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Christian Ribbe spielt Posaune.

Trompete ohne Mundschutz

Es ist ein sonniger und ruhiger Ostersonntag (12.4.2020), als die beiden Musiker im Innenhof des Eva-von-Thiele-Winckler-Altenheims an der Düngelstraße die Instrumente aus dem Kofferraum ihres Wagens ausladen. Gerald Gatawis und Christian Ribbe von der Musikschule bereiten sich mit E-Piano und Posaune auf ihren kleinen musikalischen Auftritt vor. Am Ende immerhin 50 Minuten kurzweilige Unterhaltung.

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Zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer der Städtischen Musikschule wollen in den kommenden Tagen ein Zeichen von Solidarität mit den Bewohnern und Mitarbeitern der Herner Altenheime setzen und vor interessierten Einrichtungen musizieren. Wohlgemerkt davor. Christian Ribbe, Leiter der Musikschule betont, dass dabei vor allem auf das angeordnete Versammlungsverbot und die Kontaktsperren Rücksicht genommen wird und nur mit gehörigem Abstand, höchstens zu zweit, musiziert werde. Allerdings, mit Mund-Nase-Schutz kann er dann doch nicht die Posaune blasen.

Einige Bewohner sind bei dem schönen Wetter nach draußen gekommen und halten Abstand zu den beiden Musikern, während die anderen Senioren an den Fenstern und auf den Balkonen stehen und der Musik lauschen: u.a. "Am Brunnen vor dem Tore" oder "Bruder Jakob"". Als "Alle Vöglein sind schon da" ertönt, beteiligen sich auch die Piepmätze in den Büschen lautstark. Den Abschluss bildet dann Joseph Haydns "Deutschlandlied". Der Applaus ist herzlich, aber kurz, denn um 12 Uhr wartet schließlich das Mittagessen.

Weitere Stationen in den kommenden Tagen sind etwa das Willi-Pohlmann-Seniorenzentrum in Constantin , die Widumer Höfe in Börnig oder das Grete-Fährmann-Seniorenheim in Eickel.

Gerald Gatawis und Christian Ribbe (re.) musizieren für Bewohner des Eva-von-Tiele-Winckler-Altenheims.
Sonntag, 12. April 2020 | Autor: Stefan Kuhn