
Mit ALeA in die Arbeitswelt
Das Herner Projekt Aktivieren-Lernen-Arbeiten (ALeA) wird mit rund 1,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. ALeA setzt sich für die stufenweise Integration von jungen Menschen - mit und ohne Migrationshintergrund - in Arbeit und Ausbildung ein. "Wir haben das Geld bekommen, weil unser Konzept überzeugt", sagte Birgit Westphal, von der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft Südstraße (GBH), am Montag (11.4.2016). Das Angebot richtet sich an Männer und Frauen zwischen 18 und 35 Jahren.
Partner des Projekts sind unter anderem die Stadt Herne, das Jobcenter, die Arbeitsagentur Bochum, die Kreishandwerkerschaft, der Arbeitersamariterbund und die anderen Wohlfahrtsverbände in der Stadt. "Das Projekt wurde im September 2015 gestartet und soll bis zum 31. August 2019 laufen", sagte dessen Leiterin Dr. Andrea Dahme-Zachos. Es richtet sich an junge Menschen, "die nicht durch die gängigen Angebote, wie zum Beispiel Beratung durch die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter erreicht werden können", sagte Dahme-Zachos. "Viele von den jungen Menschen können sich zu Beginn auch nur schwer an einen geregelten Arbeitstag gewöhnen", so Birgit Westphal.

Um diese jungen Menschen zu erreichen ist Robert Möller, Sozialarbeiter bei ALeA, in der Stadt unterwegs. "Donnerstags bin ich am Nachmittag in der Herner Innenstadt. Dort spreche ich mögliche Teilnehmer an. Viele kennen mich auch durch meine Arbeit als Sozialarbeiter und sprechen mich von sich aus an." Wenn sich im Gespräch ergibt, dass ein junger Mensch auf der Suche nach Arbeit oder Ausbildung ist, stellt Möller den Kontakt zu ALeA her. "Häufig haben wir auch Teilnehmer in den Deutsch-Kursen der Volkshochschule gefunden", sagte Birgit Westphal. Aktuell begleitet ALeA 72 Menschen.
Zeynep Öner (27) und Safiye Cavus (27) lassen sich durch ALeA zur Betreuungsassistentin in der Altenpflege qualifizieren. Dieses ALeA-Teilprogramm richtet sich ausschließlich an junge Menschen mit Migrationshintergrund, die gerne mit alten Menschen arbeiten und gut Deutsch sprechen. "Ich wollte schon immer mit Senioren zusammenarbeiten", sagte Öner. Die Altenpflege hatte sie für sich ausgeschlossen. "Aber die Betreeungs-Assistenz gefällt mir sehr gut." Hier geht es darum mit den Senioren Gedächtnistraining zu machen, zu spielen und zu singen." Pflegerische Tätigkeiten, wie die Bewohner der Seniorenheime zu waschen, übernehmen die Assistentinnen nicht. Öner besuchte regelmäßig die Nähwerkstsatt der GBH, wo sie von Kornelia Hellmann angesprochen wurde, ob sie sich für eine berufliche Fortbildung interessiere. Hellmann arbeitet dort als Sozialpädagogische Begleiterin.

Zeynep Öner macht die Qualifizierung beim Arbeiter Samariterbund (ASB) in Herne. "Ich habe auch schon ein Jobangebot bekommen." Tobias Ahrens vom ASB bestätigt, dass Menschen, die sich hier qualifizieren, auch gute Chancen auf einen Job haben. "Natürlich arbeiten wir gerne mit Menschen, die wir einige Monate lang kennenlernen konnten." -mehr Info zu ALeA