Joachim Król in Ludwigshafen geehrt
'Preis für Schauspielkunst'
„Er war der zweite, der in dieser Bergmannsfamilie auf die Welt kam an einem 17. Juni, im westfälischen Herne – denn er hat noch einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester – zwischen den Steinkohle-Zechen, im Bergarbeiterviertel Horsthausen. Da sieht es ein bisschen so aus wie hier in Ludwighafen, nein, der Rhein fehlt – und nicht nur das: in Herne, auf halloherne.de, da wird absolut regelmäßig berichtet, was er so macht, der große Sohn der Stadt“.
So begann am 30. August 2024 beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein eine Laudatio auf Herne und, neben Wotan Wilke Möhring, den derzeit populärsten Schauspieler der Stadt. In seiner 20. Ausgabe, die vom 21. August bis 9. September 2024 die Rekordzahl von mehr als 125.000 Besuchern in die Kinozelte auf der Parkinsel am Rhein lockte, wurde Joachim Król vor 2.300 Gästen mit dem „Preis für Schauspielkunst“ ausgezeichnet. Im Anschluss präsentierte das Festival zwei Filme aus dem über hundert Produktionen umfassenden Werk des gebürtigen Herner Schauspielers: „Endlich Witwer – Griechische Odyssee“ und „Der König von Köln“.
„Das Festival ist mein Lieblingsfestival“, so Schauspiel-Preisträger Joachim Król. „In so einem Moment, wenn man so eine tolle Laudatio hört, dann kommt man an Danksagungen natürlich nicht vorbei. Denn all das, was Michael Kötz über mich erzählt hat, hat mit unendlichen vielen Leuten zu tun. Das geht ja nicht ohne die vielen Kreativen an meiner Seite. Und sollten Sie mich jemals sagen hören, mir geht es nicht gut, kann mal jemand den Doktor holen? – Dann holen Sie Dr. Kötz. Er muss nur seine Rede wiederholen, dann geht es mir wieder gut.“
„Er wirft sich in seine Rolle, er spielt sie nicht, er verkörpert sie buchstäblich, verschmilzt mit ihr. Und er macht das schonungslos“, so der Ludwigshafener Festivalintendant Dr. Michael Kötz in seiner Laudatio. Weiter über den Herner Schauspieler: „Ich vermute, wenn man ihn seitens der Regie machen lässt, dann tut er es auch: nämlich sich selbst vergessen, mit Haut und Haaren in der Rolle verschwinden, schonungslos sozusagen, ohne Rücksicht auf Verluste. Er wirft sich buchstäblich in sie hinein, er verschwindet darin, er fährt in seine Rolle wie dereinst sein Vater hinab in den Stollen fuhr, jenseits jeden Dünkels, jenseits der Versuchung, denen manch anderer Schauspieler erliegt, nämlich sich in ein gutes Licht zu rücken vor der Kamera. Joachim Król macht das nicht, er hat es nicht nötig. Er ist wie er ist und er ist ein Kumpel seiner selbst, einer, der alles gibt und nie nur etwas vortäuscht. Einer aus dem Bergarbeiterviertel von Herne, einer, den es mit Sicherheit kein zweites Mal gibt.“
Hier geht es zur Laudatio von Dr. Michael Kötz in der gesamten Länge