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Das neue geplante Quartier in Wanne-Süd vom DRK und Architekt Rainer Weyers an der Gabelsberger Straße. Hier sollen zwölf Wohnungen für junge Familien (li.), 15 Wohnungen für Senioren (Mitte) und zwei Wohngemeinschaften für Senioren und die neue DRK-Geschäftsstelle entstehen.

Für Familien und Senioren, DRK und Rainer Weyers investieren

Neues Quartier mit Wohnraum in Wanne-Süd

Es soll sich etwas tun in Wanne-Süd. Das DRK Herne und Wanne-Eickel plant zusammen mit dem Wanner Architekten Rainer Weyers die Bebauung eines 6.800 Quadratmeter großen Grundstücks. Umfasst von den Straßen Gabelsberger Straße, Harkortstraße, Zeppelinstraße und Hauptstraße sollen dort Wohnungen für Familien und Senioren entstehen, als auch eine neue Geschäftsstelle für das DRK – trotz der derzeit steigenden Baukosten sowie Zinsen halten die Verantwortlichen an ihrem Vorhaben fest, der Bauantrag wurde am Dienstag (18.10.2022) eingereicht. Bereits im September 2020 wurden erste Überlegungen für das Projekt vorgestellt (halloherne berichtete).

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Die Idee, das Gelände zu nutzen, geht auf die Vorsitzende des DRK Herne und Wanne-Eickel, Magdalene Sonnenschein, zurück. „Achim Wixforth, der Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung, hat mal vor einigen Jahren bei einer Veranstaltung von diesem Gelände gesprochen, daher kamen wir da drauf. Nachdem Rainer Weyers mit eingestiegen ist, konnten wir die Planungen vertiefen“, sagt Sonnenschein bei der Vorstellung des Projekts. Sie freue sich, dass insbesondere Wohnraum für Senioren entstehe, aber auch Wohngemeinschaften.

Barrierefrei mit Terrasse und Tiefgarage

Architekt Weyers hat vor, dreigeschossige Gebäude mit zwölf Wohnungen für junge Familien mit Größen zwischen 85 und 112 Quadratmetern Wohnfläche entstehen zu lassen. Dazu kommen noch seniorengerechte Wohnungen mit 58 bis 72 Quadratmeter Wohnfläche. „Alle Wohnungen sind barrierefrei und verfügen über eine Terrasse oder Loggia. Pkw-Stellplätze stehen in der angebundenen Tiefgarage unter dem begrünten Innenhof zur Verfügung“, erläutert Weyers seine Pläne.

In der Mitte viel Grün und Wasser: Drumherum sollen die Wohnungen entstehen.

Sein Sohn Tim erklärt, dass die Nachhaltigkeit beim Bau eine wesentliche Rolle spielen soll: „Die Gebäude werden im KfW 40-plus-Standard als Passivhäuser in Holzbauweise errichtet, erhalten begrünte Flachdächer samt Photovoltaikanlagen und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Beheizung erfolgt über eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung.“ Etwas Beton werde jedoch, allein aus Brandschutzgründen, in den Häusern verbaut. Im Anschluss soll der Bau vom DRK als nachhaltig zertifiziert werden.

DRK-Gebäude sollen aufgegeben werden

Das DRK plant derweil die Verlagerung der Hauptgeschäftsstelle mit mehreren Büros von der Harkortstraße zur Gabelsbergerstraße – das alte Gebäude soll mittelfristig aufgegeben werden, auch das am Berliner Platz soll irgendwann frei werden, erläutert Noch-DRK-Geschäftsführer Dr. Martin Krause (halloherne berichtete). Am neuen Standort soll ein Veranstaltungssaal und ein anliegender Küchenbereich entstehen, damit mehrere Angebote wie Selbsthilfe, Blutspenden oder Erste-Hilfe-Kurse dort stattfinden können.

Die DRK Geschäftsstelle an der Harkortstraße soll mittelfristig aufgegeben werden.

„Im zweiten Gebäudeabschnitt werden zwei anbietergestützte und ambulant versorgte Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Plätzen entstehen. Eine davon wird auf den Bereich der jungen Pflege ausgerichtet. Außerdem sollen zwei Gästezimmer für Angehörige oder für Angebote der Kurzzeit- oder Verhinderungspflege vorgehalten werden“, so Krause weiter.

12,4 Millionen Euro geplant Gesamtkosten

Die Kosten sollen nach derzeitigen Berechnungen 6,1 Millionen Euro für den Wohnungsteil von Weyers und 6,3 Millionen Euro für den DRK-Abschnitt betragen – das sei für das DRK ein hohes Volumen, es werde aber 900.000 Euro Fördermittel erhalten, ergänzt Krause. „Es ist langfristig vorbereitet und durchfinanziert“, betont Rainer Weyers. Die Holzpreise seien beispielsweise wieder auf einem niedrigeren Niveau, das stimme ihn positiv und zuversichtlich. Ebenso dürften laut Weyers mehrere Baufirmen aufgrund stornierter Projekte wieder mehr Zeit haben, so würden auch die Preise sinken.

Nach seinen Vorstellungen soll noch bis Dezember 2022 der Bauantrag durch sein - dann könnten im Januar 2023 die Bagger rollen. Rund ein Jahr Bauzeit erscheint Weyers als ausreichend. Interessenten für die Wohnungen können sich bereits jetzt melden, entweder per Mail an oder Tel 02325 93320.

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'Kein Stillstand, aber Rückschläge'

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda gibt zu, dass man auch in Herne die Krise spüre, indem viele Bauprojekte verschoben oder auf Eis gelegt werden. „Dennoch setzen wir weiter Signale, dass die Stadtentwicklung weitergeht. Das Projekt im Wanner Süden ist eine eindrucksvolle Revitalisierung, vorher und nachher wird ein deutlicher Unterschied zu sehen sein. Insgesamt werden wir keinen Stillstand erleben, aber einzelne Rückschläge.“

Anblick bei Nacht: Im Gebäude rechts ist die neue DRK-Geschäftsstelle geplant.
Samstag, 29. Oktober 2022 | Autor: Marcel Gruteser
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