
Aufgrund von Energiekosten, ver.di kritisiert das Vorgehen
Ruhr-Uni spart bis zu 250 Stellen ein
Bochum. Wegen der massiv gestiegenen Energiekosten hat das Rektorat der Ruhr-Universität kurzfristige und einmalige Maßnahmen beschlossen, heißt es in einer Mitteilung.
Die Folgen der Energiekrise treffen die Ruhr-Universität 2022 und 2023 mit voller Wucht und führen zu erheblichen finanziellen Aufwendungen. Zur Finanzierung der massiv gestiegenen Energiekosten hat die Ruhr-Universität Sparmaßnahmen beschlossen.
Sechsmonatiger Einstellungsstopp
So ist ein sechsmonatiger Einstellungsstopp und eine damit verbundene kritische Überprüfung von Verlängerungen und Entfristungen von Arbeitsverträgen in der Verwaltung und den Zentralen Betriebseinheiten vorgesehen. Durch den Einstellungstopp fallen keine Stellen weg oder werden gestrichen, sondern sie werden nur temporär nicht nachbesetzt.
„Seit Anfang November 2022 kennen wir die Rahmenbedingungen der Strom- und Gaspreisbremse des Bundes und die des NRW-Nachtragshaushalts für das Jahr 2022. Wir müssen momentan davon ausgehen, dass wir die massiven Mehrkosten für Strom und Gas nur zu einem geringen Anteil kompensiert bekommen. Hier bräuchten wir deutlich mehr Unterstützung vom Bund und vom Land“, sagt Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt.
Ziel: Sieben Millionen Euro sparen
Der Einstellungsstopp hat zur Folge, dass im nächsten halben Jahr in der Universitätsverwaltung und den Zentralen Betriebseinheiten (beispielsweise Botanischer Garten, Universitätsbibliothek, IT.SERVICES, Zentrum für Wissenschaftsdidaktik) keine Einstellungen vorgenommen werden. Aufgrund unserer Erfahrungen der letzten Jahre geht die Uni davon aus, dass bis zu 250 Stellen vorerst nicht nachbesetzt oder neu ausgeschrieben werden. Das Ziel sind Einsparungen in Höhe von sieben Millionen Euro. Die Forschung ist davon nicht betroffen.

Die Gewerkschaft ver.di kritisiert das Vorgehen und spricht von einem „völlig falschen Signal". Die angedachten Sparmaßnahmen treffen die Beschäftigten hart, jede zehnte Stelle ist vom Personalabbau betroffen. Die zuständige Gewerkschaftssekretärin, Dorothea Rensmann, steht mit dem Personalrat der Ruhr Uni und ihren ver.di Mitgliedern in engen Kontakt und Austausch. Dorothea Rensmann sagt: „Ein Wiederbesetzungsstopp aufgrund der Energiekrise ist nicht alternativlos.“
Ver.di fordert alternative Finanzierungen umzusetzen und das „verantwortungslose Handeln sofort zu beenden“ und auch „Einsparungsbeiträge von Führungskräften einzufordern“. Bereits jetzt würden dem Personalrat Überlastungsanzeigen vorliegen. Die Gewerkschaftssekretären Dorothea Rensmann gibt zu bedenken, dass die betroffenen Fachkräfte, die zum Teil an der Ruhr Uni Bochum ausgebildet wurden, danach nicht so einfach wieder zurückgewonnen werden können.