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Gemeinsam mit der islamischen Gemeinde Herne Röhlinghausen und der Herner Respektkampagne veranstaltet Partnerschaft für Demokratie in Herne im November eine Veranstaltungsreihe zum Thema antimuslimischer Rassismus.

Islamische Gemeinde, 'Herne mit Respekt' & 'Partnerschaft für Demokratie'

Themenmonat: Antimuslimischer Rassismus

Im November 2022 gibt es vier Veranstaltungen der islamische Gemeinde Herne Röhlinghausen, der Kampagne „Herne mit Respekt“ und von „Partnerschaft für Demokratie", in denen das Thema antimuslimischer Rassismus und dessen unterschiedliche Facetten beleuchtet wird. Um Anmeldungen zu den Veranstaltungen wird gebeten. Interessierte können eine Mail an schicken. Hierbei ist es wichtig den Namen, ggf. Insitution und für welche Veranstaltung(en) man sich anmelden möchte zu nennen.

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In einer Mitteilung an die Redaktion heißt es: „Der Islam gilt als undurchsichtig und als wenig kompatibel mit unseren westlichen Werten. Diejenigen, die den Islam praktizieren oder so aussehen, als täten sie dies, werden als potenzielle Terroristen und Frauenunterdrücker wahrgenommen. Frauen, die ein Kopftuch tragen, haben in dieser Wahrnehmung keine Meinung und zu Hause keine Stimme; in Moscheen finden angeblich Hasspredigten statt. Warum sonst sollte man dort nicht Deutsch sprechen? Dies sind nur wenige aus der Fülle an diskriminierenden Stigmata, die im Leben von muslimischen Mitbürger:innen in Deutschland alltäglich sind. Sie begegnen ihnen in Behörden, in den Medien, in der Schule, in der Straßenbahn usw. Die Ablehnung gipfelt in Drohungen, die islamische Gemeinden, auch in Herne, im Briefkasten oder dem E-Mail-Postfach finden. (Aus „Demokratieförderung in Herne“)."

Ferner lautet es: „Antimuslimischer Rassismus betrifft in Deutschland praktizierende Muslim:innen sowie Personen, die als solche verstanden/interpretiert werden. Vorurteile und Diskriminierung begegnen diesen Personen tagtäglich in unterschiedlichsten Kontexten. Das Spektrum der Diskriminierungserfahrungen reicht von Ungleichbehandlung, Benachteiligung und verstohlenen Blicken bis hin zu verbalen und physischen Übergriffen und manchmal auch Mordanschlägen. Die Auseinandersetzungen hierüber finden häufig ohne Muslim:innen selbst statt und enden zu häufig in Integrationsdebatten."

Filmvorführung und Podiumsgespräch

Am Donnerstag, 10. November 2022, wird der Film „Rabiye Kurnaz gegen Georg W. Bush“ von 17 bis 20 Uhr in der Filmwelt Herne zu sehen sein. Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Podiumsgespräch zwischen Bernhard Docke, Anwalt von Rabiye Kurnaz, und Tuncay Nazik, Leiter der islamischen Gemeinde Herne Röhlinghausen e.V. statt.

Darum geht es: Murat ist weg. Inhaftiert im US-Gefangenenlager Guantanamo. Rabiye Kurnaz, Bremer Hausfrau und liebende Mutter, versteht die Welt nicht mehr. Geht zur Polizei, informiert Behörden und verzweifelt fast an ihrer Ohnmacht. Bis sie Bernhard Docke findet. Der zurückhaltende, besonnene Menschenrechtsanwalt und die temperamentvolle, türkische Mutter – sie kämpfen nun Seite an Seite für die Freilassung von Murat. Papier ist geduldig, Rabiye ist es nicht. Eigentlich möchte sie nur zurück zur Familie in ihr Reihenhaus und wird doch immer wieder in die Weltgeschichte katapultiert. Sie zieht mit Bernhard bis vor den Supreme Court nach Washington, um gegen George W. Bush zu klagen. Bernhard gibt dabei auf sie acht. Und Rabiye bringt ihn zum Lachen. Mit Herz und Seele. Mit letzter Kraft. Und am Ende geschieht, was niemand mehr für möglich hält.

