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Besucherinnen in der Chagall-Ausstellung im Picasso-Museum

Picasso-Museum zum 40. Todestag des russisch-französischen Künstlers

Neuer Blick auf Marc Chagall

Münster. Der Todestag von Marc Chagall jährte sich am Freitag, 28. März 2025, zum 40. Mal. Er hinterließ ein Gesamtwerk von über 10.000 Gemälden, Grafiken, Skizzen und farbigen Kirchenfenstern. 120 seiner Werke sind bis 9. Juni 2025 in der aktuellen Ausstellung „Marc Chagall – Bildsprachen“ im Münsteraner Picasso-Museum zu sehen. Die Schau untersucht die Verbindung zwischen Bildender Kunst und Literatur in Chagalls Werk.

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Der in Weißrussland geborene und später in Paris lebende Künstler blieb den jüdischen Traditionen seiner Heimat motivisch eng verbunden und gilt beim Publikum als großer Farbpoet. „Vierzig Jahre nach dem Tod von Marc Chagall ist die Zeit einer Neueinschätzung seines Werks angesagt, wodurch die langjährige Mystifikation des Künstlers mehr oder minder hinterfragt wird“, betont Meret Meyer, die Enkeltochter des Künstlers und Vizepräsidentin des Comité Chagall in Paris.

„Frühe Biografen haben sich allzu oft in Superlativen überboten, um ein idealistisch überspitztes Bild, jedoch entfremdendes Profil des Malers zu entwerfen. Seit dem Anfang des 21. Jahrhunderts konnte sein Oeuvre durch die Wertschätzung von historischer Kontextualisierung an Tiefendimension gewinnen. Somit zeichnen sich Konturen eines Künstlers ab, der weitaus kritischer, realitätsnaher, engagierter und politischer war, als dies vor 40 Jahren geahnt werden konnte.“

Meyer erwähnt in diesem Zusammenhang die Arbeit des „Marc und Ida Chagall Archivs“ in Paris, das mehrere Tausende Briefe, Dokumente und Fotos des Ehepaares inventarisiert, digitalisiert und auswertet und damit einen differenzierteren Blick auf den Künstler ermöglicht.

Meret Meyer

Meret Meyer vor dem Werk „Paris zwischen zwei Ufern“ (1953-56) von ihrem Großvater Marc Chagall im Picasso-Museum

Meret Meyer ist seit 2020 Mitglied im Kuratorium des Picasso-Museums und war an der Konzeption der aktuellen Ausstellung beteiligt. Zum diesjährigen 25jährigen Jubiläum schenkte sie dem Münsteraner Museum 300 Werke ihres Großvaters aus ihrem Privatbesitz.

Die Ausstellung ist noch bis zum 9. Juni 2025 täglich von 10 bis 18 Uhr (außer montags) im Münsteraner Kunstmuseum zu sehen.

März
8
Samstag
Samstag, 8. März, um 10 Uhr bis Sonntag, 8. Juni 2025, um 18 Uhr Kunstmuseum Pablo Picasso, Picassoplatz 1, 48143 Münster
Freitag, 28. März 2025 | Quelle: Birthe Sarrazin