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Das Nightlight-Dinner auf dem Boulevard Bahnhofstraße: Es ist für Freitag, 30. August 2024, geplant. Wie die Stadt und die Polizei auf die verschärfte Sicherheitslage reagieren, steht aber noch nicht fest (Archivbild).

Nach Anschlag von Solingen: Veranstaltung soll stattfinden

Nightlight-Dinner: Fokus auf die Sicherheit

Der Anschlag auf dem Solinger Stadtfest am Freitag (23.8.2024) mit drei Toten erschütterte viele Menschen. Seitdem treibt viele die Frage um: Sind solche Veranstaltungen noch sicher? Manch einer möchte lieber zu Hause bleiben. Das betrifft auch beispielsweise das Nightlight-Dinner der Stadt, welches für Freitag, 30. August 2024, vorgesehen ist (halloherne berichtete). Hier soll es zwischen Robert-Brauner-Platz und City-Center ein großes Picknick mit Kulturprogramm geben. Bleibt es dabei?

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„Nach jetzigem Stand werden wir die Veranstaltung durchführen“, sagte Stadtsprecher Patrick Mammen am Montag (26.8.2024) auf Anfrage von halloherne. Eine Absage sei nicht vorgesehen. Schließlich machen solche Feste das bunte und besondere Leben einer Stadt erst aus.

Nähere Informationen, wie möglicherweise die Sicherheit der Besucher erhöht werden soll, gab es am Montag (26.8.2024) noch nicht. Diese sollen aber noch bekannt gegeben werden, beispielsweise ob es mehr Security gibt oder andere Maßnahmen vorgesehen sind.

Terror-Sperren stehen bereit - aber schon länger

Die sogenannten Terror-Sperren, die ähnlich wie zur Cranger Kirmes bereits in Herne-Mitte aufgestellt sind, haben nichts mit dem Anschlag in Solingen zu tun, bei dem eine Frau und zwei Männer getötet sowie weitere acht Menschen verletzt wurden. Der mutmaßliche Täter, der Syrer Issa al-H., handelte wohl im Namen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und stach mit einem Messer zu. Die Stadt als auch die Polizei wissen, dass Terror-Sperren zwar zum Beispiel Lkw aufhalten, alle Besucher aber nicht kontrolliert werden können, erst recht bei einem solchen offenen Format.

Terror-Sperren wie hier zur Cranger Kirmes 2024 sollen Anschläge mit Autos und Lkw bei großen Menschenansammlungen verhindern - sie stehen auf der Bahnhofstraße schon bereit (Archivbild).

Die Polizei Bochum, die für Herne zuständig ist, ist ebenfalls alarmiert und vorbereitet. „Der Anschlag in Solingen fließt natürlich in aktuelle (Sicherheits-)Bewertungen für die derzeitig stattfindenden und geplanten öffentlichen Veranstaltungen in den Städten Bochum, Herne und Witten ein“, sagt Polizeisprecher Frank Lemanis gegenüber halloherne."

'Sicherheitskräfte sind sensibilisiert'

Weiter führt er aus: „Dazu stimmen sich alle Akteure (Veranstalter, Polizei und Sicherheitsbehörden) aktuell ab. Alle Sicherheitskräfte sind sensibilisiert. Derzeit werden die bestehenden Veranstaltungskonzepte mit den Städten und Veranstaltern überprüft und ggf. angepasst.“ Wie das jedoch im Ergebnis aussehen wird, möchte und kann die Polizei im Detail aus einsatztaktischen Gründen nicht öffentlich machen.

Einige Bürger wird das aber wohl nicht mehr umstimmen. So schreibt beispielsweise eine Nutzerin auf der halloherne-Facebookseite: „Ich sag’s ehrlich, leider fühle ich mich in heutigen Zeiten dort nicht mehr sicher. Die Zeiten, wo man unbeschwert und frei dort gefeiert hat, sind vorbei.“ Eine weitere Userin meint: „Ich gehe auf gar keinen Fall, obwohl ich auf der Bahnhofstraße wohne. Meine Angst ist zu groß vor diesem Klientel.“

Manche lassen sich nicht einschüchtern

Doch es gibt auch andere Stimmen. „Freue mich drauf, tolle Veranstaltung und Nein, wegen Solingen bleibe ich nicht Zuhause, würde ja bedeuten, diesen Idioten das Feld zu überlassen“, schreibt ein Mann und eine Frau sagt: „Ich freu mich auf die Veranstaltung und wieder viele Leute zu treffen.“ Weitere Personen interessieren sich dagegen für mögliche geänderte oder verschärfte Sicherheitsmaßnahmen.

Update, Dienstag (27.8.2024), 18:45 Uhr

Am späten Dienstagnachmittag (27.8.2024) schickte Stadtsprecher Tobias Kindel folgendes Update zu den Sicherheitsvorkehrungen. „Vor dem Hintergrund des Anschlags in Solingen überprüft die Stadt Herne in enger Abstimmung mit der Polizei die bestehenden Sicherheitskonzepte ihrer Veranstaltungen. Beim Nightlight-Dinner, das am Freitag, 30. August 2024, stattfindet, wird die Sichtbarkeit des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) erhöht“, schreibt Kindel.

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Weiter führt er aus: „Ein privater Sicherheitsdienst, der im Auftrag der Stadt an den Durchfahrtssperren rund um die Veranstaltung positioniert wird, erhöht die Anzahl der eingesetzten Mitarbeiter und wird zusätzlich auf der Bahnhofstraße eingesetzt. Die Stadt Herne weist daraufhin, dass Paragraph 42 des Waffengesetzes das Mitführen von Waffen bei öffentlichen Veranstaltungen verbietet.“

Dienstag, 27. August 2024 | Autor: Marcel Gruteser