Kurztheaterstücke im Volkshaus Röhlinghausen

Am Freitag, 11. November 2022, wird es von 18 bis 20 Uhr im Volkshaus Röhlinghausen eine Theateraufführung geben, die die Geschehnisse um einen Mord nacherzählt, dessen Tatmotiv antimuslimischer Rassismus war. Im Anschluss an diese Aufführung wird es eine Podiumsdiskussion mit zwei Angehörigen der NSU-Morde und dem Anschlag von Hanau, sowie den beiden Darstellerinnen geben. Das Gespräch wird Tuncay Nazik moderieren.

Vortragsabend mit Dr. Yasemin El-Menouar

Ebenfalls findet im Volkshaus Röhlinghausen am Freitag, 18. November 2022, ab 18 Uhr ein Vortragsabend mit Dr. Yasemin El-Menouar und anschließendem Publikumsgespräch statt.

Dr. El-Menouar ist studierte Soziologie und Islamwissenschaften (Magister) in Köln, wo sie zudem zum Dr. rer. pol. promovierte. Sie war von 2005 bis 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften der Heinrich- Heine-Universität Düsseldorf. Von 2012 bis 2014 leitete sie im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Forschungsprojekte im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz. Seit 2014 ist sie Leiterin des Religionsmonitor-Projekts der Bertelsmann Stiftung. Der Religionsmonitor untersucht die Rolle der Religion und der zunehmenden religiösen Vielfalt in europäischen Gesellschaften. Von 2018 bis 2020 forschte sie zudem als Associate Fellow der Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) zur Rolle von Religionsgemeinschaften in der Außenpolitik. Sie ist Mitglied des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM) und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Islamkolleg e.V. (IKD) in Osnabrück.

Fortbildung mit Prof. Dr. Karim Fereidooni

Die Veranstaltungsreihe endet mit einer Fortbildung am Montag, 28. November 2022, die durch Prof. Dr. Karim Fereidooni zu dem Thema „Alltagsrassismus: Warum ist es so schwierig, über Rassismus(-erfahrungen) zu sprechen?“ von 10 bis 17 Uhr im Stadtteilzentrum Pluto stattfinden wird.

Darum geht es: In diesem Workshop werden grundlegende Kenntnisse in Bezug auf die Entstehung und Weiterverbreitung von Alltagsrassismus in der Gesellschaft vermittelt. Im Fokus stehen die allgemeinen rassistisch-hegemonialen Normen der bundesdeutschen Gesellschaft. Außerdem werden gesellschaftliche Distanzierungsmuster und individuelle Abwehrstrategien bezüglich des Alltagsrassismus fokussiert, sowie gesellschaftliche Machverhältnisse untersucht. Die Teilnehmer*innen werden sich mit unterschiedlichen Formen des Alltagsrassismus auseinandersetzen sowie Strategien kennenlernen und entwickeln, die dazu angelegt sind, sich langfristig in Bezug auf Alltagsrassismus zu sensibilisieren. Erwartet wird eine aktive Teilnahme, die sich in der Bereitschaft der Teilnehmer*innen ausdrückt, sich auf das vermittelte Wissen einzulassen und darüber miteinander in Diskussion zu treten.

Prof. Dr. Karim Fereidooni ist Juniorprofessor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung und Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft und Diversitätssensible Lehrerbildung. Weitere Informationen auf http://www.sowi.rub.de/sowifd/ und http://www.karimfereidooni.de/.

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Darüber hinaus hat Prof. Dr. Karim Fereidooni die Bundesregierung (Kabinett Merkel IV) in dem Kabinettsausschuss der Bundesregierung zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus beraten. Prof. Dr. Karim Fereidooni berät das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Unabhängigen Expertkreis Muslimfeindlichkeit, sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Integration zum Thema Integration durch Bildung. Auf Einladung von Bundeskanzlerin Merkel hat Professor Fereidooni den 13. Integrationsgipfel der Bundesregierung am 9. März 2021 mit einer Keynote zum Themenfeld „Diversität gestalten, Teilhabe und Partizipation fördern: Erfolgsfaktoren für Zusammenwachsen und Zusammenhalt“ eröffnet.

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  • Donnerstag, 10. November 2022, von 17 bis 20 Uhr
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  • Freitag, 11. November 2022, von 18 bis 20 Uhr
  • Freitag, 18. November 2022, von 18 bis 20 Uhr

Weitere Termine

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  • Freitag, 28. Oktober 2022, von 10 bis 17 Uhr
Dienstag, 6. September 2022 | Quelle: Partnerschaft für Demokratie