
Wotan Wilke Möhring letztmals mit Julia Grosz
Tatort – Was bleibt
Ein Unbekannter bittet Thorsten Falke (der Herner Schauspieler Wotan Wilke Möhring) um ein Treffen. Er hofft, so sagt er, dass der Kommissar ein mehr als 20 Jahre altes Versprechen einlöse und ihm aus einer Notlage helfe. Da der Unbekannte eine Zusage verlangt, ohne jedoch die weiteren Umstände preiszugeben, weigert sich Falke.
Kurz darauf wird der Mann tot aus der Elbe gezogen. Wie sich herausstellt, hatte er unter falschen Identitäten gelebt. Um herauszufinden, wer er wirklich war, muss Falke zusammen mit seiner Kollegin Julia Grosz (Franziska Weisz) tief in die eigene Vergangenheit eintauchen. Auch bei dem Mann, den die beiden schließlich verdächtigen, scheint nichts so zu sein, wie es scheint…
Falkes Dienstjubiläum
25 Jahre ist Thorsten Falke jetzt bei der Polizei. Eine halbe Ewigkeit. Was macht ihn eigentlich aus? Julia Grosz, die ihm eröffnet, zum Bundeskriminalamt nach Wiesbaden wechseln zu wollen, nennt ihn den besten Bullen, den sie kennt. Nett, aber wahr? Ein bisschen ist er in seiner Jugend hängen geblieben, hört die Musik, die er schon vor einem Vierteljahrhundert gehört hat, und trägt unter der Lederjacke T-Shirts mit den Bandnamen. Und er trinkt Milch. Fast wie ein Kind.

Aber was immer gleichgeblieben ist und auch nicht altert: Falke will helfen. Ist das typisch für einen guten Bullen? So würde er das nie sagen. Wenn er sich doch nur erinnern könnte. Erst eine Stimme, dann ein Gesicht aus der Vergangenheit. Der Mann weiß Einzelheiten, aber Falke tappt im Dunkeln. Wer ist der Mann, der ihn von seiner Jubiläumsfeier weglockt, ihn anschreit, Hilfe fordert und kurze Zeit später tot ist? Enzo Malotti? Denis Demirovic? Alte Fotos aus der Zeit, als der idealistische junge Polizeibeamte Thorsten Falke in seiner Freizeit ehrenamtlich in einem Jugendtreff für Sicherheit sorgen wollte, führen ihn aus dem Nebel. Es gab damals einen Brandanschlag, einen Toten, einen Täter, einen Zeugen. Das Einzige, was Falke damals nicht gelungen ist: zu helfen.
'Falke trägt das Herz nicht auf der Zunge'
„Was würdest Du an meiner Stelle tun?“ Das ist eine harte Frage für einen, der es gewohnt ist, selbst die Fragen zu stellen. Was würde denn Falke an Stelle von Oliver Timmig (Hanno Koffler) tun, der gerade mit seiner gesamten Existenz ringt? Und was würde er tun, wenn er Julia Grosz wäre, für die ihr 13. gemeinsamer Fall mit Falke ihr letzter ist? Die Karriereleiter hinaufsteigen? Oder bei ihm, bei Thorsten Falke bleiben, seine Launen aushalten und nur zwischen den Zeilen ab und zu erahnen, wie sehr sie ihm ans Herz gewachsen ist? Ans Herz, das ihm nun wahrlich nicht auf der Zunge liegt. Schließlich weiß Falke ja oft nicht einmal, was er an seiner eigenen Stelle tun würde…
Nonverbale Abschieds- und Liebeserklärung
Wotan Wilke Möhring gibt aus der Sicht seiner Rolle im ARD-Presseheft diese Antwort: „Natürlich entsteht da jetzt eine Lücke, die gefüllt werden muss. Das nagt an ihm. Doch es hat ja schon einmal funktioniert, eine neue Partnerin zu finden, warum nicht ein zweites Mal? Zu Falkes 25. Dienstjubiläum gibt Julia ein Konzert in einer Kneipe auf dem Kiez und singt Lieder, die auf ihn zugeschnitten sind. Es ist eine nonverbale Abschieds- und Liebeserklärung an ihren langjährigen Kollegen. Wenn Falke in einer späteren Szene zu ihr sagt, ‚ich werde dich vermissen‘, dann ist es schon ein riesiger Schritt über seinen Schatten.“
Gedreht im September und Oktober 2022 in Hamburg und Umgebung wird der 90-Minüter am Montag, 1. Januar 2024, zur Primetime um 20:15 Uhr im „Ersten“ erstausgestrahlt und kann anschließend in der ARD-Mediathek gestreamt werden. Möhring im Presseheft über den Regisseur: „Ich habe mit Max Zähle schon 2011 den Oscar-nominierten Kurzfilm ‚Raju‘ gedreht. Auch beim ‚Tatort‘ haben mir seine klare Bildsprache und sein fester Wille imponiert, den Film so zu inszenieren, wie es seinen Vorstellungen entspricht und nicht wie die Umstände es erlauben. Ganz toll finde ich die mehrere Minuten lange, ungeschnittene Anfangssequenz, für die er gegen alle Bedenken lange gekämpft hat. Ob er Kiez kann? Auf jeden Fall. Er kann den Ort und die Menschen, die dort leben. Kiez ist ja auch eine Einstellung. Man hält nicht einfach nur die Kamera drauf, sondern möchte etwas Bestimmtes hervorbringen.“
Vergangene Termine (1) anzeigen...
- Montag, 1. Januar 2024, um 20:15 Uhr