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Kandidiert für eine weitere Amtszeit als Verwaltungschef: Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda von der SPD.

Welche Gründe beim SPD-Politiker zunächst dagegen sprachen

OB Dudda verkündet weitere Kandidatur

Möchte er weitermachen oder verzichtet er auf eine erneute Kandidatur? Diese Frage ließ Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda (SPD) lange offen – bis Montag (9.12.2024) bei einem Pressegespräch im Rathaus. Die Antwort: Er möchte bei den Kommunalwahlen am 14. September 2025 antreten und möglichst für eine dritte Amtszeit Verwaltungschef bleiben.

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Dabei sei das lange nicht klar gewesen, sagt Dudda. Aber nun stellt der 61-Jährige klar: „Ich traue mir das zu.“ Das würde auch daran liegen, dass sein Fitnesszustand wieder besser sei, als noch vor einigen Monaten. „Im sechsten Lebensjahrzehnt kam die ein oder andere Blessur hinzu. Bis zum Spätsommer stand eine erneute Kandidatur auf der Kippe.“ Vor allem die Cranger Kirmes sei mit einem „Drei-Schicht-Betrieb“ für ihn ein echter „Härtetest“ und eben nicht nur pures Vergnügen.

Fitnesszustand hat sich verbessert

Aber nun habe sich sein Fitnesszustand – unter anderem durch regelmäßiges Joggen, aber auch durch Unterstützung aus dem privaten Umfeld – wieder erholt. „Ich habe tief in mich hineingehört, habe viele Gespräche mit meiner Familie geführt und auch die Fitness überprüft. Es gilt schließlich, mental und körperlich fit zu sein, denn die Aufgabe als Oberbürgermeister ist für mich erfüllend, aber auch herausfordernd“, erläutert Dudda, der seit 2015 das Herner Rathaus anführt und damals die Nachfolge von Horst Schiereck angetreten hat.

Ausschlaggebend für das erneute „Ja“ zu einer Kandidatur als Herner SPD-Spitzenkandidat seien schließlich die Gespräche mit seiner Familie als auch mit vielen Bürgern unterschiedlichen Alters gewesen. Zudem habe er mit mehreren Investoren gesprochen, die nicht davon ausgegangen wären, dass er von Bord geht.

Andere Oberbürgermeister hören auf

Dass es auch anders geht, zeigen aktuell mehrere Beispiele aus dem Ruhrgebiet. So verzichten Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, sein Bottroper Amtskollege Bernd Tischler und Karin Welge aus der Nachbarstadt Gelsenkirchen auf eine erneute Kandidatur.

Erst im Dezember 2024 präsentierte der OB das neue Plakat und den neuen Fritz-Pin für die Cranger Kirmes 2025: Dabei ist die Kirmes für ihn ein voller Terminkalender und ein

Doch zurück nach Herne. Hier sieht der Verwaltungschef viele Projekte, die er in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht habe. Dazu gehören bereits fertiggestellte (unter anderem Neue Höfe Herne und Europaplatz, dazu mehrere Parks, Kitas und Schulen), laufende (Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung, neue Feuerwehr- und Rettungswache) und geplante Projekte (Technologiewelt samt Seilbahn auf Blumenthal, Klimasiedlung Wiescherstraße sowie Urban Arts Center in Wanne). Von den noch nicht fertigen Projekten möchte er möglichst viele zu Ende führen.

'Stolzer Blick auf Herne'

„Man blickt wieder mit Stolz auf die Stadt. Herne hat sich von der grauen Maus zu einer modernen, europäischen Großstadt entwickelt“, fasst Dudda zusammen. Aber: „Da ist weiterhin noch vieles zu tun und vieles ist noch wackelig.“ Zudem würde auch kein Projekt ohne Probleme verlaufen, Vernetzungen wären ebenso immens wichtig.

Für Dudda sei es auch wichtig, dass seine Mitarbeiter ihm deutlich gemacht hätten, dass er sich aufstellen lassen soll. Für den anderen Fall wäre laut ihm noch genug Zeit für seine Sozialdemokraten gewesen, einen neuen Kandidaten aufzustellen. Der Nominierungsparteitag der Herner SPD soll im Februar 2025 sein.

Wahlkampf startet

Nun startet aber langsam der Wahlkampf. „Ich werbe ab sofort um Unterstützung“, betont Dudda, der auch als Spitzenkandidat für die SPD im Ruhrgebiet bleiben möchte, um somit weiterhin Vorsitzender des Ruhrparlaments zu bleiben. Das Ruhrparlament ist die Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhr (RVR). Ebenso möchte er weiter Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft sein. Für Herne hat er mehrere Konkurrenten. Die größten Chancen dürfte die Kandidatin der CDU, Bettina Szelag, haben – sie wurde bereits Ende August 2024 vom Kreisvorstand der Christdemokraten nominiert (halloherne berichtete).

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Dudda bekräftigte abschließend, dass er, wenn er nicht wiedergewählt werden sollte, nicht plant, mit dem Arbeiten aufzuhören. "Das habe ich nie gesagt. Mein gesetzliches Rentenalter liegt bei 67", betont der 61-Jährige. Am liebsten möchte er noch weiterarbeiten - als Oberbürgermeister der Stadt Herne.

Dienstag, 10. Dezember 2024 | Autor: Marcel Gruteser