
Regisseurin Ayşe Polat in Bochum
Neu im Kino: Im toten Winkel
In einer abgelegenen Stadt im Nordosten der Türkei versucht ein deutsches Team um die Dokumentaristin Simone (Katja Bürkle), einen Dokumentarfilm über „immaterielle Denkmäler“ der kurdischen Bevölkerung zu drehen. Auf der Autofahrt dorthin passiert ein merkwürdiger Unfall, der die Frontscheibe zersplittern lässt. Der Grund bleibt unklar, es könnte durchaus ein Anschlag auf die kleine Gruppe gewesen sein. Denn es passieren weiterhin sonderbare Zwischenfälle.
Überall, wo die Filmleute auftauchen, werden sie mit Argwohn beäugt. In einem kurdischen Dorf hält mit Hatiçe (Tudan Ürper) eine alte Frau mit einem Ritual die Erinnerung an ihren vor 25 Jahren verschwunden Sohn Baran, der angeblich vom türkischen Geheimdienst entführt worden ist, wach. In der Hoffnung, doch noch ein Lebenszeichen von ihm zu erhalten.
Ein geheimnisvoller Freund
Vor Ort ist die kurdische Dolmetscherin Leyla (Aybi Era), eine Lehrerin. Sie gibt auch dem kleinen türkischen Mädchens Melek (Çağla Yurga) Nachhilfe, die von geheimnisvollen Visionen heimgesucht wird. Die Tochter des türkischen Überwachungsagenten Zafer (Ahmet Varli) spricht von einem geheimnisvollen Freund, den nur sie wahrnehmen kann. Aus Angst um seine Familie begibt sich der Vater in tödliche Gefahr…

In dem Paranoia-Thriller „Im toten Winkel“ der deutsch-türkischen Regisseurin, Drehbuchautorin und Filmproduzentin Ayşe Polat, der am 19. Februar 2023 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin in der Berlinale- Reihe Encounters uraufgeführt worden ist und am Donnerstag, 4. Januar 2024 in den Kinos startet, verflechten sich die in drei Kapitel unterteilten, multiperspektivisch erzählten Geschichten zu einem komplexen Netz der Verschwörung.
In vier Kinos zu sehen
Die Koproduktion der beiden Berliner Firmen Mîtosfilm und PunktPunktPunkt Film mit dem Kölner Westdeutschen Rundfunk läuft zum Kinostart im Bochumer Kino Endstation, im Sweet Sixteen Dortmund sowie in der Galeria Cinema Essen, im Metropol Düsseldorf dagegen nur von Montag bis Mittwoch, 8. bis 10. Januar 2024.
Ayşe Polat ist im Rahmen einer deutschlandeweiten Promotionstour am Sonntag, 7. Januar 2023, um 17.30 Uhr zu Gast im Kino Endstation in Bochum-Langendreer. Von 1991 bis 1993 studierte sie in Berlin und Bremen Germanistik, Philosophie und Kulturwissenschaft. Ihre Karriere begann sie in den neunziger Jahren mit einer Reihe erfolgreicher Kurzfilme. Ihr Langspielfilmdebut feierte sie 1999 mit „Auslandstournee“. Der Film wurde auf Filmfestivals in Karlsbad und Tokio gezeigt und in Ankara mit dem Preis für das beste Regiedebüt ausgezeichnet.
Ihr zweiter Film „En Garde“ (2004) eröffnete das Filmfestival von Locarno und erhielt den Silbernen Leoparden für den besten Film und die beste Hauptdarstellerin. Bei einigen ihrer Filme – wie „Luks Glück“ (2010), „Die Erbin“ (2013) und dem Dokumentarfilm „The Others“ (2015) – wirkte Polat zudem als Co-Produzentin. 2006 inszenierte Polat am Berliner Theater Hebbel am Ufer außerdem ihre erste Theaterarbeit „Otobüs“.
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- Sonntag, 7. Januar 2024, um 17:30 Uhr
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- Montag, 8. Januar bis Mittwoch, 10. Januar 2024