
Live an der Rheinoper und im Stream
Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“
Katerina Ismailowa (die polnische Sopranistin Izabela Matula als Gast) ist mit dem langweiligen und zudem noch impotenten Kaufmann Sinowi Borissowitsch Ismailow (der finnische Tenor Jussi Myllys) verheiratet. Sie muss zudem ihren tyrannischen Schwiegervater Boris Timofejewitsch (der Bassist Andreas Bauer Kanabas als Gast von der Oper Frankfurt/Main) ertragen, weshalb sie der erbarmungslosen Rohheit, Despotie und Grausamkeit ihres Goldenen Käfigs entfliehen will.
Die lebens- und liebeslustige Frau gibt ihrer rauen Sehnsucht nach Freiheit Raum, als Sergej (der russische Tenor Sergey Polyakov als Gast) bei der Familie Ismailow zu arbeiten beginnt. Sie wirft sich in eine leidenschaftliche Affäre mit ihm - und mischt dem Schwiegervater Gift ins Essen. Doch die zunehmende Radikalität ihres Verlangens nach Selbstbestimmung wird weitere Opfer fordern...
Wie weit darf ein Mensch gehen
Wie weit darf ein Mensch gehen, um sich aus unwürdigen Verhältnissen zu befreien? Hier wird eine Frau niederträchtig zur Mörderin, und doch gilt ihr die Sympathie des 26-jährigen Komponisten Dmitri Schostakowitsch in seiner am 22. Januar 1934 im Leningrader Maly-Theater uraufgeführten Oper „Lady Macbeth von Mzensk“. Seine groß angelegte, expressive Partitur zwischen tragischer Wucht und Satire, praller Groteske und erschütterndem Realismus, die nichts beschönigt und doch alles fühlbar macht, ist ein Meisterwerk des 20. Jahrhunderts.
Regisseurin Elisabeth Stöppler und ihr Team (Bühne: Annika Haller, Kostüme: Su Sigmund) erzählen nach der „Jungfrau von Orléans“ von Peter I. Tschaikowsky an der Deutschen Oper am Rhein eine weitere radikal widersprüchliche Frauenfigur. Nach der gefeierten Premiere am 22. Februar 2025 im Opernhaus Düsseldorf steht die dreistündige Aufführung unter der musikalischen Leitung von Chefdirigent Vitali Alekseenok noch zwei Mal, am 18. April und am 3. Mai 2025 auf dem Spielplan. Tickets unter operamrhein.de oder im Opernshop unter Tel. 0211-89 25 211.
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- Freitag, 18. April 2025, um 18:30 Uhr
Kostenloses Streaming
Die Deutsche Oper am Rhein macht mit einer ihrer neuesten Opernproduktionen ein kostenfreies Streaming-Angebot: Ab sofort ist Dmitri Schostakowitschs Vierakter nach der gleichnamigen Erzählung von Nikolai Leskow für sechs Monate – bis zum 28. September 2025 – in voller Länge über die Online-Plattform operavision.eu kostenlos abrufbar.
Unterstützt durch das Creative Europe Programm der EU vereint OperaVision kostenlos Live-Streams und Videos-on-demand von Opernhäusern und Festivals aus ganz Europa. Im Rahmen des Programms Opera Europa Next Generation stehen die Sichtbarkeit und Entwicklungsmöglichkeiten von Nachwuchskünstlern besonders im Fokus. 44 Opernhäuser und Talentförderorganisationen aus 17 Ländern sind daran beteiligt. So bietet die Deutsche Oper am Rhein ergänzend zum Streaming von „Lady Macbeth von Mzensk“ u. a. einen Trailer, der das Augenmerk auf die drei jungen Solisten Constantin Moţei, Maria Polańska und Valentin Ruckebier lenkt.