Alle Infos: Zahlreiche Modernisierungen ab 2024 vorgesehen
Neuer Name für den Hbf Wanne-Eickel
Das wird nicht allen gefallen: Der Wanne-Eickel Hauptbahnhof soll einen neuen Namen erhalten. Künftig plant die Deutsche Bahn (DB), die Station Hauptbahnhof Herne-Wanne-Eickel zu nennen. Das bestätigte ein Bahnsprecher auf Anfrage von halloherne. Die Umbenennung erfolge, damit die Zuordnung zur Stadt Herne besser gelingen könne. Dabei ist es mit ein paar neuen Schildern nicht getan.
Zudem sind auch zahlreiche Modernisierungen im Gebäude sowie an den Bahnsteigen geplant. Die geplanten Arbeiten sind detailliert im Internet aufgeführt und schon länger einsehbar - Anfang und Mitte 2022 wurden diese erläutert.
Keine 'Degradierung' zum Bahnhof
Darüber hinaus ist dort, unter dem Punkt „Merkmale des Vorhabens“, folgender Satz zu lesen: „Es ist die Umbenennung der Verkehrsstation von Wanne-Eickel Hbf. in Bf. Herne-Wanne-Eickel geplant.“ Nanu? Eine Abstufung vom Hauptbahnhof zu einem „normalen“ Bahnhof? „Die Station bleibt ein Hauptbahnhof“, versichert der Sprecher im halloherne-Gespräch.
An diesem können Fahrgäste bald mit modernisierten Treppenanlagen und Personenunterführungen rechnen. Zudem werden die Warteräume mit durchsichtigen Scheiben durch ein aktuelles Modell ersetzt. Noch deutlicher werden die Unterschiede an den Bahnsteigen zu sehen sein: Zwei sollen von 415 auf 220 Meter verkürzt werden, zwei weitere von 420 auf 400 Meter.
Nicht genutzte Bahnsteiglänge wird verkürzt
„Dies geschieht, damit die Instandhaltung besser gelingt und der Betrieb sich auf die wesentlichen Haltepunkte beschränkt“, erläutert der Bahnsprecher und verweist auf ein landesweites Konzept. Vereinfacht gesagt: Die fast 200 Meter werden nicht genutzt, also ist der Bahnsteig dort überflüssig. Er kann also verkürzt werden, da die Baulänge die Nutzlänge übertrifft. Eine Anhebung auf einheitlich 76 Zentimeter Höhe garantiert in Zukunft einen stufenfreien Einstieg.
All diese Arbeiten sind - Stand Ende August 2023 - ab dem zweiten Quartal 2024 geplant. Die Bekanntgabe für die sogenannte Modernisierungsoffensive 3 (MOF), zu der der Standort am Heinz-Rühmann-Platz gehört, geht dabei bis Februar 2016 zurück. 106 Bahnhöfe wurden damals ausgewählt, eine Frischzellenkur zu erhalten.
2020 haben die Planungen begonnen
2019 stand dann die Finanzierung für den Wanne-Eickeler Haltepunkt, 2020 haben die genaueren Planungen begonnen. „Es gibt insgesamt acht Schritte, von allgemein bis hin zu den Details“, erklärt der Bahnsprecher die lange Vorbereitungszeit. „Nun sind wir langsam an dem Punkt, konkreter zu werden.“
Sofern die Ausschreibung erfolgreich verlaufe, könne man dann 2024 starten. 2025 wird als Prognose zur Fertigstellung angegeben. „Sperrpausen im laufenden Betrieb sind notwendig, damit alles umgesetzt werden kann. Da es im Ruhrgebiet aber viel Bahnverkehr gibt, muss man diese erst länger suchen.“ Zu den Kosten macht der Bahnsprecher auch Angaben: Zwölf Millionen Euro werden investiert.
Mit diesem Geld werden naturgemäß auch neue Schilder aufgrund des neuen Namens produziert. Aber das sei bei einer Umbenennung bei Weitem die kleinste Aufgabe: „Stadtpläne, Straßenschilder, Computersysteme, Apps, Fahrplanaushänge, Navis: All das muss auf den neuen Namen geändert werden.“
Bäume und Sträucher werden temporär entfernt
Auch in die Natur wird - zumindest zeitweise - eingegriffen. In Blickrichtung Bahnhofsgebäude wird auf der linken Seite, von der Herner Straße aus, eine rund 4.300 Quadratmeter große Fläche temporär als Baustellenfläche genutzt. Momentan ist diese Fläche, auf der alte, nicht mehr genutzte Rangiergleise zu finden sind, von verschiedenen Bäumen und Sträuchern zugewachsen. Diese werden abgetragen und es wird eine Baurampe errichtet.
Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) bezeichnet dies in einer Prüfung des Vorhabens als einen „nicht unbeträchtlichen Eingriff in Natur und Landschaft“. Die Bepflanzung soll nach den Umbauarbeiten wiederhergestellt werden. Nach Einschätzung des EBA seien lediglich Einschränkungen bei Vogelarten zu erwarten, ebenso wurden für Reptilien geeignete Habitate gefunden. Diese Reptilien wie Zaun- und Mauereidechsen sowie Schlingnattern sollen vorher vergrämt werden - Lebendfunde habe es bei einer Kartierung jedoch ohnehin nicht gegeben.
'Keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen'
Bezüglich den „Schutzgütern“ Mensch, Boden, Wasser sowie Klima und Luft seien keine Einschränkungen zu erwarten. Das EBA kommt zum Fazit, dass durch die Arbeiten keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen entstehen würden, die eine Zulassung abwenden würden. Deshalb ist bald dann nicht nur der Name neu, sondern auch mehrere Bahnsteige und die Grünanlagen.