
Mit dem Zucker gut leben
Castrop-Rauxel. Das St. Rochus-Hospital verfügt über eine zertifizierte Diabetologie. Diabetes ist ein großes Thema für die stationäre Patientenversorgung. Die Zahl der Betroffenen wächst in unserer älter werdenden Gesellschaft mit ihren veränderten Lebensgewohnheiten. „Am St. Rochus-Hospital sind wir darauf eingestellt, dass die Menschen über ihre akute Erkrankung hinaus häufig eine zusätzliche Diabeteserkrankung mitbringen“, sagt Pflegedirektor Stephan Cichon.
Die Klinik verfügt über das Basis-Zertifikat für die diabetologische Versorgung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Unter der Leitung des Diabetologen Chefarzt Dr. Christian Szymanski kümmert sich ein eingespieltes Team um alle zuckerkranken Patienten. Herz und Seele der Expertengruppe ist die Diabetesberaterin Heike Nun-Bötzel, die die Betreuung der Betroffenen koordiniert.
Der Blutzucker wird standardmäßig bei jedem Patient getestet, der in das St. Rochus-Hospital aufgenommen wird. Bei bekannter Diabetes-Erkrankung oder auffallenden Zuckerwerten wird ein Tagesprofil erstellt. Auf dieser Grundlage entscheiden die Ärzte, ob und welche Maßnahmen zur Zuckereinstellung angemessen sind. Die Diabetesberaterin sorgt dann für die Umsetzung. Dabei stehen ihr auf jeder Station zwei diabetologisch geschulte Pflegekräfte zur Seite.
Die Patienten werden über die Erkrankung und ihre Konsequenzen aufgeklärt und beraten. Bei Bedarf und auf Anforderung durch die Ärzte spricht Heike Nun-Bötzel mit ihnen über ihre Krankengeschichte, über Diabeteserkrankungen in der Verwandtschaft sowie über die Lebensumstände und den Alltag des Patienten. „Es kommt uns darauf an, den Patienten so einzustellen, dass er gut und so normal wie möglich mit seinem Diabetes leben kann“, sagt die Diabetesberaterin. „Deshalb erhält er auch im Krankenhaus keine besondere Diät. Wir erwarten keine Umstellung der Ernährung oder der Lebensweise, sondern passen die Medikation an die Verhältnisse des Patienten an.“
Dabei wird natürlich schon darauf hingewiesen, dass Ernährung und Lebensweise einen erheblichen Einfluss auf den Zuckerstatus haben. Wer sich darauf einstellt, kann zum Beispiel von einer Insulintherapie wieder wegkommen. Aber nicht jeder möchte dies und es ist auch nicht jeder dazu in der Lage. Dann erarbeitet das Diabetes-Team eine der individuellen Situation angepasste Therapieform, auf die der Betroffene eingestellt wird.
Intensivmediziner, Kardiologe, Gefäßchirurg und Plastischer Chirurg ergänzen das Diabetes-Team. In enger Zusammenarbeit und interdisziplinärem Austausch haben sie ein Auge auf Vorbeugung, Vermeidung und gegebenenfalls Behandlung der gefährlichen Folgeerkrankungen des Diabetes wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Durchblutungsstörungen, Nervenschädigungen, Stoffwechselentgleisungen und Fußverletzungen.