Pläne für Anfänge um 7:45 und 8:30 Uhr noch nicht abgesegnet
Schulstartstaffelungen ab 16. November
Nach längeren Überlegungen des Fachbereichs Schule der Stadt Herne und der HCR steht nun fest, wie es zu Schulzeiten morgens mit den Entzerrungen im Öffentlichen Nahverkehr weitergehen soll. Ab Montag, 16. November 2020, sollen vorerst bis zum 29. März 2021 und damit dem letzten Tag vor den Osterferien, morgens die Klassen 5, 6 und 7 um 7:45 Uhr mit dem Unterricht beginnen, die Klassen 8, 9 und 10 um 8:30 Uhr. Damit soll die Zahl der Personen in Bussen um die Hälfte reduziert werden, damit die Ansteckungsgefahr geringer ist. Grundschüler, Oberstufenschüler und Berufskollegs sind davon nicht betroffen.
Wichtig ist: Der Linienfahrplan fährt normal weiter, nur die 17 Einsatzbusse der HCR, die derzeit schon fahren, sind davon betroffen und fahren daher demnächst doppelt so oft. Festzuhalten bleibt, dass die Bezirksregierung Arnsberg noch ein Veto einlegen kann.
Rund 18.000 Schüler und 2.000 Lehrer müssen wochentags zu den Schulen, da war und ist es klar, dass es in den Bussen eng wird. Das konnten auch die zusätzlichen Einsatzbusse der HCR nicht verhindern.
Andere Zeiten waren angedacht
Andreas Merkendorf, Fachbereichsleiter für Schulen in Herne, sprach zuletzt viel mit Schulformsprechern, Elternvertretern sowie dem Nahverkehrsunternehmen über Alternativen. Angedacht war zunächst, den ursprünglichen Start um 8 Uhr für die jüngeren Stufen zu lassen, die Älteren sollten dann um 8:45 Uhr starten. „Das hätte für uns auch weniger Organisationsaufwand bedeutet“, sagte HCR-Chef Karsten Krüger, der die komplette Situation als absolut kompliziert bezeichnete.
Merkendorf ergänzte: „Wir wollten das daher auch umsetzen.“ Doch es gab ein Problem: Das Schulgesetz. Dieses lässt keinen späteren Staffelstart als 8:30 Uhr zu. „Daher müssen alle nun ein klein wenig anders planen, ein Teil fährt 15 Minuten früher in die Schule, der andere Teil 30 Minuten später“, so Merkendorf.
Zusätzlich sagte der Schulamtsleiter, dass die neue Regelung „jetzt schon“ und nicht „erst jetzt“ kommt. Die Abstimmungen, Absprachen und Befragungen hätten lange gedauert, dazu kam der zum großen Teil lange und warme Spätsommer, bei dem auch teilweise auf das Fahrrad zurückgegriffen wurde.
„Wir wollten auch gerne weitere Busse einsetzen, nur gab es schlicht keine verfügbaren. Die von der Landesregierung angebotenen waren nur Reisebusse und daher aufgrund von engen Gängen, fehlenden Schildern und fehlender Barrierefreiheit nicht nutzbar“, erläutert Dirk Person, Betriebsleiter der HCR. Außerdem wären sie auch ein an Schulstartstaffelungskonzept der jeweiligen Stadt geknüpft gewesen. Ohne Konzept, keine Busse.
Durch das schlechtere Wetter seien in Gelenkbussen rund 80 Schüler (bei maximal 100 Kapazität) unterwegs, sagte Person. „Das ist durch die Maskenpflicht auch so in Ordnung, müsste man den Abstand einhalten, wären um die 25 oder 30 möglich.“
Schulen wurden informiert
Die Schulformsprecher wurden am Freitag (23.10.2020) per Anruf von Merkendorf über die neue Regelung informiert, der Krisenstab sollte es anschließend noch beschließen. Zudem ging am Freitag eine Mail an alle Schulen heraus, am Montag wird das Vorhaben offiziell per Post zugestellt. Schulkonferenzen und Gespräche mit Elternpflegschaftsvorsitzenden werden an den jeweiligen Schulen wohl noch folgen. Danach gelte es aber noch die Meinung der Schulaufsicht in Arnsberg abzuwarten, sagte Merkendorf. Sagt sie Ja, ist alles in Ordnung, sagt sie Nein, müsste auf Vorschläge zur Veränderung gewartet werden.
Die Rückmeldungen der Realschule Crange, der Mont-Cenis-Gesamtschule und des Gymnasiums Eickel seien im Vorfeld positiv gewesen. Alle drei hatten ein Schulstartentzerrungsverfahren bereits selbst getestet, wenn auch bei der MCG und am Gymnasium Eickel nur mit 15 Minuten Differenz.