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Der gescheiterte US-Senator Kenneth Marshall (Mark Ruffalo) und seine „First Lady“ Ylfa (Toni Colette) wollen im All die Kolonie Niflheim errichten.

Preview in der Filmwelt Herne

'Mickey 17' als Science-Fiction-Satire

Update, Donnerstag (27.3.2025)

Weiterhin zu sehen in der Filmwelt Herne, im Union Bochum und in der Lichtburg Essen sowie neu im Capitol Bochum und im Cinema Düsseldorf.

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Der Kino-Text

Mickey Barnes (Robert Pattinson) ist in ein Eisloch abgestürzt. Oben am Rand des Kraters sieht er seinen Kumpel Timo (Steven Yeun) stehen, der ihm offenbar zu Hilfe kommen will. Tatsächlich seilt er sich ab, aber nur bis er Mickeys Waffe aufnehmen kann. Die offenbar wertvoller ist als die 17. Auflage eines zu den „Expendables“ gehörenden geklonten menschlichen Wesens. „Morgen wirst du eh‘ wieder frisch ausgedruckt“, lässt sich Timo vernehmen. Und: „Hab‘ einen guten Tod!“

Mickey Barnes hat sich gut vier Jahre zuvor auf der Flucht vor dem blutigen Strafsystem des Kredithais Darius Blank (Ian Hanmore) zur Teilnahme an einem US-amerikanischen Projekt zur Kolonisierung des Weltalls angemeldet, ohne recht zu bedenken, dass nur noch ein höchst undankbarer, im Normalfall lebensgefährlicher Job zu haben war – der eines Versuchskaninchens. Er muss außerhalb der Raumstation die waghalsigsten Aufgaben übernehmen und sich im Labor stets gut gelaunter Nachfolger des KZ-Verbrechers Josef Mengele medizinischen Experimenten aussetzen. Stirbt er dabei, entsteht im Handumdrehen eine neue, völlig identische Mickey-Kopie im wie ein Kernspintomograph aussehenden 3-D-Biodrucker.

Der Eisberg ist bewohnt

Die Kampfpilotin Nasha (Naomi Ackie) lässt sich verbotenerweise mit Mickey Barnes (Robert Pattinson) ein.

Womit weder Mickey 17 noch Timo gerechnet haben: Der Eisberg wird bewohnt von merkwürdigen, auf den ersten Blick ekelhaften Tieren. Doch die Creeper, nach einer fiktiven Kreatur im Sandbox-Videospiel Minecraft genannte krude Mischung aus Kellerasseln und gewaltig dimensionierten Ratten, erweisen sich nicht nur als hochintelligent, sondern auch als menschenfreundlich: Sie schubsen Mickey 17 wieder an die Schneeoberfläche. Sodass dieser in seiner Raumstationskoje auf seine 18. Version trifft (naturgemäß auch der einstige „Twilight“-Star Robert Pattinson) – und auf die attraktive Kampfpilotin Nasha (Naomi Ackie), die es bald genießt, von zwei absolut gleich aussehenden, aber durchaus unterschiedlich tickenden Liebhabern umgarnt zu werden.

Erinnerungen an „Metropolis“

Aus der Station soll nach dem Willen des Expeditionsleiters Kenneth Marshall (Mark Ruffalo als Trump-Klon), eines bei den letzten Wahlen gescheiterten US-Senators, und seiner „First Lady“ Ylfa (Toni Colette) die Kolonie Niflheim entstehen, bevölkert ausschließlich von weißen Gotteskindern, für die vor allem das hervorragende Genmaterial der Soldatin Kai Katz (Anamaria Vartolomei) sorgen soll. Versorgt wird die reine Rasse von Sklaven, was in der optischen Umsetzung durch Darius Khondji (Kamera), Fiona Crombie (Produktionsdesign), Yang Jinmo (Schnitt), Dan Glass (Visual Effects) und Catherine George (Kostüme) an Fritz Langs expressionistischen Stummfilm „Metropolis“ aus dem Jahr 1927 erinnert.

Blutige Massenschlachten

Weil 137 Minuten actionreich gefüllt werden wollen, können sich Science-Fiction-Freunde auf blutige Massenschlachten zwischen Gut und Böse freuen. Und da der südkoreanische Regisseur Bong Joon-ho, der für seine Sozialsatire „Parasite“ 2019 gleich vier „Oscars“ abräumte, den Roman „Mickey 7“ des US-Amerikaners Edward Ashton aus dem Jahr 2022 für die große Leinwand adaptiert hat, geht alles gut aus: Der Trump-Verschnitt sprengt sich selbst in die Luft und künftig ist sowohl auf der Erde wie im All die Produktion von „Expendables“ verboten. Nur was mit den uns inzwischen ans Herz gewachsenen Creeper, die das Gemetzel überlebt haben, geschieht, bleibt offen.

Preview am 5. März 2025

Obwohl bereits zwei Tage zuvor in London erstaufgeführt, fand die offizielle Uraufführung am 15. Februar 2025 auf der 75. Berlinale statt. Danach war von Slapstick-Spaß und knuffigen Außerirdischen zu lesen, aber auch von Sozialkritik mit der Brechstange, von Parodie und Satire. Aus meiner Sicht ist „Mickey 17“ vor allem viel zu lang.

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Der Film kommt am 6. März 2025 in die deutschen Kinos, einen Tag vor dem Filmstart in den USA. Bei uns zu sehen in der Filmwelt Herne, wo bereits am 5. März 2025 um 20 Uhr zur Preview geladen wird, im Capitol Bochum, im Roxy Dortmund, in der Lichtburg Essen sowie im Metropol Düsseldorf.

Showdown im All: Mickey 18 trifft auf Mickey 17, beide verkörpert vom einstigen „Twilight“-Star Robert Pattinson.
Vergangene Termine (2) anzeigen...
  • Mittwoch, 5. März 2025, um 20 Uhr
  • Donnerstag, 6. März 2025
Mittwoch, 5. März 2025 | Autor: Pitt Herrmann