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Blick von oben: Im Hintergrund in weiß die Dannekampschule, der vordere Teil ist hier auf dieser Visualisierung weg, um Platz für die Wohnbebauung zu machen.

Bauprojekt mit Kita und Wohnungen am Grimberger Pier startet bald

Nächster Schritt für 'Wohnen am Wasser'

Es hat mehr als zwei Jahre gedauert, nun ist der nächste und dabei erste größere Schritt für das Projekt „Wohnen am Wasser“ am Grimberger Pier in Unser Fritz erfolgt. Die Herner Wohnungsbaugesellschaft Skiba möchte hier die ehemalige Dannekampschule in eine vierzügige Kita umwandeln und gleichzeitig rund 75 neue Wohnungen errichten. Damit das gelingt, ist ein Teilabriss (rund 20 Prozent der Fläche) der denkmalgeschützten Schule notwendig - diese Genehmigung wurde nun erteilt, hieß es bei einer Pressekonferenz am Montag (30.10.2023) im Herner Rathaus.

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Im August 2020 gab es die ersten Überlegungen in diesem Bereich, ganz nah am Rhein-Herne-Kanal, eine städtebauliche Entwicklung voranzutreiben (halloherne berichtete). Im August 2021 stellten die Stadt, also auch die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) die Firma Skiba als privaten Investor vor, die sich in einem Wettbewerb durchgesetzt habe (halloherne berichtete). 11.500 Quadratmeter umfasst das Gebiet.

Wohnungen zwischen 47 und 84 Quadratmeter groß

Nun stehen weitere Details fest. Die Wohnungen sollen zwischen 47 und 84 Quadratmeter groß sein, mit der Möglichkeit, bei Interesse auch größere Einheiten zu bekommen. Die Mietpreise sollen jenseits der zehn Euro pro Quadratmeter betragen, es gibt aber auch Vorteile - dazu weiter unten mehr. 20 Prozent werden öffentlich gefördert, hier dürfte der Mietpreis bei um die sechs Euro pro Quadratmeter liegen.

So sehen die Pläne zum Grimberger Pier, ehemals

Des Weiteren sollen 15 Apartments entstehen, die rund 35 Quadratmeter groß sein sollen - beispielsweise für Studenten. Wenn zwei Personen eine WG gründen möchten, könnten auch zwei zusammengezogen werden, erläutert Diana Krebietke von Skiba Immobilien. Damit, neben einer großen Außenfläche im Grünen, noch Platz zum Co-Working, zum Feiern oder zum Abhängen bleibt, entsteht eine Art Pausenhalle für gemeinsame Aktivitäten der Bewohner.

Photovoltaik und Aquathermie

Glasfaserversorgung sorgt für schnelles Internet, Photovoltaikanlagen sollen auf allen Dächern entstehen und zur Stromerzeugung beitragen. Interessant wird es bei der Heizung. „Wir setzen Aquathermie ein und nutzen dabei das Kanalwasser, welches eine Durchschnittstemperatur von zehn Grad hat. Wir pumpen es aus dem Kanal durch eine Ringleitung durch das Quartier, bis hin zu den Wärmepumpen“, erläutert Dr. Siegbert Panteleit von der Firma „SPE Standortentwicklung“.

So könnte durch eine „Kraftwärmemaschine“ Wärme durch Strom entstehen - die Zusammenarbeit und Konzeption entstand zusammen mit Wolfgang Mothes vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Marl. Diese neue Möglichkeit habe erhebliche finanzielle Vorteile und damit spannt er den Bogen zur relativ hohen Kaltmiete: „Wir rechnen mit 1.400 Euro Jahreskosten für diese Heizung. Gas und Öl wären über 5.000 Euro.“ Für ihn steht fest: „Wir können das Bauen nicht billiger machen, aber die Nebenkosten senken.“

Parkplätze unter den Gebäuden

Wie schon in den vorherigen Planungen vorgestellt, entstehen die Wohngebäude auf Art Stelzen - unten parken dann die Autos. Weitere moderne Systeme wie Carsharing oder Bikesharing, um weitere Mobilitätsformen anzubieten, gehören zum Angebot dazu. Ein neues Detail: Nah am Kanal soll als ein Merkmal ein großes, weißes Emscherpferd auf mehreren Säulen die Bewohner, als auch Besucher im neuen Quartier quasi als Eingangstor empfangen.

Für Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda ist das Stadtentwicklungsprojekt ein wichtiger Baustein, damit Herne und das Ruhrgebiet zur grünsten Industrieregion der Welt werden. „Hier schaffen wir klimaangepasstes Wohnen“, sagt der OB. SEG-Chef Achim Wixforth betont: „Wir begleiten und unterstützen das Projekt gerne und sind dabei als Partner und Lotse zu sehen, damit hier gebaut werden kann.“

Die ehemalige Dannekampschule – ein Teil des Gebäudes wird abgerissen, trotz Denkmalschutz.

Die geplante Fertigstellung gibt Panteleit mit 2026 an, zuerst soll die Kita errichtet werden, nebenbei und im Anschluss die restlichen Wohngebäude. Die Investition liegt nach aktuellen Schätzungen bei rund 30 Millionen Euro – zuvor wurde kein Preisschild genannt.

Veranstaltung für die Anwohner und Bürger

Um die Anwohner zu informieren, gibt es am Freitag, 3. November 2023, um 15 Uhr in der Künstlerzeche Unser Fritz eine Bürgerinfoveranstaltung. Der SPD-Stadtverordnete für Unser Fritz, Michael Zyweck, begrüßt gegenüber halloherne dieses Event, spart aber auch nicht mit Kritik: „Ich werde auch dort sein, allerdings haben nach meinem Kenntnisstand viele Anwohner trotz einer Flyer-Aktion keine Einladung erhalten. Zum Thema Uhrzeit: Kann man machen, muss man aber nicht.“ Sein Wunsch wäre, so ein Event breiter zu kommunizieren und eine bessere Uhrzeit zu wählen.

Wer sich für die neuen Wohnungen interessiert, kann sich bei Skiba auf eine Warteliste schreiben lassen. Kontakt: Tel 02323 387900 oder Mail .

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  • Freitag, 3. November 2023, um 15 Uhr
Montag, 30. Oktober 2023 | Autor: Marcel Gruteser