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Stellten das neue Theaterstück vom Mondpalast vor: (v.li.) Theaterdirektor Marvin Boettcher und OB Dr. Frank Dudda. Zur 50-jährigen Stadtehe von Herne und Wanne-Eickel am 1. Januar 2025 plant die Stadt einen Festakt im Mondpalast. Dort wird auch das neue Stück

Mondpalast-Aufführung, Festakt und Kulturevents: Alle Infos

Neues Theaterstück zu 50 Jahren Städteehe

Kaum ein Thema wird bei Wannern und Hernern so emotional geführt, wie das über die Zusammenschließung beider Städte – schließlich setzte sich Herne als Stadtname durch. Die Stadtehe ist am Mittwoch, 1. Januar 2025, genau 50 Jahre her, somit steht die Goldene Hochzeit an. Deshalb plant die Stadt unter dem Motto „Zusammen 'ne Großstadt“ für das kommende Jahr zahlreiche Events. Das Hauptaugenmerk liegt auf einem Festakt im Mondpalast – passend hierzu feiert ein neues Stück des Theaters seine Premiere. Alle Infos gab es – passenderweise – im Trauzimmer des Herner Rathauses.

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Zunächst einmal zum Festakt. Dieser ist für Donnerstag, 13. Februar 2025, ab 17:30 Uhr im Mondpalast an Wilhelmstraße terminiert. Rund 500 Gäste können dabei sein, 250 werden von der Stadt direkt geladen. Für die restlichen Plätze können sich Bürger bewerben, um ebenfalls eine Einladung zu erhalten. Das geht einfach per Mail an und ist bis einschließlich Freitag, 10. Januar 2025, möglich.

Moderierte Talkrunde mit Zeitzeugen

Dazu ist eine moderierte Talkrunde geplant. Teilnehmer sind Zeitzeugen, neben Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda auch der Arnsberger Regierungspräsident Heinrich Böckelühr, der frühere Landtagsabgeordnete Frank Sichau sowie Ex-Kämmerer Heinz Drenseck. Musikalische Untermalung soll es ebenfalls geben.

Anschließend soll der lustige Teil des Abends folgen. Die rund 90-minütige Mondpalast-Aufführung trägt den Titel „Wanner Eck – Was lange währt, wird endlich gut“, der Untertitel „Projekt Feindliche Übernahme“ suggeriert schon ein wenig die Absichten der Protagonisten. Das Drehbuch hat Thomas Rech geschrieben, Regie führt Martin Zaik.

Typischer Ruhrgebietshumor

Auf der Bühne soll all das zu sehen sein, was eine „Städteehe“ so einzigartig macht: charmante Zankereien, dickköpfige Nachbarschaften und jede Menge des typischen Ruhrgebietshumors. „Es gibt im Stück eine Gruppe, die ein Problem mit dem Zusammenschluss hat und die beide Städte wieder trennen möchte. Allerdings hat dieser Plan Lücken und irgendwann führen die Erkenntnisse dazu, dass man das nochmal überdenken sollte“, kündigt Theaterdirektor Marvin Boettcher an.

Das Mondpalast-Stück spielt in der fiktiven Kneipe

Wer nun als Theater-Fan kein Glück hat, um bei der Premiere dabei zu sein, braucht sich keine Sorgen zu machen. Das Stück wird anschließend in den Spielplan des Mondpalasts aufgenommen, sodass mehr Leute die Chance auf einen Besuch haben. Am ersten Wochenende kosten die Karten passend zur damaligen Jahreszahl 19,75 Euro, im Anschluss sind sie ab 24,90 Euro zu haben. „Ich habe das Gefühl, das Stück könnte einen Kultstatus erreichen. Solange das Interesse vorhanden ist, werden wir es auch aufführen. Möglich ist auch ein jährliches bestimmtes und gleichbleibendes Datum“, ergänzt Boettcher auf halloherne-Nachfrage.

Kleine Rolle oder 'nur' Talkgast?

