca Große Boymann und Justus Rosenkranz.
Aufführungen
Premiere ist am Sonntag, 23. März 2025, um 18 Uhr, eine weitere Vorstellung am Samstag, 26. April 2025, um 19:30 Uhr im Prinz Regent Theater neben der Bochumer „Zeche“ an der Prinz-Regent-Straße 50-60.
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- Sonntag, 23. März 2025, um 18 Uhr