Stadt erhält Fördermittel für Modellprojekt
Straßenzustände optimal erfassen
Die Beschaffenheit einer Straße erkennen und die Straßenentwicklung bestmöglich voranbringen, das ist das Ziel der Stadt Herne. Mit dem digitalen Modellprojekt Herne - Innovation für NRW soll dies nun noch besser möglich werden. Am Mittwoch (9.6.2021) überreichte NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach den entsprechenden Fördermittelbescheid über 500.000 Euro an Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.
„Wir sind eine strukturschwache Stadt und setzen uns dafür ein, städtisches Vermögen effizient zu bewirtschaften. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass wir mit dem Modellprojekt Innovationstreiber - auch für andere Städte in NRW - sein können", sagte OB Dr. Frank Dudda.
Seit 2017 seien das NRW-Ministerium und die Stadt Herne im Gespräch für ein solches Projekt. Jedoch haben die umfangreichen Abstimmungen Zeit benötigt. „Bei diesem besonderen Projekt geht es um Straßen. Wir lieben sie und wir hassen sie manchmal. Die Erfassung von Straßenzuständen ist sehr aufwendig. Mit dem neuen Projekt soll das nun anders werden", erläuterte NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach.
Entwicklung einer digitalen Straßenzustandeerfassung
Eva-Maria Stieglitz-Broll, zuständige Abteilungsleiterin für den Straßenbau im im Fachbereich Tiefbau und Verkehr erklärt, dass die angestrebte Straßenzustandserfassung und -bewertung mithilfe von Hardware und Software erfolgen soll.
Von dem neuen Pilotprojekt werde nicht nur Herne profitieren. Das neu entwickelte System, soll dann von mehreren Kommunen wie beispielsweise Coesfeld als Modellstadt genutzt werden.
Schäden im Vorhinein erkennen
„Wir hoffen, dass wir mit der Entwicklung nun Straßenschäden im Vorhinein erkennen können. Es wird darum gehen, Informationen zu erfassen und zu vergleichen. So können wir dann wirtschaftlich sinnvoll planen, welche Straßen saniert werden müssen", so Stieglitz-Broll.
Vier bis sechs Mal im Jahr soll eine solche digitale Erfassung mittels künstlicher Intelligenz erfolgen. Das System könne an Fahrzeugen, Drohnen oder auch Fahrrädern angebracht werden, die dann die Daten erfassen.
Josef Becker, Leiter des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr, lobte das Projekt als Interkommunal, Innovation und als Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung: „Dadurch, dass mehrere Kommunen das System nutzen werden, werden sie direkt in den Prozess mit eingebunden."
Projekt liefert mehr Transparenz
Weiter führt er aus: „Es geht nicht nur um die technische Bewertung und Erfassung von Straßen, sondern auch um eine Mobilitätsbewertung, das Klima, Nebenflächen und Lärmschutz. Ebenso liefert das neue Projekt mehr Transparenz."
Nun soll bald die Ausschreibung starten, um mit einem IT-Partner das System zu entwickeln. „Wir wollen eine Innovationspartnerschaft voranbringen und hoffentlich den Gewinner der Ausschreibung auch von einem möglichen Firmensitz in Herne überzeugen", sagte OB Dr. Dudda.