
Alexander Vogt (SPD) stellt Anfrage an NRW-Regierung
'So geht klimafreundlicher Reifenwechsel'
Im Sinne einer umweltfreundlichen öffentlichen Beschaffung ermöglicht die EU seit Kurzem, dass nun auch alle Fahrzeuge der öffentlichen Hand wiederaufbereitete Reifen statt ausschließlich Neureifen verwenden dürfen. Mit Reifen Stiebling gibt es auch in Herne einen Vorreiter des Verfahrens der sogenannten Reifenrunderneuerung. Um die klimaschonende Methode auf Landesebene voranzutreiben, hat der Herner Landtagsabgeordnete Alexander Vogt (SPD) eine Anfrage an die schwarz-grüne Landesregierung gestellt.
Nach spätestens 150.000 Kilometern müssen die Reifen von LKWs und Bussen ausgewechselt werden. Statt neu hergestellter Reifen können hierfür auch wiederaufbereitete, runderneuerte Reifen verwendet werden. Nach Untersuchungen des Fraunhofer-Instituts UMSICHT aus dem Jahr 2022 werden bei der Runderneuerung von Reifen bis zu zwei Drittel weniger Rohstoffe verbraucht als bei der Herstellung von Neureifen. Mit dem Green Deal der EU ist dieses Verfahren daher explizit auch für alle Fahrzeuge der öffentlichen Hand ermöglicht worden.
Alexander Vogt, der als stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion sowohl für Wirtschafts- als auch für Verkehrspolitik zuständig ist, erklärt: „Diese Möglichkeit sollte die schwarz-grüne Landesregierung nutzen. Mit den Vergabegrundsätzen der Gemeinden verfügt das Land NRW über wichtige Hebel, um den Einsatz runderneuerter Reifen bei Vergaben und in den Betrieben der öffentlichen Hand zu stärken.“ Auch andere Beispielmaßnahmen, wie eine Initiative für ein Reifenlabel, das Nachhaltigkeitsaspekte stärker berücksichtigt, oder die Gutschreibung von Krediten, wenn ein Unternehmen auf runderneuerte Reifen setzt, könnten die Reifenrunderneuerung auf Landesebene zum Standard werden lassen. „So ließe sich sowohl der Klimaschutz als auch die lokale Wirtschaft fördern“, so der Herner Landtagsabgeordnete.
Der Import billiger Neureifen aus Nicht-EU-Ländern bedroht allerdings die Wirtschaftlichkeit der Reifenrunderneuerung. „Das wirkt nicht nur den Klimazielen des Landes entgegen, sondern gefährdet auch die Arbeitsplätze der Betriebe der Reifenrunderneuerung in Nordrhein- Westfalen und konkret hier vor Ort in Herne“, befürchtet Alexander Vogt. Daher hat er gemeinsam mit dem Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Jochen Ott und dem wirtschaftspolitischen Sprecher André Stinka eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Die drei Politiker wollen unter anderem herausfinden, ob das Land NRW bei öffentlichen Vergaben den Einsatz runderneuerter Reifen bereits berücksichtigt. Außerdem ist die Landesregierung aufgefordert, konkrete Initiativen aufzulisten, wie sie den Einsatz runderneuerter Reifen fördern wollen. Die SPD-Politiker betonen: „Hier ist die schwarz-grüne Landesregierung in der Verantwortung, sich im Sinne der Kreislaufwirtschaft für das ökologisch und ökonomisch sinnvollere Verfahren der Reifenrunderneuerung einzusetzen.“