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Hatten eine Frage- und Antwortstunde vorbereitet: Mehrere Kinder der Kita

106 Plätze für sechs Gruppen in Bickern geschaffen

Nach Wasserschaden: Kita 'Am Berg' voll in Betrieb

Gute Nachrichten für zahlreiche Familien und deren Kinder: Die neue Kita „Am Berg“ an der gleichnamigen Straße seit Anfang Januar vollständig in Betrieb, am Mittwoch (22.1.2025) feierte die Stadt ihre offizielle Einweihung. Feuchtigkeitsschäden, die kurz nach dem Umzug der ersten Gruppen aufgefallen sind (halloherne berichtete), verhinderten einen früheren Vollbetrieb.

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Für insgesamt 106 Kinder wurden Plätze in sechs Gruppen geschaffen, davon sind 30 U3-Plätze für die Kleinsten. Entstanden ist der Neubau auf dem ehemaligen Gelände der Bäckerei Brinker in Bickern. Seit 1924 war das Grundstück in Familienbesitz und bildete den Stammbetrieb des Unternehmens zur Herstellung von Brötchen, Brot und weiteren Teigwaren. 1997 wurde der Standort aufgegeben, das alte Gebäude entwickelte sich zunehmend mehr zu einer Schrottimmobilie.

2019 begann die Planungsphase

2019 begann die Planungsphase in Wanne, weil der Bezirk über zu wenig Kita-Plätze verfügte. Der Rat beschloss Mitte 2020, das Gelände zu kaufen, Ende 2021 ging das Grundstück in den Besitz der Stadt über, die daraufhin genauere Pläne zur neuen Kita veröffentlichte (halloherne berichtete). Im August 2023 folgte die Grundsteinlegung (halloherne berichtete), später verhinderten witterungsbedingte Verzögerungen beim Rohbau eine schnellere Fertigstellung.

Gekostet hat das Gebäude samt Außenanlagen rund 6,2 Millionen Euro, vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gab es eine Förderung in Höhe von 3,6 Millionen Euro. 400.000 Euro hat die Ausstattung der Kita gekostet.

Die Freude über die endgültige Fertigstellung und Inbetriebnahme war bei der Einweihung allen Beteiligten anzusehen. „Wir haben hier nun eine tolle Kita, die ein Ort der Begegnung für Teilhabe und ein sicherer Ort zum Aufwachsen sein wird“, ist sich die Kita-Leiterin Andrea Titz sicher. Ihr Team wechselte von der Kita „Am Weustenbusch“ zum neuen Standort. „Wir wollen hier Stärken und Talente fördern sowie für viel Lebensfreude und Spaß sorgen.“

Die symbolische Schlüsselübergabe gab es mit (v.li.) OB Dr. Frank Dudda, Kita-Leiterin Andrea Titz und HSM-Geschäftsführer Christian Keller.

Kinder beantworten mehrere Fragen

Das spiegelt sich auch direkt bei den Kindern wider, von denen einige beim Pressetermin eine kleine Fragestunde beantworteten. Liva zum Beispiel malt gerne mit ihren Freunden, Malik aus der Bärengruppe fühlt sich in den neuen Räumen sehr wohl und Tyga baut gerne Häuser, während er mit seinem Kumpel Carlos spielt.

Mit etwas Hilfe beantworten alle die drei Fragen, warum sie gerne in der Kita sind, wo sie gerne vor Ort sind und worauf sie sich freuen. Hier lautet die einstimmige Antwort: Der Spielplatz. Dieser ist, genau wie die Außenanlagen drum herum, noch nicht fertig. Das soll voraussichtlich im Frühjahr 2025 soweit sein, durch den Winter aktuell konnte beispielsweise der Rasen noch nicht verlegt werden. Bäume werden ebenfalls noch gepflanzt.

Für OB Dr. Frank Dudda ist mit der neuen Kita wieder jede Menge Veränderung geschaffen worden, Herne würde sich trotz der allgemeinen Krise weiter im Fortschritt befinden. „Wir eröffnen eine Kita nach der anderen, weil Familien für Herne eine hohe Bedeutung haben“, betont der Verwaltungschef. Zuletzt gab es Ende Oktober 2024 die Eröffnung der Kita „Am Freibad“.

Technischer Defekt ist die Ursache für die Feuchtigkeit

Auch der Wasserschaden habe das Projekt logischerweise nicht aufhalten können, wenn auch etwas verzögert. „Schuld war ein technischer Defekt an einer Rohrleitung im Erdgeschoss“, erläutert Christian Keller, Geschäftsführer der Herner Schulmodernisierungsgesellschaft (HSM), gegenüber halloherne. „Da die Stelle durch bereits fertige Trockenbauarbeiten nicht einsehbar war, blieb es lange unentdeckt. Mit der Zeit bildeten sich Stockflecken, die auffielen.“

Innen drin gibt es viele helle Räume und Spielmöglichkeiten, ebenso sind Küchen eingebaut.

Nachdem man den Ursprung der Feuchtigkeit zurückverfolgt hatte, war klar: Der frisch verlegte Estrich sowie die Böden müssen raus, der Boden erstmal wieder trocken gelegt werden, bevor ein neuer rein kam. Somit verzögerten sich der Einzug aller Gruppen und die Einweihung. Die bereits dort betreuten Kinder wanderten mit ihren Erzieherinnen ins Obergeschoss.

Zehn Kita-Neubauten seit 2020

Die zuständige Stadträtin Stephanie Jordan freute sich stattdessen, dass innerhalb der vergangenen fünf Jahren der zehnte Kita-Neubau, bestehend aus der Stadt, Trägern und Investoren, eröffnet werden konnte. „Hinzu kommen drei Erweiterungen, so sind 825 Plätze entstanden“, zieht sie Bilanz. Zusätzliche 46 Plätze sind in Planung. Hier wurde „unfassbares geleistet“, sagt Jordan. Damit sei die Bedarfsanalyse für die ganze Stadt, die 2018 aufgestellt wurde, fast erfüllt - als Ziel wurden damals 950 Plätze ausgegeben.

Vollständig gedeckt ist der Bedarf nun in Wanne - sogar noch ein bisschen mehr. „Wir haben in Wanne ab dem Frühjahr nun 103 Prozent der Plätze.“ Die Verwaltung kann darauf sicher stolz sein, die Eltern zufrieden.

Kurz vor dem ersten Schritt in die Kita
Donnerstag, 23. Januar 2025 | Autor: Marcel Gruteser