Zahnärzte Helka und Poss investieren zweistelligen Millionenbetrag
Moderne Zahnklinik entsteht am Westring
An der Kreuzung Westring / Ecke Behrensstraße, in Steinwurfweite zum Herner Rathaus, soll bald eine moderne Zahnklinik entstehen. Einen entsprechenden Bauantrag überreichten am Donnerstag (29.4.2021) der Fachzahnarzt für Oralchirurgie und künftige Bauherr, Dr. Stefan Helka, und sein Geschäfts- und Praxispartner Philipp Poss, an Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.
Das Gesamtinvestitionsvolumen soll vorsichtigen Schätzungen zufolge rund zwölf Millionen Euro für Bau- und Innenausstattungskosten betragen. Diese Summe kann sich aber noch um rund 20 Prozent nach oben oder unten verändern, heißt es von den Projektentwicklern. Die Summe nehmen Helka und Poss auf sich, von Investoren, die auf möglichst hohe Renditen aus sind und sich auch immer mehr in der Zahnmedizin tummeln, halten beide nichts. „Es ist ein mutiger Schritt von uns, den wir aber zusammen stemmen wollen“, so Helka.
Bislang waren an der Stelle Büros und Geschäftsflächen zu finden, bald soll ein modernes Gebäude mit einer Dentalklinik samt Übernachtungsmöglichkeiten dort zu finden sein. Dazu werden die beiden bestehenden Gebäude zur Kreuzung hin entkernt und erhalten eine weitere Etage. Die alte Druckerei daneben, gegenüber der Tankstelle, wird abgerissen, auf diesem Grundstücksteil sollen vor allem Parkplätze entstehen - darunter auch einige Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Die Glasfassade soll durch LED-Bänder optische Akzente setzen. Mit der Planung des Gebäudes ist das Architekturbüro Bock Neuhaus Partner aus Coesfeld beauftragt worden.
Zwei OP-Räume und 15 Behandlungszimmer
Das Objekt soll dann zwei OP-Räume, 15 Behandlungszimmer und sechs Zimmer für Prophylaxe beinhalten und über 2.000 Quadratmeter Fläche verfügen. Zusätzlich ist noch ein Labor vorgesehen. Ebenso ist ein besonderer Bereich für Kinderzahnbehandlung geplant wie ein Veranstaltungsbereich sowie eine Bäckerei. Für die Mitarbeiter wird es einen Fitnessraum geben.
„Wir haben auf dieses Projekt schon zwei Jahre hingearbeitet und beginnen nun quasi mit Tag null. Wir glauben, dass Zahnmedizin in Herne ein Leuchtturmprojekt braucht“, so Stefan Helka zur Idee. Dabei sei das Projekt nicht nur für Herner ausgelegt - im Gegenteil. „Wir haben an der Steinstraße schon Patienten aus ganz Deutschland und auch aus Europa. Daher sind auch die Übernachtungsmöglichkeiten wichtig für uns.“
Die Vorstellung sei in der Zukunft mal 120 bis 150 Mitarbeiter zu beschäftigen und einen optimalen Arbeitsplatz anzubieten, so Helka. Sein Praxiskollege Philipp Poss merkte an, nicht nur die zahnmedizinische Versorgung in Herne verbessern zu wollen. „Wir legen unser Augenmerk auch auf unsere Mitarbeiter und wollen langfristig immer wieder Dinge anstoßen, um uns zu verbessern“, so Poss.
„Die Anforderungen für die Planung waren sportlich, es gibt auch immer noch Feinabstimmungen“, berichtete Architekt Meinhard Neuhaus von Architekturbüro Bock Neuhaus Partner aus Coesfeld.
Holger Stoye, Chef von Herne.Business, ergänzte: „Trotz der Pandemie bleibt uns das Glück in der Projektentwicklung treu. Auch wenn manche Herner Unternehmen Rückschläge erleiden mussten, befinden sich einige Projekte nur in einer Warteschleife. Wir finden, dass vor allem auch das Übernachtungskonzept gut in die Ausrichtung der Stadt passt.“ Wichtig seien weiterhin Vorsicht und Sensiblität - trotz der Rahmenbedingungen könne man noch weiter bauen.
In zwei Jahren auf die Beine stellen
Zu möglichen Auswirkungen durch die Corona-Pandemie sagte Dr. Stefan Helka auf Nachfrage von halloherne: „Für uns in der Praxis war das eine große Herausforderung, auch wenn wir bis auf die ersten Wochen kaum von Einschränkungen betroffen waren. Jedoch würde ich sagen, dass uns Corona nicht bei den Planungen zurückgeworfen hat.“ Ferner sagte er, dass es nun gelte, das Projekt innerhalb der nächsten zwei Jahre auf die Beine zu stellen.
Diesen Zeitplan bezeichnete auch Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda als straff: „Diese Millioneninvestition ist jedoch ein weiteres gutes Zeichen für Hernes Zentrum und in der Pandemie. Hier wird ein städtebaulicher Akzent gesetzt und ich bin froh, dass die beiden Herren es in Herne tun.“