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Leander Haußmann hat „Einer flog über das Kuckucksnest“ in Berlin inszeniert.

Ruhrfestspiel-Vorverkauf 2023 startet

'Rage und Respekt'

Mit einem qualitativ wie quantitativ so starken Programm wie schon lange nicht mehr finden vom 11. Mai bis 11. Juni 2023 in Recklinghausen erstmals seit den Corona-Zeiten die Ruhrfestspiele in analoger Voll-Präsenz statt. 650 Künstler aus aller Welt sind in 90 Produktionen mit rund 300 Veranstaltungen zu erleben in 13 Spielstätten, darunter auch dem Rathaus Recklinghausen. Der Kartenvorverkauf für die 77. Auflage des Festivals beginnt am Donnerstag, 2. März 2023, um 9 Uhr im Netz unter ruhrfestspiele.de, wo auch das 190seitige Programmbuch heruntergeladen werden kann, sowie in der Kartenstelle an der Martinistraße 28 am Recklinghäuser Hauptbahnhof unter Tel 02361 – 92180.

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„Es ist unruhig in der Welt. Es herrscht seit einem Jahr Krieg in Europa. Der menschengemachte Klimawandel zeigt immer deutlicher Auswirkungen. Im Iran und in Afghanistan gehen mutige Frauen für ihre Rechte und Freiheiten auf die Straße und riskieren dabei alles. Auch hierzulande wächst der gesellschaftliche Druck“, so Ruhrfestspiel-Intendant Olaf Kröck zum heurigen Motto „Rage und Respekt“: „Aber das Erdbeben in Syrien und in der Türkei hat gezeigt, dass die Menschen in Europa weiterhin zu Solidarität bereit sind. Kunst kann die Herausforderungen der Welt alleine nicht lösen, kann aber Teil einer Lösung sein – kann Fragen stellen, kann Raum für Begegnung und respektvolles Miteinander sein, kann Ungesehenes sichtbar, Leises hörbar, Unverständliches spürbar machen, kann respektvoll und solidarisch sein.”

Eröffnung auf dem Grünen Hügel

Intendant Olaf Kröck präsentierte das Programm der 77. Ruhrfestspiele, das heuer unter dem Motto „Rage und Respekt“ steht.

Internationale Schauspiel- und Tanzproduktionen, deutschsprachige Inszenierungen, Literatur, Neuer Zirkus sowie Kinder- und Jugendtheater stehen im Zentrum eines Festivals, das Kultur für alle bieten will. Nicht zuletzt deshalb sind die Eintrittspreise nur in den höheren Kategorien um maximal 1,50 Euro erhöht worden. Multidisziplinäre Performances, Bildende Kunst sowie Diskursformate beleuchten relevante politische Fragen. Ein in diesem Jahr äußerst populäres Musik- und Kabarettprogramm rundet das Programm ab, das – nach dem traditionellen Kulturvolksfest am 1. Mai 2023 auf Recklinghausens Grünem Hügel zwei Tage später – mit einer Rede der vielfach ausgezeichneten Autorin und Übersetzerin Anne Weber im Großen Haus eröffnet wird.

Die Eröffnungsinszenierung am 3. Mai 2023 ist zugleich eine Deutschlandpremiere: „Drive Your Plow Over the Bones of the Dead“ nach dem Roman von Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk in der Regie von Simon McBurney. Mit Kathryn Hunter als Janina Duszejko steht eine der großen Schauspielerinnen Großbritanniens im Zentrum der Inszenierung. Kurzfristig vereinbart wird Olga Tokarczuk am Mittwoch, 7. Juni 2023, im Ruhrfestspielhaus im Gespräch ihren neuen Roman „Empusion“ vorstellen und mit „Übungen im Fremdsein“ besondere Einblicke in ihre Schreibwerkstatt geben – was es nicht mehr ins Programmbuch geschafft hat.

Ery Nrzaramba im „Tempest Project” von Peter Brook.

Weitere Highlights sind die Deutschlandpremiere die letzte Regiearbeit des Theatermagiers Peter Brook, „Tempest Project“ nach William Shakespeare, die Europapremiere von „Pah-Lak“ von Abhishek Majumdar, einer Koproduktion mit dem Tibet Theatre, die Uraufführung „AND NOW HANAU“ von Tuğsal Moğul und, als Gastspiel des Hamburger Thalia-Theaters, „Der Wij“ in der Regie von Kirill Serebrennikov. Eine weitere Uraufführung ist die Koproduktion „Phädra, in Flammen“ von Nino Haratischwili mit dem Berliner Ensemble in der Regie von Nanouk Leopold mit Constanze Becker in der Titelrolle.

William Shakespeares „Macbeth“, eine Koproduktion mit Bern, feiert in der Regie von Roger Vontobel mit Werner Wölbern in der Titelrolle in Recklinghausen Premiere. Weitere sicherlich ausverkaufte Gastspiele sind Heinrich von Kleists Lustspiel „Der zerbrochne Krug“ in der Regie von Anne Lenk mit Ulrich Matthes als Dorfrichter Adam vom Deutschen Theater Berlin, Leander Haußmanns Adaption des Kino-Blockbusters „Einer flog über das Kuckucksnest“ am inklusiven Berliner Theater RambaZamba sowie Isabella Rossellinis Soloabend „Darwin’s Smile“.

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Im Tanz zeigen die Ruhrfestspiele in diesem Jahr vier internationale Arbeiten von Sharon Eyal, Stephanie Lake, Sung Im Her (Deutschlandpremiere) und Sasha Waltz. In der Literatur sind in diesem Jahr Judith Hermann, Mithu Sanyal und Christoph Ransmayr beim Kritiker und Moderator Denis Scheck zu Gast. Mit thematisch in den Spielplan eigebetteten Lesungen kommen u. a. die Schauspieler Paula Beer und Devid Striesow ins Festspielhaus. Im Musikbereich sind u. a. Angela Winkler mit dem musikalisch-literarischen Abend „Brecht im Spiegel“, Matthias Brandt mit der Wort-Musik-Collage „Die Berkwerke zu Falun“ von E.T.A. Hoffmann, der Improvisationskünstler Hauschka und die Neue Philharmonie Westfalen zu Gast. Last but not least: Für rasch ausverkaufte Kabarettabende stehen Namen wie Storno, Wladimir Kaminer, Wilfried Schmickler und Fatih Cevikkollu.

Freitag, 24. Februar 2023 | Autor: Pitt Herrmann
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