
Roboter aktivieren junge Männer - Pilotphase in Bochum - danach Transfer nach Herne
Neues Digitalprojekt für 18- bis 35-Jährige
Bochum/Herne. Arbeitsmarktintegration einmal anders: Am Sonntag (1.12.2024) startete in Bochum das Digital-Projekt „Roboter aktivieren Männer in Bochum“. Ziel der Maßnahme ist es, junge Männer in schwierigen Lebensumständen durch den Umgang mit modernen Technologien auf spielerische Weise bei der Steigerung ihrer Beschäftigungsfähigkeit zu unterstützen.
Gefördert wird das auf vier Jahre angelegte Projekt im Rahmen des Programms „Win-Win – Durch Kooperation zur Integration“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus). Der HaBuS Verlag und die Sagittarius Akademie in Bochum unterstützen das Vorhaben durch Eigenmittel. Bis Oktober 2028 sollen besonders benachteiligte Männer mit und ohne Migrationshintergrund von dem Projekt profitieren. Mit Lernrobotern, Gamification und individueller Begleitung soll die Zielgruppe, die aktuell von den Jobcentern nicht oder nicht mehr erreicht werden kann, motiviert werden.
Dafür tritt ein vierköpfiges Team an. „Das neue ESF-Projekt ergänzt unsere Aktivitäten gezielt und bietet individuelle Unterstützung für junge Männer“, betont Georg Sondermann, Geschäftsführer des Jobcenters Bochum. Britta Anger, Sozialdezernentin in Bochum, sieht die Maßnahme als sinnvolle Erweiterung: „Endlich werden auch Männer bis Mitte 30 in den Blick genommen.“
Neues Zutrauen in eigene Fähigkeiten
Umgesetzt wird das Projekt von einer breit aufgestellten Kooperation: Federführend ist der HaBuS Verlag in Zusammenarbeit mit der Sagittarius Akademie, der Stadt Bochum, den Jobcentern Bochum und Herne sowie der Bäckerei Konditorei Löscher. „Gemeinsam wollen wir diesen jungen Männern neues Zutrauen in ihre Fähigkeiten geben und bieten ihnen vertrauensvolle Hilfe, unabhängig vom Jobcenter“, erklärt Projektleiter Dr. Christian Linke. Die Teilnehmer arbeiten mit programmierbaren Robotern und entwickeln spielerische Lösungen. Diese praxisorientierten Ansätze werden durch kleine Gutscheine belohnt, um Motivation und Engagement zu steigern. Langfristig sollen die Teilnehmer eine Ausbildung oder Arbeit finden.
Enge Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen
Das Besondere: Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig und kostenlos. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist die enge Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen. Diese profitieren von neuen Rekrutierungswegen. „Das Projekt vereint soziale Verantwortung mit praktischen Vorteilen für Unternehmen“, sagt Thorsten Löscher, Geschäftsführer der Löscher Bäckerei. „Dank der Bündelung unserer Kräfte gelingt es uns, ungeahnte Potenziale zu heben und Menschen neue Chancen für den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu eröffnen.“
Nach Pilotphase Transfer nach Herne
Sobald das Projekt seine Pilotphase in Bochum hinter sich hat, soll es auf die Nachbarstadt Herne transferiert werden. Thomas Saponjac, Geschäftsführer des Jobcenters Herne, hat die Weichen in der Nachbarstadt schon gestellt: „Uns ist es wichtig, schwer erreichbare junge Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren“, erklärt Saponjac. Die ersten Angebote für Teilnehmer sind ab März 2025 in Bochum geplant.