„Ich freue mich, dass es anschließend weitergespielt werden soll“, betont OB Dudda, der neben seiner Teilnahme an der Talkrunde vielleicht auch eine kleine Nebenrolle spielen soll. „Das werden wir noch sehen“, kündigt der Verwaltungschef an. Durch seinen vollen Terminkalender könnten Proben auch schwierig werden.

Er sieht den Festakt als sinnvoll und notwendig an. „Auch nach 50 Jahren ist das Heimatgefühl von manchen immer noch verletzt. Die Zeit heilt zwar normalerweise alle Wunden, aber wir denken, Humor ist wirkungsvoller“, sagt Dudda. Deshalb habe man sich für eine Kooperation mit dem Mondpalast entschieden. Nach dem humoristischen Teil soll es noch für alle Gäste einen Imbiss und Getränke geben.

Die Santa Monika, hier ein Bild aus dem Jahr 2019, wird auf dem Rhein-Herne-Kanal die Tanzbeine in Schwung bringen.

Doch bei diesem besonderen Abend bleibt es nicht, es stehen noch weitere Aktionen auf dem Programm. Zum einen soll es im Heimatmuseum Unser Fritz eine Ausstellung mit dem Thema „This is not a Love Song“ geben. Nicht nur im Heimatmuseum Unser Fritz weiß man, dass zu einer guten Familienfeier nicht nur eitel Sonnenschein gehört, sondern auch lang gehegter Groll und nie verheilte Wunden.

Historische Hintergründe aufzeigen

„Die Ausstellung wird sich also nicht nur den historischen Hintergründen des Städtezusammenschlusses widmen, sondern auch Befindlichkeiten benennen, gerade was das verletzte Heimatgefühl von Wanne-Eickel angeht. Kurator Ralf Piorr legt aber auch Wert darauf, Zukunftsperspektiven zu eröffnen und das Gemeinsame aufzuzeigen, ganz gemäß dem Leitsatz 'Anderssein im Gemeinsamsein'“, erläutert Sabine Marek aus dem Büro des Oberbürgermeisters.

Weitere Ausstellungen sind „Herne von damals bis heute - eine Hommage an Gerd Biedermann“ von Stadtarchivar Jürgen Hagen sowie eine vom Foto- und Filmclub. Beide werden sowohl im Rathaus Herne am Friedrich-Ebert-Platz als auch in der vhs Galerie im Haus am Grünen Ring in Wanne zu sehen sein – die Termine sind aber noch offen.

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In der Stadtbibliothek Wanne entsteht mit dem Titel „Auf den Spuren der Gründungsurkunde“ ein Escape-Room. Hier müssen die Ermittler die verloren gegangene Gründungsurkunde finden. Gruppen von bis zu fünf Personen begeben sich hier auf die Suche.

Kulturschiffe mit zwei besonderen Events

Ebenso schmeißen die Kulturschiffe auf dem Rhein-Herne-Kanal ihre Motoren wieder an. Die Santa Monika kommt zurück: Der schwimmende Party-Keller mit 80er-Flair wird zwei Mal zu Ehren der Goldenen Hochzeit vom Anleger an der Künstlerzeche ablegen. Einmal ist der Allrounder Helmut Sanftenschneider mit an Bord, beim zweiten Termin Stadtarchivar Jürgen Hagen.

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Das ist immer noch nicht alles: Die Städtische Musikschule wird der 50-jährigen Einheit Konzerte widmen, während es im Hof des Heimatmuseums Unser Fritz erstmals ein Open-Air-Kindertheater bei freiem Eintritt geben wird. In den beiden Stadtbibliotheken laufen außerdem die Planungen für einen literarischen Spaziergang entlang der ehemaligen Stadtgrenze. Zusätzlich soll es einen Schreibwettbewerb geben, bei dem Herner Autoren ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Die besten Erzählungen zur Städteehe werden zum Ende des Jahres in einer Anthologie veröffentlicht.

Mittwoch, 18. Dezember 2024 | Autor: Marcel Gruteser