Insgesamt 883 Personen gemeldet, zwei Drittel in privaten Unterkünften
Ukraine: 271 schulpflichtige Geflüchtete
Die Stadt Herne informierte am Mittwoch (20.4.2022) erneut über die Situation von ukrainischen Geflüchteten. Derzeit seien nach Angaben von Dezernent Dr. Frank Burbulla 883 Personen in Herne gemeldet. Dies seien 48 Menschen mehr, als noch in der vergangenen Woche. Jedoch seien die Zuzüge weiterhin rückläufig (halloherne berichtete).
„Momentan sind wir in der Lage, die geflüchteten Personen gut unterzubringen. Wir haben sukzessiv Kapazitäten für die Unterbringung geschaffen. Zwei Drittel der Menschen halten sich derzeit in privaten Unterkünften auf und circa ein Drittel in städtischen Unterkünften", berichtet Dezernent Dr. Frank Burbulla.
Momentan werden zahlreiche Wohnungen in Augenschein genommen und hergerichtet. „20 Wohnungen haben wir derzeit schon hergerichtet. Bis Ende April wollen wir insgesamt 40 Wohnungen fertig haben", so Burbulla weiter. Ebenso werde die gesundheitliche Erstversorgung der Geflüchteten in den nächsten Wochen auf die Koordinierende Covid-Impfeinheit (KoCI) übertragen.
Ausreichend Kapazitäten vorhanden
Insgesamt gebe es für die Unterbringung der Geflüchteten noch ausreichend Kapazitäten, erläutert Heike Lachmann, Leiterin des Fachbereichs Soziales. Die Aufnahmestelle an der Ackerstraße sei derzeit gut ausgelastet und an der Janoschschule haben derzeit 80 Personen ein erstes Zuhause gefunden.
„In den nächsten Wochen sollen noch nach und nach 269 Personen in Herne aufgenommen werden", sagt Heike Lachmann. Aus diesem Grund schreite die Errichtung der Unterkunft an der Dorstener Straße weiter voran. Im Mai soll die Zeltstadt eröffnet werden.
„Uns ist wichtig, dass sich die Anwohner wie bereits 2015 vorab ein Bild der Unterkunft machen können. Beim ersten Termin mit den Anwohnern haben wir sie als sehr zugewandt und interessiert erlebt", so die Leiterin des Fachbereichs Soziales.
Genug Schulplätze für die geflüchteten Kinder
Michael Barszap vom Kommunalen Integrationsbüro (KI) teilt mit, dass es derzeit in Herne 271 schulpflichtige geflüchtete Kinder und Jugendliche gebe: „102 Kinder sind im Grundschulalter, 17 Schulanfänger, 120 Schüler der Sekundarstufe I und 32 der Sekundarstufe II. 153 haben bereits durch uns eine Beratung erfahren."
Dennis Neumann, Leiter des Fachbereichs Schule und Weiterbildung ergänzt: „Wir haben genug Schulplätze für alle Kinder und Jugendlichen, die zu uns kommen. Die Eingliederung in die Schulen beginnt nach den Osterferien. Unser Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen schnell in die Schulen zu integrieren."
Einrichtung von Willkommensklassen
So werde es nun auch wieder ähnlich wie 2015 Willkommensklassen geben, in denen der Fokus auf dem Deutschlernen liege. Im Schnitt sollen je 15 Kinder in einer Klasse sein. „Der Deutschunterricht ist primär. Jedoch wollen wir schauen, ob Kinder bereits an regulären Unterrichtsfächern wie Sport oder auch Kunst teilnehmen können", so Neumann.
Jedoch sei der Lehrermangel weiterhin ein Problem. Aus diesem Grund können sich auch Lehrkräfte oder Lehrer im Ruhestand beim Land NRW bewerben, um kurzfristig aushelfen zu können. Das geht weiterhin unter www.verena.nrw.de.
Im Bereich außerschulische Bildung für Kinder und auch Erwachsene gebe es bereits erste Angebote. „Die vhs bot bereits in den Osterferien den Talentcampus an. Hier wurden Kindern spielerisch erste Deutschkenntnisse vermittelt. Außerdem gibt es bereits erste Deutschkurse für Erwachsene und unterschiedliche Träger haben Angebote entwickelt“, sagt der Leiter des Fachbereichs Schule und Weiterbildung abschließend.