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Volle Tonne für den guten Zweck: Kronkorken aus Metall wiegen wenig - und können viel Gutes tun.

Aktion Kronkorken: Es wird weiter gesammelt

Metallverschlüsse für die Ausbildung

Seit Juni 2018 sammeln die beiden Herner - Sibylla Thimm und Detlef Brune - Metallverschlüsse der unterschiedlichsten Flaschen und Gläser. Dazu haben sie Freunde und Bekannte mobilisiert und auch Inhaber von Gaststätten angesprochen, die die Metallverschlüsse nicht in den normalen Müll verschwinden lassen, sondern separat sammeln. Brune und Thimm sind täglich unterwegs, holen die Verschlüsse ab und übergeben sie der Kinderkrebshilfe in Münster (halloherne berichtete). Von dort holte der Altmetall-Händler aus Ahaus-Alstätte, Heinrich Ellerkamp, die gesammelten Werke ab und machte diese zu Geld, das bisher dem Familenhaus der Kinderkrebshilfe zugute kam.

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Ab jetzt wird für Herne gesammelt

Aber im Jahr 2020 hat sich etwas geändert. Heinrich Ellerkamp ist mit seinen 78-Jahren ins Rentenalter gekommen und hat seinen Handel mit dem Altmetall aufgegeben. Das hat die Herner Thimm und Brune zum Nachdenken gebracht, mit dem Ergebnis, dass die Kronkorken und das damit erwirtschaftete Geld jetzt in Herne bleiben.

Volle Tonne für den guten Zweck: Kronkorken aus Metall wiegen wenig - und können viel Gutes tun.

Volle Tonnen

Gesammelt wird seit Juni 2019 auch an der Südstraße, dort steht eine Tonne mit der Aufschrift "Jeder Deckel hilft". Auch Gerd Herzog sammelt und nimmt in seiner „Currywurst" Metall-Verschlüsse aller Art an. Einer der beliebtesten Sammelpunkte war und ist aber das Gleiscafé von Sandra Schröder-Apostel und Horst Schröder hinter dem Heimatmuseum in Unser-Fritz. Horst Schröder mit seiner Mondritterschaft im Rücken, hat sofort, als er hörte, dass Ellerkamp nicht mehr sammelt, gesagt: „Nix, wir machen weiter. Ich habe mittlerweile Menschen, die bringen aus dem gesamten näheren Umkreis ihre Verschlüsse zu mir. Da wäre es doch blöd, jetzt damit aufzuhören."

Sammelaktion der Kronkorken: im Bild v.l. Detlef Brune, Horst Schröder, Ursel Müller (DLRG), Gerd Herzog, Mustafa Kandil.

Die Menge der gesammelten Verschlüsse geben ihm Recht: Am 8. Juli 2020 ging zum ersten Mal ein Transport zum Altmetallhändler nach Gelsenkirchen: 220 KG wurden damals auf der Waage angezeigt. Am Donnerstag (3.9.2020) wurde der zweite Transport nach Gelsenkirchen vorbereitet. Ehrenamtliche Unterstützung bekommen die Mondritter durch einen Freund, der auch bei den Kirmesumzügen den Wagen der Mondritterschaft zieht. Fünf Mülltonnen und jede Menge Müllbeutel wurden von Juli bis Anfang September 2020 so prall gefüllt, dass es einiges an Muskelkraft brauchte, um sie auf den Anhänger zu bugsieren.

890 Kilogramm zugunsten der DLRG

Vom Altmetallhändler kam Horst Schröder mit einem breiten Grinsen zurück: „Kinders, heute zeigte die Waage 670 Kilogramm an." In Euro hörte sich das so an: 220 KG = 24,20 Euro; 670 KG = 73,70 Euro. „Wunderbar, das ist ja schon ein Ausbildungsplatz," freute sich Ursel Müller. Genau, jetzt kommt Ursel Müller ins Spiel. Sie ist nämlich die 1. Vorsitzende der DLRG Wanne-Eickel und die DLRG, ist der Verein, der das Geld nun bekommt.

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Sammelaktion der Kronkorken: Fünf Mülltonnen gefüllt für den guten Zweck.

Foto:  Carola Quickels

Sammelaktion der Kronkorken: Fünf Mülltonnen gefüllt für den guten Zweck.

Foto:  Carola Quickels

Sammelaktion der Kronkorken: Sammeln ist einfach, Verladen kostet mehr Kraft.

Foto:  Carola Quickels

Sammelaktion der Kronkorken: Ab geht es zum Metallhandel.

Foto:  Carola Quickels

Dazu sagte Ursel Müller: „Wir brauchen das Geld für die Weiterbildung unserer Sanitäter. 10 unserer Sanitäter, die die Grundausbildung A besitzen, sollen den B Schein machen." Damit können sie zum Rettungswachdienst am Kanal eingesetzt werden, aber auch bei Großveranstaltungen Dienst tun. Pro Kopf kostet diese Ausbildung 75 Euro.

Aber es gibt noch ein zweites Projekt, das mit dem Geld gestemmt werden soll: „Zudem haben wir Übungsleiter-Helfer, die wollen wir zu Übungsleitern ausbilden. Damit haben sie die Qualifikation, dass sie im Schwimmbereich Prüfungen vom Seepferdchen bis zum Junior-Retter abnehmen dürfen."

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Dass die DLRG auf finanzielle Hilfe angewiesen ist, hat auch hier mit Corona zu tun. „Alleine durch die entgangenen Gebühren der nicht stattfindenden Schwimm-Kurse fehlen uns zwischen 3.000 und 3.500 Euro", sagte Ursel Müller im Gespräch mit halloherne.

Freitag, 4. September 2020 | Autor: Carola Quickels