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Die Vorgängerin und die neue Chefin: Annette Pradel (re.), die neue Leiterin des Fachbereichs Kinder-Jugend-Familie, wurde am Freitag (27.10.2023) vorgestellt. Dezernentin Stephanie Jordan freut sich über die Neubesetzung.

Annette Pradel ist die Nachfolgerin von Stephanie Jordan

Neue Chefin für das Jugendamt

Nach rund einem halben Jahr ist eine Nachfolgerin als Leiterin des Fachbereichs Kinder-Jugend-Familie gefunden. Annette Pradel hat die Stelle zu Beginn des Oktobers angetreten und folgt damit auf Stephanie Jordan, die Anfang März als neue Beigeordnete für die Bereiche Soziales, Kinder-Jugend-Familie und Gesundheit gewählt (halloherne berichtete) wurde und ihren Dezernenten-Start Mitte April hatte (halloherne berichtete).

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„Ich habe hier einen großen Fachbereich mit sechs Abteilungen, die von sehr professionellen Menschen geführt werden, angetroffen. Momentan bin ich noch damit beschäftigt, alles kennenzulernen und zu verstehen. Ich habe aber gemerkt, dass Stephanie Jordan den Fachbereich sehr gut aufgestellt hat“, berichtet Annette Pradel bei ihrer Vorstellung im Wanner Rathaus am Freitag (27.10.2023). Groß ist das passende Adjektiv in Bezug auf die Manpower: 678 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für 620 Stellen eingesetzt, damit ist es wohl personell der größte Fachbereich der Stadt.

Zuletzt in einer Doppelspitze in Gießen gearbeitet

Zuletzt hatte Pradel in einer Doppelspitze das Jugendamt in der Universitätsstadt Gießen geleitet. Sie hat Sozialpädagogik studiert und anschließend ein Anerkennungsjahr in Leverkusen absolviert. „Über 20 Jahre war ich dann im Jugendamt von Niederkassel bei Bonn beschäftigt, bevor ich fünf Jahre in meiner Heimatstadt Rösrath, ebenfalls zwischen Köln und Bonn, gearbeitet habe“, erzählt die 59-Jährige. 2019 wechselte sie nach Gießen, bevor sie eher zufällig die Ausschreibung aus Herne sah.

Annette Pradel möchte die Digitalisierung des Jugendamts weiter vorantreiben.

„Mich reizen an Herne die Herausforderungen, die die Stadt mitbringt. Man stellt sich hier dem Alltag und schaut, was die Bürger brauchen“, sagt die neue Fachbereichsleiterin. „Die Sozialstruktur ist hier herausfordernd.“ Zudem seien die Bürger hier geradeaus und hätten ihr Herz am rechten Fleck.

Dienstlich möchte sie bis 2024 die Verfahrenslotsen an den Start bringen sowie bis 2028 die gesetzlichen Vorschriften, dass alle Hilfen für Jugendliche, ganz gleich ob bzw. welche Beeinträchtigung vorliegt, unter einem Dach abgehandelt werden. Zudem ist ihr vor allem ein modernes Jugendamt wichtig. „Ich möchte die Digitalisierung vorantreiben“, betont Pradel und ergänzt: „Eine App für die Kitas wäre schön. Diese könnte für die Kommunikation mit den Eltern wichtig sein und helfen, sie im Bedarfsfall zu informieren. Jeder hat schließlich heute sein Handy dabei.“

Viel Kommunikation über WhatsApp-Gruppen bisher

Stephanie Jordan nickt bei diesen Aussagen und teilt mit, dass die Idee nicht neu ist, aber noch nicht umgesetzt wurde: „Es ist ein spannendes Thema, aber auch immer eine Frage des Datenschutzes und daher nicht einfach. Bislang läuft viel über eigens organisierte WhatsApp-Gruppen.“ Die neue Dezernentin freut sich jedenfalls über ihre Nachfolgerin: „Es ist ein kritischer Bereich, daher durfte die Stelle nicht lange frei bleiben. Umso wichtiger, dass wir nun zügig eine neue gute und erfahrene Leiterin gefunden haben.“

Dezernentin Stephanie Jordan und Annette Pradel (re.) wollen beide möglichst eine neue Kita-App herausbringen, die die Kommunikation mit den Eltern verbessern soll.

Pradel selbst musste im ersten Monat noch jeden Tag aus Rösrath pendeln, rund drei Stunden Autofahrt kamen da täglich schnell zusammen. Doch das hat ein Ende: Die neue Chefin hat eine Wohnung gefunden, am Freitag (27.10.2023) war passenderweise in Horsthausen Schlüsselübergabe. Beruflich ist ihr Büro im WEZ in Wanne.

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Vorfreude auf die Cranger Kirmes 2024

Berührungspunkte hat sie bisher mit Herne nur wenige gehabt. Von der Cranger Kirmes habe sie nur mal gehört, freue sich aber schon auf die Ausgabe im Jahr 2024. Verwandtschaft hat sie in Gelsenkirchen, beruflich hat sie früher „nur“ mal einen Jugendparlamentarier zum „Workshop unter Palmen“ vom Herner Jugendparlament geschickt. Auf jeden Fall wird Annette Pradel nun Herne deutlich besser kennenlernen.

Samstag, 28. Oktober 2023 | Autor: Marcel Gruteser