
Serie 'Frauen ins Scheinwerferlicht' über Magierin Amila
Sie verzaubert Gäste im eigenen Theater
Was als Serie zum Weltfrauentag begann, geht nun weiter. halloherne-Redakteurin Julia Blesgen spricht mit verschiedenen Frauen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Dabei geht es unter anderem um ihre persönlichen Werdegänge, die Herausforderungen, denen sie sich stellen mussten oder was sie ihrem jüngeren Ich oder anderen jungen Mädchen nun mit auf den Weg geben würden. Alle weiteren Teile der Serie sind auf halloherne zu finden.
Dieses Mal erzählt Zauber- und Gedankenkünstlerin Amila, wie sie zu einer von nur vier hauptberuflichen Magierinnen Deutschlands wurde und sich ihren Traum vom eigenen Zaubertheater in Bochum erfüllte. Zuletzt entzückte Amila das Publikum während der Eröffnung der Herner Frauenwoche (halloherne berichtete).
Liebe zum Theater durch den Vater geweckt
Ihre Liebe zum Theater wurde bereits mit sieben Jahren durch ihren Vater geweckt. Da dem Vater die kulturelle Bildung seiner Tochter am Herzen lag, besuchten sie einmal im Monat das Staatstheater Saarbrücken, wo Amila zwischen einer Opern-, Operetten- oder Theatervorstellung wählen durfte. Inspiriert durch diese Vorführungen begann sie, Ballett zu tanzen und Querflöte zu spielen.
Ihre ersten Anfänge in Sachen Zauberei machte sie mit 13 Jahren. Damals zeigte ihr ein Schulfreund erste Kartentricks. Doch wer nun denkt, dass Amila ab da direkt als Magierin durchstartete, der irrt. „Zauberei war für mich da nur ein Hobby“, erinnert sich die gebürtige Emsländerin lachend zurück, deren Familie mit ihr ab ihrem 7. Lebensjahr nach Saarbrücken gezogen ist.
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Außerdem wollte Amila damals noch Bühnenbildnerin werden. Deshalb machte sie nach der Schule eine Ausbildung zur Möbelschreinerin. Jedoch erhielt sie nach dem erfolgreichen Abschluss an keinem Theater eine Anstellung, der Grund waren auch schon damals massive Einsparungen im Kultursektor.
Die junge Frau kehrte zu ihren Wurzeln der Magie zurück und feierte schon bald erste Erfolge. 2006 trat sie im Programm „Zauber Zauber“ im Apollo Varietétheater in Düsseldorf auf. Es folgten weitere Engagements in Freizeitparks, auf Galas, im Tropical Islands, auf Firmenevents, auf diversen Kreuzfahrtschiffen und 2010 war sie auf ProSieben bei „The next Uri Geller“ zu sehen mit ihrer spektakulären Wassertank Illusion zu sehen und zuletzt auf RTL mit den Ehrlich Brothers im „Showdown der weltbesten Magier“.
Weibliches Pendant zu Hans Klok
Zu ihrem Programm zählten damals Großillusionen, bei denen bis zu sechs Tänzer an ihrer Seite waren. „Ich habe damals Männer zersägt, erscheinen und verschwinden lassen und war somit das weibliche Pendant zu Hans Klok. Doch immer wieder kamen die Zuschauer nach der Show zu mir und wollten mit mir über meine Kartentricks sprechen“, sagt Amila.
Dies führte bei der Zauberin zum Umdenken. Sie wollte interaktiver werden und eine größere Nähe zum Publikum. Letztendlich stellt sie ihr ganzes Programm um. Fortan setzte sie auf Close-up- beziehungsweise Stand up-Magie.
Suite Magic Theater wurde 2023 eröffnet
Im Jahr 2023 setzte Amila dann noch eins drauf und eröffnete ihr eigenes Zaubertheater: Das Suite Magic Theater, Harpener Feld 11, mit 22 Sitzplätzen in Bochum. Hier können die Besucher ein ganz persönliches und exklusives Zauberevent genießen. Ein bisschen Pionierin ist sie damit übrigens auch in der Zauberwelt. Mit ihrem Suite Magic Theater ist sie nämlich die einzige Magierin in Deutschland, die ein eigenes Zaubertheater besitzt.

Bei der Nachfrage, ob es denn schon immer ihr Traum war, ein eigenes Zaubertheater zu eröffnen, muss Amila lachen. „Es war reiner Zufall. Ich war wie so oft in meinem Leben zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, freut sich die Magierin.
Denn eigentlich war Amila nur für ein Fotoshooting im Gebäude des heutigen Theaters, doch die Location begeisterte sie und in ihr erwachte die Vision eines eigenen Theaters. Sie entwickelte ein Konzept, von dem sie auch den Inhaber des Fotostudios überzeugen konnte. Heute teilen sich der Fotograf und sie die Location. Unter der Woche nutzt er die Räume für seine Fotografie und am Wochenende verzaubert Amila ihr Publikum.
'Mit den Waffen einer Frau'
Ihr neustes Bühnenprogramm heißt „Mit den Waffen einer Frau“. In ihrer Show geht sie unter anderem dem Mythos auf den Grund: „Was ist eigentlich die schärfste Waffe einer Frau?“ Dabei setzt sie auf Interaktivität und bindet ihr komplettes Publikum ein, das kommt an. Nahezu jeder Besucher wird praktisch Teil einer ihrer Zaubertricks und unglaublich mentalen Effekten.
„Mir ist es wichtig, dem Publikum ein unvergessliches Erlebnis in einem magischen Ambiente zu bereiten. Am Anfang der Show kennen sich die Leute nicht, aber dadurch, dass alles so herzlich ist und eine Wohlfühlatmosphäre bietet, quatschen in der Pause schon alle miteinander, als würden sie sich ewig kennen“, zeigt sich die Künstlerin erfreut.
Es gab keine weiblichen Vorbilder
Weibliche Vorbilder habe Amila keine gehabt. Der Grund ist einfach - macht jedoch auch nachdenklich: Es gab zu Beginn ihrer Karriere einfach so gut wie keine Zauberinnen, an den sie sich hätte orientieren können. „Ich bin nur eine von vier Zauberinnen in Deutschland, die von ihrer Kunst leben können. Insgesamt gibt es weltweit nur 45 bis 50 hauptberufliche Magierinnen. Bei den Männern sind es rund 45.000“, erläutert Amila.
Sie selbst habe sich eigene Vorbilder gesucht. So sei sie beispielsweise immer schon sehr beeindruckt von den Künsten vom Niederländer Hans Klok gewesen. Nun ist Amila mit ihren Künsten und eigener Show sicherlich selbst ein Vorbild für zahlreiche junge Mädchen und Frauen, die in der Branche Fuß fassen wollen.
Wer Amila einmal live erleben möchte, kann sich Tickets für ihre Zaubershow sichern. Die Zeiten sind immer samstags um 20 Uhr und sonntags um 19 Uhr. Mehr Infos gibt es auf der Homepage des Theaters. Der Einlass ist ab 14 Jahren geeignet. Es gibt einen barrierefreien Zugang und kostenfreie Parkplätze auf dem Gelände. Zur Begrüßung erhält jeder Gast einen Welcome-Drink.
