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Bei der Übergabe der Spende der Vestischen ans AWO-Frauenhaus in Gelsenkirchen: (v. l.) Admir Bulic (Geschäftsführer AWO Unterbezirk Gelsenkirchen/Bottrop), Laura Holsten (Bereichsleiterin Gleichstellung & Weiterbildung AWO Unterbezirk Gelsenkirchen/Bottrop), Anna-Lena Karl (Aufsichtsrätin Vestische Straßenbahnen GmbH), Martin Schmidt (Geschäftsführer Vestische Straßenbahnen GmbH). Es fehlen aufgrund des Formats des mitgeschickten Fotos: Daniel Siebel (Vorsitzender des Ausschusses für Soziales und Arbeit Gelsenkirchen) und Andrea Henze (Sozialdezernentin Stadt Gelsenkirchen).

Spende der Vestischen geht an AWO-Frauenhaus in Gelsenkirchen

Schutz und Hilfe bei häuslicher Gewalt

Die Weihnachtsspende der Vestischen kommt diesmal dem Frauenhaus der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Gelsenkirchen zugute. Frauen und Kinder in höchster Not finden dort seit März 2024 Schutz und Unterstützung.

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Diese wertvolle Arbeit unterstützt die Vestische gerne. Traditionell verzichtet der Aufsichtsrat des Nahverkehrsunternehmens für einen guten Zweck auf Weihnachtsgeschenke und rundet den gesparten Betrag auf. So sind in diesem Jahr 1.250 Euro zusammengekommen. Geld, das das Frauenhaus-Team gut gebrauchen kann und sinnvoll investieren wird. Beispielsweise in Sprach- und Kochkurse, die die Frauen auf ein selbstständiges Leben vorbereiten. In Therapien bei traumatischen Erfahrungen, die beinahe alle Bewohnerinnen und oft leider auch ihre Kinder erleben mussten. Oder in Einrichtungsgegenstände, die die Unterkunft auf Zeit zu einem Zuhause machen.

Unterfinanziert und überbelegt

Ohne Spenden ist das alles nicht zu leisten. Frauenhäuser sind bundesweit unterfinanziert und vor allem überbelegt. Das gilt auch für Gelsenkirchen. „Sobald wir das Ampelsystem auf Grün stellen, weil ein Platz frei geworden ist, steht unser Telefon nicht mehr still“, sagt AWO-Bereichsleiterin Laura Holsten. Länger als eine Nacht bleibt kein Bett unbelegt. „Der Bedarf steigt, weil immer mehr Frauen sich trauen, aus einer gewalttätigen Beziehung auszubrechen. Das ist eine positive Entwicklung, die aber zugleich den Druck auf das ohnehin bereits belastete System erhöht.“

Die Stadt Gelsenkirchen hat als erste Kommune in NRW ein zweites Frauenhaus geschaffen, um den Bedarf in der Region zu decken. Die AWO-Einrichtung bietet acht Schutzplätze für Frauen sowie zehn für Kinder. Kleine Wohneinheiten garantieren Privatsphäre, die in traumatischen Situationen wichtig ist. Zudem gibt es spezielle Räume für Jugendliche, Kinder und Kursangebote. Fünf Mitarbeiterinnen kümmern sich mit großem Engagement um die Gäste und helfen ihnen beim Start in ein neues Leben – beispielsweise bei Behördengängen und der Suche nach einem Job oder Kita- und Schulplätzen. So können die Frauen im Idealfall nach drei bis sechs Monaten in eine eigene Wohnung ziehen.

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Sichere Unterkunft wichtig

„Vor Gewalt, Unterdrückung und Psychoterror zu fliehen verlangt immensen Mut von den Frauen“, sagt Anna-Lena Karl, Aufsichtsrätin der Vestischen. „Wir alle tragen Verantwortung dafür, dass sie eine sichere Unterkunft finden und Unterstützung bekommen, um auf eigenen Beinen zu stehen und sich zu wehren. Denn Gewalt ist nie Privatsache.“

Mittwoch, 8. Januar 2025 | Quelle: Pressedienst Vestische