
Monster-Modelle von Zecke, Floh und Laus
Parasiten des Menschen - Sonderausstellung
Münster(lwl). Zecke, Floh und Laus sind normalerweise auch im LWL-Museum für Naturkunde in Münster selten zu finden. Im Fall einer Ausstellung macht das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) eine Ausnahme: Jetzt wurden speziell für das Museum angefertigte Modelle dieser Tiere angeliefert. Beim Auspacken ist besondere Vorsicht geboten. Winzige Krallen und jedes Haar am Körper der Modelle muss sorgsam behandelt werden, damit nichts abricht. Denn die Parasiten-Modelle kommen in die neue Sonderausstellung Beziehungskisten - Formen des Zusammenlebens in der Natur, die ab dem 25. September 2019 zu sehen ist.

Die drei Parasiten des Menschen zeigen beispielhaft, dass Beziehungen in der Natur nicht immer zum Nutzen aller Beteiligten sind. Die Ausstellung beschäftigt sich mit den verschiedenen Beziehungen zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen. „Parasiten wie Zecken, Flöhe oder Läuse sind an sich schon unangenehm, sie als gut 40 Zentimeter große Modelle vor sich zu sehen, macht sie nicht sympathischer. Der Stechrüssel der Zecke oder der Stachel einer Laus wirken so nochmal ganz anders“, erklärt Ausstellungsmacherin Dr. Michaela Klösener. „Durch die Vergrößerung können sich die Besucherinnen die Tiere und ihre Anpassungen an den Menschen genau ansehen“, so die Wissenschaftlerin.

Ektoparasiten
Zecken, Flöhe und Läuse sind sogenannte Ektoparasiten. Das heißt, sie befallen den Menschen außerhalb des Körpers und versuchen für die Nahrungsaufnahme Blut zu saugen. „Der Blutverlust an sich ist nicht dramatisch“, sagt Klösener. „Die Krankheiten, die etwa Zecke und Floh übertragen können, sind das Gefährliche.“ Durch Flöhe wurde früher zum Beispiel die Pest übertragen, und auch heute noch können sie andere Krankheiten weitergeben. Bei Zecken sind die bekanntesten übertragenen Krankheiten die Lyme-Borreliose und das FSME-Virus.

3D-Verfahren
Hergestellt hat die Modelle Präparator Klaus Leitl aus Salzburg im modernen 3D-Druckverfahren. Zunächst hat er die Tiere dafür am Computer modelliert, bevor er die einzelnen Teile aus einem Photopolymerharz gedruckt und durch UV-Licht ausgehärtet hat. Danach mussten die Teile noch geschliffen, bemalt und schließlich zusammengebaut werden. Durch die neuen 3D-Druckverfahren können gerade bei Insekten so besonders feine Körperteile hergestellt werden.