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Tanzflashmob in Herne als Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen: Ein Teil der weltweiten Aktion „One Billion Rising“, die nun wieder am Mittwoch, 14. Februar 2024, am Robert-Brauner-Platz stattfindet.

One Billion Rising mit neuer Auflage im Jahr 2024

Tanzdemo lädt zum Robert-Brauner-Platz

Die weltweite Solidaritäts-Aktion One Billion Rising setzt sich für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein. Traditionell wird immer am Valentinstag, dem 14. Februar, mit weltweiten Tanz-Flashmobs auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht. Der Aktionstag wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Die „eine Milliarde“ deutet auf eine UN-Statistik hin, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben Gewalt widerfährt.

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Auch Herne beteiligt sich seit jeher an der Aktion. Organisiert wird das Ganze von der Frauen- und Mädchenberatungsstelle Schattenlicht und dem Herner Frauenhaus. Im Gespräch mit halloherne erläutern Annelie Gogolla von der Beratungsstelle Schattenlicht und Anna Kunze vom Frauenhaus Herne, was die Teilnehmer in diesem Jahr erwartet und warum dieser Tag so wichtig ist.

Programmablauf bei One Billion Rising

Los geht es wie gewohnt am Mittwoch, 14. Februar 2024, um 16 Uhr auf dem Robert-Brauner-Platz. Zum Song „Break the Chain“ tanzen dann die Teilnehmenden unter Anleitung von Choreografin Uta Bücking, um ein Zeichen zur Beendigung der Gewalt am weiblichen Geschlecht zu setzen. „Alle sind eingeladen - auch spontan - mitzumachen. Jeder ist willkommen. Gerne kann man sich auch in den Farben rot, pink oder orange kleiden, was aber kein Muss ist", berichtet Annelie Gogolla von Schattenlicht.

Auch die Trommelperformance darf 2024 nicht fehlen.

Bürgermeisterin Andrea Oehler wird die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnen. Musikalisch wird die Veranstaltung von DJ Said Omar begleitet. Außerdem gibt es eine Trommelperformance von Gürkan Ucan vom Kommunalen Integrationszentrum.

Hoffnung auf mehr Teilnehmer

Die Veranstalterinnen hoffen in diesem Jahr auch auf mehr Unterstützung aus der Herner Bevölkerung, denn die Zahlen von Gewalt an Frauen und Mädchen sind weiterhin hoch. „Die Herner haben vor kurzem bei der Demo gegen Rechts gezeigt, dass sie es können und in großer Zahl auf die Straße gehen (halloherne berichtete). Wir würden uns daher sehr freuen, wenn wir mehr Herner für die Solidaritäts-Aktion One Billion Rising gewinnen könnten und sie auch hier Präsenz und Gesicht zeigen würden. Damit wir gemeinsam 'FÜR' die Rechte von Frauen und Mädchen demonstrieren können“, macht Gogolla deutlich.

Anna Kunze vom Frauenhaus Herne ergänzt: „Wir wissen, dass wir mit einer kleinen Demo in Herne nicht die Welt verändern, aber wir verändern so die Situation von betroffenen Frauen und Mädchen. Sie spüren so eine Solidarität und wissen, dass sie nicht allein sind."

'Rise for Freedom - Be the new world'

Das diesjährige Motto lautet im Übrigen 'Rise for Freedom - Be the new world'. „Ich finde das diesjährige Motto total großartig, weil es auch auf die Frage abzielt: 'In welcher Welt will ich leben?' Eine Gesellschaft, die sich für ein Ende von Gewalt gegen Frauen und Mädchen einsetzt, ist eine friedlichere Gesellschaft", sagt Gogolla.

Annelie Gogolla hofft auf eine größere Teilnehmerzahl beim Aktionstag.

'Patriarchalische Strukturen wieder vermehrt verfestigt'

Dass dieser Tag so wichtig ist, sehen beide Frauen jeden Tag bei ihrer Tätigkeit. „Wir sehen, dass sich patriarchalische Strukturen wieder vermehrt verfestigen. Frauen, die zu uns ins Frauenhaus kommen, sind traumatisiert und wurden von ihren Partnern klein gehalten sowie ein großer Teil ihrer Selbstständigkeit abgesprochen. Zu sehen, wie sie hier ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen, erfüllt uns mit Freude", berichtet Anna Kunze.

Annelie Gogolla ergänzt: „Ich sehe diese Problematik auch bei meiner Präventionsarbeit. Einige Mädchen nehmen toxisches Verhalten, wie ständige Kontrolle über ihren Aufenthaltsort, bei ihren Freunden einfach so hin. Darum ist es so wichtig, dass wir junge Mädchen und Frauen in ihrem Selbstwert stärken. Dafür eignet sich One Billion Rising immer sehr gut, denn hier erleben die Teilnehmer echtes Empowerment."

Tanzen als Zeichen der Solidarität.

Finanzierung durch den Fachbereich Kinder-Jugend-Familie

Dass One Billion Rising in diesem Jahr aber überhaupt stattfinden kann, verdanken die Organisatorinnen einer finanziellen Unterstützung des städtischen Fachbereiches Kinder-Jugend-Familie. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr wurde der Baustromverteiler nicht mehr kostenlos von den Stadtwerken bereitgestellt. Die Bereitstellung erfolgte über eine andere Firma. Hierfür seien nun circa 300 Euro an Kosten angefallen, die die Organisatorinnen nur schwer aufbringen konnten (halloherne berichtete).

„Die Finanzsituation für uns als Frauen- und Mädchenberatungsstelle ist in diesem Jahr besonders prekär, da die Frauenberatungsstellen in NRW ein strukturelles Problem mit der Finanzierung haben, das sich immer weiter verschärft, so dass sie nun auch die Kampagne #FEMpörung gestartet haben, um den Erhalt der Frauenberatungsstellen zu sichern, damit Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind auch weiterhin professionelle Hilfe und Unterstützung bekommen", erläutert Gogolla.

Weiter sagt sie: „Aufgrund der Situation war nicht klar, ob wir eine solche Veranstaltung in diesem Jahr überhaupt stemmen können. Glücklicherweise ist Nikolai Ammann durch den halloherne-Artikel des vergangenen Jahres auf unsere Situation aufmerksam geworden und so wurden die diesjährigen Kosten komplett vom Fachbereich übernommen, wofür wir sehr dankbar sind.“

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Wer also am Mittwoch, 14. Februar 2024, seine Stimme für die Rechte von Frauen und Mädchen erheben will und seine Solidarität mit Betroffenen ausdrücken möchte, ist dann am Robert-Brauner-Platz in der City richtig. Die Organisatorinnen würden sich über zahlreiches Erscheinen freuen.

Wer ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzen will, ist am Mittwoch, 14. Februar 2024, am Robert-Brauner-Platz richtig.
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  • Mittwoch, 14. Februar 2024, um 16 Uhr
Freitag, 9. Februar 2024 | Autor: Julia Blesgen