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Das brachliegende Müller-Areal, der neue Name für das Projekt lautet Funkenbergquartier.

Wettbewerb gegen drei Städte für Polizei- und Verwaltungsschule

'Müller'-Brache soll zur Hochschule werden

Die Stadt Herne bewirbt sich darum, bald Standort der Hochschule für Polizei und öffentlicher Verwaltung zu werden. Der mögliche Standort ist dabei eine alte Industriebrache an der Esch- und Baumstraße, nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt. Henrich (Ifürel) und Ludger Kleyboldt (NWB-Verlag) erläuterten am Donnerstag (13.8.2020) zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, und dem Chef der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Holger Stoye und Lukas Ritzka von der Blueorange Development GmbH aus Braunschweig die ersten Pläne. Entschieden ist jedoch noch nichts, neben Herne gehen auch die Städte Gelsenkirchen, Dortmund und Bochum ins Rennen.

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Als Namen haben sich die Verantwortlichen Funkenbergquartier überlegt - in Anlehnung an die gleichnamige Straße um die Ecke und die Tradition, die mit dem Namen am Standort verbunden ist. Das Areal liegt seit rund 30 Jahren brach, zuletzt war dort die Firma Reckli angesiedelt, davor Pumpen Müller - daher der Name der Brache - als Zulieferer für den Bergbau. Die Funkenbergs besaßen große Teile des Geländes, die sie mit zwei Papiermühlen nutzten. Zuletzt wurden Teile des Geländes von Henrich Kleyboldt erworben, seinem Bruder Ludger gehörten bereits weitere Teile. Über viele Generationen ist ihre Familie dort tief verwurzelt.

So viel zur Geschichte, zurück zur Gegenwart: Das Innenministerium des Landes NRW hat ein Verfahren gestartet, in dem die vier oben genannten Städte interessante Flächen zur Entwicklung und Bebauung der Hochschule einreichen können. Die Vorgaben sind klar: Genug Platz für 4.000 bis 5.000 Studierende sowie rund 200 Mitarbeiter der Verwaltung.

Die Brüder Kleyboldt verfolgen schon länger das Ziel, das Quartier um den Bahnhof schrittweise zu entwickeln. „Seit vielen Jahren schauen wir aus unserem Verlagsgebäude auf alte Industriebrachen mit maroden Gebäuden. Das möchten wir ändern und an dieser zentralen Stelle in Herne einen attraktiven Ort für Wohnen, Arbeiten und Ausbildung schaffen", sagt Ludger Kleyboldt.

Hoffen auf den Zuschlag: v.li. Holger Stoye, Ludger Kleyboldt, Henrich Kleyboldt, Lukas Ritzka und OB Dr. Frank Dudda.

Als Partner wurden dafür neben der Stadt Herne und dem Chef der WFG Holger Stoye auch die Projektentwickler von Blueorange gewonnen. Die haben sich auf besonders frühe Phasen spezialisiert, also auch auf die, in denen noch kein Geld fließt. Sie selbst sehen sich als Stadt- und Regionalentwickler.

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda räumt den anderen Städten zwar ebenfalls gute Grundstücke ein, ist aber in Herne auch von einer sehr guten Lage überzeugt: „Hier ist der Bahnhof, die City und bald auch die Polizeiwache, alles auf engem Raum. Ich glaube, mit den renommiertesten Quartiersarchitekten sind wir hier wettbewerbsfähig.“

Derzeit existieren offiziell noch überhaupt keine Pläne, was wie in welcher Form aussehen könnte, da die Stadt Herne nun erst - nach der Interessensbekundung und der Wahl auf den Standort - genauere Vorgaben erhält. Bis ungefähr Anfang 2021 werden dann die ersten Überlegungen als Modell erstellt. Auch sei nicht klar, wie viele Quadratmeter vom 30.000 Quadratmeter großen Areal für die Hochschule gebraucht werden. Klar ist, dass Ludger Kleyboldt und der NWB-Verlag auch einen Teil vom Grundstück behalten wollen.

„Wir hoffen, dass wir zu Ostern mehr wissen“, sagt Holger Stoye. Dann könnten bald schon die Bagger rollen, um die Industriebrachen platt zu machen, denn die Hochschule soll bereits im Sommer 2025 bezogen werden. „Wir haben in Herne schon viele Branchen etabliert, aber bei Bildung und Wissenschaft fehlt noch etwas.“ Frank Dudda ergänzte: „Der Wunsch nach einer Emscher-Universität war immer da, dazu sind wir die einzige Stadt der Bewerber, die bislang ohne Hochschule ist.“

Mitten in der City: Der rote Punkt kennzeichnet den Lage des Areals.

Neue Wohnungen sollen erstmal nicht entstehen, da erfahrungsgemäß viele Studierende Pendler sein. Für die Abende in der Innenstadt könnten sich die Studierenden aber als Vorteil erweisen, wenn Cafés und Bars aufgesucht werden. Lukas Ritzka von Blueorange sieht im Grundstück und der Lage jedenfalls großes Potenzial und ein "absolutes Sahnestück". Die ersten Gespräche seien rund neun Monate her.

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Henrich Kleyboldt stellte die besondere zentrale Lage heraus: „Ich glaube, dass dieser Standort das verdient hat. Wir hatten aber bei unseren Ideen zur Entwicklung nicht unbedingt an eine Hochschule gedacht.“

Freitag, 14. August 2020 | Autor: Marcel Gruteser
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